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Georg Heinrich Cramer

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Georg Heinrich Cramer

Georg Heinrich Cramer (* 24. Juli 1908 in Bremen; † 9. August 1985 in Wilhelmshaven) war ein deutscher Energiewirtschaftler.

Leben[Bearbeiten]

Cramer war Sohn des selbständigen Bremer Kolonialwarenhändlers Heinrich Cramer, der aus Bingum an der Ems stammte, und dessen in Quakenbrück gebürtiger Ehefrau Anna.

Er begann nach der mittleren Reife an der Realschule in der westlichen Vorstadt zu Bremen zunächst eine Lehre als Elektriker bei der AEG, Büro Bremen. Sodann besuchte er die Technischen Staatslehranstalten Höhere Maschinenbauschule, Fachrichtung Elektrotechnik, die er 1929 als Ingenieur abschloß. Unmittelbar anschließend erwarb er in der Oberprima der zur Oberrealschule aufgewerteten Schule 1930 die Reife und damit die Berechtigung zum Hochschulbesuch. Bei den Bremer Physikalischen Werkstätten Udo Siebrecht vorm. J. R. Pundsack legte er danach erst seine Gesellenprüfung ab. Sein nachfolgendes Studium der Elektrotechnik an der TH Darmstadt von 1930 bis 1933 beendete er als Diplomingenieur mit Auszeichnung. Seine Lehrer waren u. a. Waldemar Petersen und Ernst Hueter. Während dieser Zeit wurde er Mitglied der Darmstädter Burschenschaft Markomannia.

Nach Beendigung des Studiums fand er 1933 seine erste Anstellung im Geschäftsbereich der Thüringer Gasgesellschaft bei der Altenburger Land-Kraftwerke AG, sodann bei der Licht- und Kraftversorgung Westthüringen AG in Eisenach und schließlich 1937 bei der Gas- und Stromversorgung Mittelsachsen AG in Schönebeck an der Elbe, die nach der Enteignung 1949 in die VEB Energieverteilung Schönebeck umbenannt wurde. Hier war er Leiter der Bau- und Betriebsabteilung Strom und später Technischer Leiter des Gesamtbetriebes.

1944 wurde Cramer von der Technischen Hochschule Darmstadt zum Dr.-Ing. mit der aus der Anforderung der Praxis entstandenen Arbeit Über die Einmessung von Fehlerorten an Starkstromleitungen mittels Wanderwellen mit Auszeichnung promoviert. Diese Erfindung, zu der Cramer mit seiner Dissertation den wesentlichsten Teil beitrug,[1] wurde 1951 patentiert.

1954 wurde er Leiter des Arbeitsstabes bei der Bayernwerk AG in München, der für die elektrische Ausrüstung der ersten Wärmekraftwerke auf Braunkohlen- und Steinkohlenbasis in Schwandorf und Aschaffenburg zu sorgen hatte.

Schließlich war er von 1961 bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand 1974 Geschäftsführer der Gas- und Elektrizitätswerke Wilhelmshaven GmbH, die als Tochtergesellschaft der Stadt Wilhelmshaven ebenfalls zur Thüringer Gasgesellschaft gehört. Zu seinen Leistungen gehört die konsequente Verfolgung des Energiepostulats „Erdgas für Kochzwecke, Warmwasserbereitung und Heizung, Strom für jeden Kraftbedarf, Beleuchtung und alle Kleingeräte“, das der Erdgasheizung ab 1968 in dem auf das gesamte Stadtgebiet ausgeweiteten Netz eine schnelle Verbreitung und dem Unternehmen den wirtschaftlichen Erfolg langfristig sicherte.

Veröffentlichungen[Bearbeiten]

  • Über die Einmessung von Fehlerorten an Starkstromleitungen mittels Wanderwellen. Dissertation, 1944.
  • mit Ernst Hueter, Kurt Debus und Werner Gengelbach: Patent DE 816 571, Patentanmeldung eingereicht 1948, Patentschrift ausgegeben 1951.
  • Eine schreibende Gefahrmeldeeinrichtung, in: Elektrizitätswirtschaft, 1959. S. 753ff.
  • (ohne Angabe des Verfassers): Hundert Jahre Gasversorgung in Wilhelmshaven 1869–1969. 1969.
  • (ohne Angabe des Verfassers): 50 Jahre Gas- und Elektrizitätswerke Wilhelmshaven. 1970.
  • Nachtstromspeicherheizung mit neuartiger Konstruktion und verbesserter Betriebsweise, in: Energie, Zeitschrift für praktische Energietechnik, 1973, S. 234-237.
  • Nachtstrom-Speicherheizung „System Wilhelmshaven“ – Wirtschaftlichkeit und Betriebserfahrungen, in: Elektrizitätswirtschaft, 1975 H. 3, S. 56–62.

Literatur[Bearbeiten]

  • Ernst Hueter: Einmessung von Fehlerorten an Starkstromleitungen mittels Wanderwellen. In: Zeitschrift für Elektrotechnik. Band 1, 1948. S. 2ff.
  • Gerd Cramer: Mitglieder Darmstädter Burschenschaften Rheno-Guestfalia — Markomannia. Selbstverlag, 2015. S. 341.
  • Gerd Cramer: 33 Köpfe. Selbstverlag, 2016. S. 79ff.

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Ernst Hueter: Einmessung von Fehlerorten an Starkstromleitungen mittels Wanderwellen. In: Zeitschrift für Elektrotechnik. Band 1, 1948. S. 2ff.


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