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Giovanni Leone (Wissenschaftler)

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Giovanni Leone an der ETH Zürich (2016)

Giovanni Leone (* 10. Februar 1967 in Agrigento)[1][2][3] ist ein italienischer Geophysiker und Vulkanologe. Er erregte 2014 die Aufmerksamkeit der internationalen Presse[4][5][6][7][8][9][10] mit der Behauptung, die Valles Marineris[11] auf dem Mars seien aus Lava und nicht aus Wasser gebildet worden.[12][13] Im selben Jahr erhielt er die Ergebnisse von 3D-Computersimulationen, die einmal mehr zeigten, wie die marsianische Dichotomie durch den südpolaren Riesenaufprall (SPGI) als alternative Hypothese zum nördlichen Polarriesenaufprall gebildet wurde.[14] 2D-Modelle des SPGI wurden bereits seit 2006 von anderen Autoren entwickelt. Im Jahr 2016 validierte er diese Hypothese mit der Entdeckung von 12 vulkanischen Ausrichtungen in der südlichen Hemisphäre des Mars, wie es das 3D-SPGI-Modell vorhergesagt hatte.[15] Seine Beobachtungen der Abflusskanäle und der Fluss-Netzwerke, die sich von den Vulkanen ausbreiten, gekoppelt mit dem Vorhandensein von unverändertem Olivin seit dem Noachischen Zeitalter, stellen die bisherigen Ansichten eines warmen und nassen Mars in Frage.

Leben und Wirken[Bearbeiten]

Giovanni Leone ist der Sohn des Polizeibeamten Giuseppe Leone und Rosalia Gandolfo. Die Familie übersiedelte während seiner Kindheit nach Palermo. Bereits als Kind interessierte sich Leone für die Wissenschaft und Astronomie und erkundete im Alter von 15 Jahren mit seinem tragbaren Newton-Teleskop den Himmel.[16]

1986 erhielt er das Liceo Scientifico-Diplom und begann, sein astronomisches Interesse besonders auf die felsigen Planeten des inneren Sonnensystems zu richten. Er absolvierte ein Studium der Geowissenschaften an der Universität Palermo mit Schwerpunkt Geophysik und schloss dieses mit dem Master ab.

Es folgte eine Tätigkeit für das Fernsehen. Von 1993 bis 1995 schrieb und moderierte er im Lokalfernsehen von Palermo, Canale 21, zwei Sendungen "A come Astronomia" und "Nova", in welchen Zuschauerfragen beantwortet wurden.

In dieser Zeit begann er, die Existenz von Wasser auf dem Mars zu bezweifeln. 1996 begann er seine erste Doktorarbeit an der Lancaster University (UK) bei Lionel Wilson. Wegen mangelnder Finanzmittel änderte er 1997 seine Zulassung an der Lancaster University in ein Teilzeitpensum und kehrte nach Palermo zurück. 2001 wurde er Mitarbeiter bei einem Forschungsprojekt an der Universität Lecce, um später an den Vorstudien der Spirit-Mission zum Mars in Zusammenarbeit mit dem NASA Ames Research Center mitwirken zu können. Er ging jedoch ein Jahr später nach Palermo zurück, beendete seine Doktorarbeit und wurde 2007 promoviert.

Ein Jahr später wurde er vom NASA JPL in Pasadena zu einem Vortrag über die Io-Forschung eingeladen, dem Hauptthema seiner Doktorarbeit im Zusammenhang mit der Galileo-Mission zum Jupiter. Drei Jahre später entschied er sich für eine weitere Promotion an der ETH Zürich. In dieser Zeit setzte er die Software seines Vorgesetzten Paul James Tackley und des Mitarbeiters Taras Gerya ein, um den Aufprall des südlichen Polarriesen (SPGI) auf dem Mars in 3D zu modellieren. Diese Arbeit, die eigentlich als Test der thermomechanischen Codes von I3ELVIS und StagYY begann, wandelte sich in eine Reihe von für die Mars-Forschung interessanten Entdeckungen.

Im Jahr 2013 benannte er die folgenden Vulkane auf dem Mars, deren Namen dann von der Arbeitsgruppe für die Nomenklatur des Planetensystems genehmigt wurden: Mons, Aonia Tholus, Electris Mons, Eridania Mons, Sirenum Mons, Sirenum Mons, Sirenum Tholus. Im Jahr 2014 veröffentlichte er die Ergebnisse seiner 3D-Modellierungsarbeit der Marsdichotomie und die Ergebnisse seiner Studie über Valles Marineris als vulkanischer Kanal, der durch die Erosion der Lava entstand. Im Jahr 2016 bestätigte er die SPGI-Hypothese durch die Entdeckung von zwölf vulkanischen Ausrichtungen auf der Marsoberfläche. Zwei Jahre nach seiner zweiten Doktorarbeit erhielt er ein Angebot aus Chile, wo Mauro Barbieri ein neues Institut für Astronomie und Planetenwissenschaften an der Universität von Atacama aufbaute.

Aktuell[Bearbeiten]

Leone ist derzeit Direktor an der Universidad de Atacama. Außerdem lehrt er an derselben Institution Planetengeologie und Vulkanologie mit mehreren interdisziplinären Forschungsprojekten zwischen Astronomie und Planetenwissenschaften. Er ist außerdem Gastherausgeber des «Journal of Volcanology and Geothermal Research» und Herausgeber eines Buchprojektes für den Springer Verlag mit dem Titel "Mars: a vulcanic world".

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. ORCID: Giovanni Leone (0000-0003-1479-9039) - ORCID | Connecting Research and Researchers (en) In: orcid.org. Abgerufen am 20. Oktober 2018.
  2. Giovanni Leone: Scopus - Leone, Giovanni (en-US) In: www.scopus.com. Abgerufen am 20. Oktober 2018.
  3. Giovanni Leone | Mendeley (en-GB) In: www.mendeley.com. Abgerufen am 20. Oktober 2018.
  4. Robin Wylie: Giant Asteroid Collision May Have Radically Transformed Mars (en). In: Scientific American. Abgerufen am 20. Oktober 2018. 
  5. Guido Meyer: Einschlag ließ Mars einst zur Hälfte schmelzen. In: DIE WELT, 16. März 2015. Abgerufen am 20. Oktober 2018. 
  6. Der leblose Planet. In: sueddeutsche.de, 6. August 2015. Abgerufen am 20. Oktober 2018. 
  7. Robin Burks: Why Mars' Two Hemispheres Are Drastically Different (en). In: Tech Times, 31. Januar 2015. Abgerufen am 20. Oktober 2018. 
  8. Jayalakshmi K: Mars: 'Water gullies' indicate glaciers advanced and retreated many times (en). In: International Business Times UK, 31. Januar 2015. Abgerufen am 20. Oktober 2018. 
  9. Robin Wylie: Giant Asteroid Collision May Have Radically Transformed Mars (en). In: Scientific American. Abgerufen am 20. Oktober 2018. 
  10. Stuart Clark: Water on Mars: Nasa reveals briny flows on surface - as it happened (en-GB). In: The Guardian, 28. September 2015. Abgerufen am 21. Oktober 2018. 
  11. Mars Exploration: Valles Marineris. In: mars.jpl.nasa.gov. Abgerufen am 23. Oktober 2018.
  12. Giovanni Leone: A network of lava tubes as the origin of Labyrinthus Noctis and Valles Marineris on Mars. In: Journal of Volcanology and Geothermal Research. Band 277, 2014, S. 1–8, doi:10.1016/j.jvolgeores.2014.01.011.
  13. Mars: Sorgten Lavaströme für Talsysteme? Abgerufen am 20. Juni 2019.
  14. Giovanni Leone et al.: Three‐dimensional simulations of the southern polar giant impact hypothesis for the origin of the Martian dichotomy. In: Geophysical Research Letters. Band 41, Nr. 24, 2014, S. 8736–8743, doi:10.1002/2014GL062261.
  15. Giovanni Leone: Alignments of volcanic features in the southern hemisphere of Mars produced by migrating mantle plumes. In: Journal of Volcanology and Geothermal Research. Band 309, 2016, S. 78–95, doi:10.1016/j.jvolgeores.2015.10.028.
  16. Carmelo Zannelli: Carmelo Zannelli – Astrophotographer (it-IT) In: www.carmelozannelli.com. Abgerufen am 21. Oktober 2018.


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