Gasselstiege

Gasselstiege
	Straße in Münster
Basisdaten
Ort	Münster

Die Gasselstiege ist trotz ihrer Stadtrandlage eine der ältesten Straßen der Stadt Münster in Westfalen. Sie beginnt als kleine Anwohnerstraße deutlich außerhalb der historischen Altstadt, heute an der Steinfurter Straße und zieht sich bis zur kleinen Straße Zum Bergbusch nordwestlich des Stadtteils Kinderhaus. Ab dort setzt sie sich als nicht benannter kleiner Fahrrad- und Fußweg bis zur Straße Langenhorster Stiege in der Bauerschaft Häger fort.

Ihren Namen hat sie vom Hof Schulze Gassel (heute Gasselstiege 561), seit 1240 ein sogenannter Haupthof der Münsteraner Domherren,^[1] der wiederum seinen Namen von "Gössel", einer Bezeichnung für eine Junggans ableitet.^[2]

Die Gasselstiege war einmal eine wichtige Verbindungsstraße zwischen Münster und den Niederlanden.^[3] Als Verbindungsstraße ist sie heute nur noch für den Fahrrad- und Fußgängerverkehr durchgehend zu nutzen, der Pkw-Verkehr trifft sowohl an ihrem Anfang an der Steinfurter Straße als auch bei ihrer Fortführung an mehreren Stellen auf eine Pkw-Sperre.

Am 2. und 3. April 1945 fielen bei der Verteidigung Münsters zehn zum Teil erst 17- und 18-jährige deutsche Soldaten in der Nähe des Hofes Große-Jüdefeld. Sie liegen heute noch an der Gasselstiege auf dem Ehrenfriedhof Gasselstiege begraben.

1998 wurde die Gasselstiege Teil eines künstlerischen Projektes, als Kirsten Kaiser (fast) die ganze Straße „in Gänsefüßchen setzte“. Ein erstes metallenes Anführungszeichen setzte sie an den Beginn der Straße, das zweite an der Einmündung des Zufahrtsweges des Hofes Schulze Gassel in die Gasselstiege, wenige hundert Meter vom Ende der Straße entfernt.^[4]