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Goliathwatch

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Goliathwatch ist ein gemeinnütziger Verein, der sich mit politischen Kampagnen und Bildungsarbeit für eine Wirtschaft einsetzt, die sich in den Dienst aller Menschen und der Natur stellt. Goliathwatch ist dabei Teil einer globalen zivilgesellschaftlichen Bewegung. So ist die Organisation Mitglied in verschiedenen Netzwerken wie der Wellbeing Economy Alliance, der weltweit agierenden Donut-Bewegung, und unterstützt Hamburg4Doughnut. Zudem ist Goliathwatch Gründungsmitglied des NGO Netzwerks „Konzernmacht begrenzen“.[1]

Die Nichtregierungsorganisation mit Sitz in Hamburg richtet sich mit ihrem Bildungsangebot an die Zivilgesellschaft und versucht mit Kampagnen Druck auf Entscheidungsträger aus Politik und Wirtschaft auszuüben. Die Hauptarbeit von Goliathwatch besteht aus Recherche, Kampagnenarbeit und gezielten Aktionen. Außerdem werden in unregelmäßigen Abständen kurze Studien veröffentlicht in denen Missstände in der Wirtschaft und verschiedenen Politikfeldern dargestellt werden.[2]

Goliathwatch
Rechtsform eingetragener Verein
Gründung 2017 in Hamburg
Gründer Thomas Dürmeier
Sitz Hamburg
Geschäftsstelle Nernstweg 32-34, 22765 Hamburg
Motto Demokratie statt Macht der Konzerne
Geschäftsführung Thomas Dürmeier   
Förderer Stiftung Bridge, Kirchlicher Entwicklungsdienst der Nordkirche, Bewegungsstiftung, NUE-Stiftung
Website https://www.goliathwatch.de

Ziele[Bearbeiten]

Goliathwatch organisiert vornehmlich Kampagnen zu Themen, die in Verbindung mit Konzernmacht stehen und will damit die damit in Zusammenhang stehenden negativen Auswirkungen für Mensch und Natur aufdecken. Erklärte Ziele der Organisation sind dabei die Verringerung von Konzernmacht, die Stärkung der Demokratie, die Ausrichtung der Wirtschaft auf das Wohl aller Menschen und der Natur sowie eine globale Solidarität, positive Subsidiarität und lebendige Politik.[3]

Struktur und Finanzierung[Bearbeiten]

Goliathwatch ist ein eingetragener Verein, der von dem geschäftsführenden Vorstand Thomas Dürmeier geleitet wird. Der Verein finanziert sich aus Spendengeldern sowie aus Fördergeldern von gemeinnützigen Stiftungen. So förderte die Stiftung bridge die Goliathwatch-Kampagne gegen Diskriminierung durch Autovervollständigung von Google mit 8.500€. Der Kirchliche Entwicklungsdienst der Nordkirche förderte die Kampagne zu Menschenrechten als Konzernpflicht mit 2.250€.[4]

Geschichte[Bearbeiten]

Die Idee für Goliathwatch stammt von Thomas Dürmeier und fußt auf seine langjährige Erfahrung im Bereich Konzernkritik und Wettbewerbspolitik. Er promovierte als Volkswirt zur politischen Macht von Konzernen in der internationalen Politik an der Universität Kassel und betreibt seit den 1990er Jahren wissenschaftliche Forschung sowie politische Arbeit zu diesem Thema. Dürmeier war Gründungsmitglied und über zehn Jahre ehrenamtliches Mitglied bei der NGO Lobbycontrol.[5] An den Anfängen von Goliathwatch stand die Veröffentlichung einer Studie zur Bayer-Monsanto Fusion am 25.04.2017. Aufbauend darauf kam es zu ersten Aktionen und der Gestaltung eines Logos. Daraus hervor ging am 7. Dezember 2017 die Eintragung von Goliathwatch in das Vereinsregister. Die Namensgebung, so Dürmeier in einem Interview mit dem Sonntagsblatt, soll ein Hinweis darauf sein, dass „mit der richtigen Strategie auch große und mächtige Akteure besiegt werden können.“ Gemäß diesem Mottos hat es sich Goliathwatch zur Aufgabe gemacht, die Macht von Konzernen sichtbar zu machen und sich dieser mit demokratischen Mitteln entgegenzustellen, angelehnt an die bekannte, Geschichte des Kampfes von David gegen Goliath.[6]

Ein fester Bestandteil in der Arbeit von Goliathwatch ist das Bildungsprojekt „Klimakritische Stadtführung“ in der Hamburger HafenCity. Der Stadtrundgang beleuchtet an Orten wie der Firmenzentrale von Unilever oder der Europazentrale von BP klimarelevante Themen wie Energie, Mobilität und Ernährung.[7]

Kampagnen und Aktionen[Bearbeiten]

Goliathwatch hat bisher zum Beispiel Kampagnen zur Mitbestimmung in Unternehmen, für ein Lieferkettengesetz für deutsche Unternehmen, um Menschenrechte und Naturschutz gegen Konzerninteressen rechtlich durchsetzbar zu machen, gegen Diskriminierung durch die Auto-fill-in-Funktion der Suchmaschine Google, gegen die Fusion von Bayer und Monsanto und für den Schutz von Benutzerdaten im digitalen Wahlkampf 2021, organisiert.[8]

2017

Im Gründungsjahr 2017 verfasste Goliathwatch gemeinsam mit neunzehn anderen Organisationen eine Streitschrift zum Zustand der EU-Wettbewerbskontrolle. Die Streitschrift richtete sich gegen die angekündigte Fusion von Bayer und Monsanto. Die auf der Analyse beruhenden Forderungen für eine gerechte Wettbewerbspolitik und unterschiedliche Protestaktionen, führten zu einer erfolgreichen Mobilisierung der Bevölkerung und vermehrter Medienaufmerksamkeit. Die Fusion konnte dadurch nicht verhindert werden, jedoch verzögerte sie sich um drei Monate.

2018

Ende 2018 startete Goliathwatch die Kampagne „Google Stop „Hatesearch“". Der Verein legte anhand einer Studie dar, dass Google trotz jahrelanger Kritik diskriminierende Vorschläge für seine Suche macht. So gaben die Aktivist:innen von Goliathwatch verschiedene Begriffe oder Satzanfänge in die Google-Suchleiste ein und hielten die Vorschläge in Screenshots fest. Etwa erhielten sie zu "Flüchtlinge sollen" Ergänzungen wie "abhauen"; zum Satzanfang "Dürfen Behinderte" erschienen Vorschläge wie "sich fortpflanzen" oder "schwanger werden".[9] Anschließend an die aufgezeigte Problematik der Autovervollständigung, generiert durch einen Algorithmus, präsentierte Goliathwatch fünf Forderungen an Google. Ausgehend von der Abschaffung bestimmter Suchvorschläge bis hin zu einer Forderung an den Bundestag, Google zu entflechten und eine gesamtgesellschaftliche Digitalisierungsstrategie zu formulieren. Die Kampagne trug dazu bei, dass Google etwa 30% der von Goliathwatch gemeldeten diskriminierenden Suchvorschläge gelöscht hat.[10] Geschäftsführer Thomas Dürmeier dazu in der taz: „Wir haben in unserer ersten Kampagne mit drei Leuten Google dazu gebracht, seine Suchfunktion zu überarbeiten. Dank uns schlägt Google nicht als Erstes „Lüge“ und „Mythos“ vor, wenn man das Wort „Klimawandel“ eintippt. Wir hatten dazu drei Protestaktionen in Hamburg, eine große Pressekonferenz in Berlin und haben uns mit Google direkt getroffen.“

2019

Im September 2019 startete Goliathwatch die bundesweite Kampagne zu einem Gesetz, das deutsche Unternehmen dazu verpflichten soll, Menschenrechte und Umweltregulierungen entlang ihrer gesamten Lieferkette einzuhalten.[11] Das Lieferkettengesetz hat es auf die Tagesordnung des Bundestages geschafft, wurde jedoch zunächst wieder gestrichen. Am 11. Juni 2021 wurde das Lieferkettengesetz vom Bundestag verabschiedet, wenn auch in abgeschwächter Form verglichen mit den ursprünglichen Forderungen des Bündnisses.[12]

2021

Im Bundestagswahljahr 2021 wurde eine Kampagne ins Leben gerufen, deren Ziel es ist, den Bundestagswahlkampf der Parteien fair und transparent zu gestalten, indem keine personalisierte Wahlwerbung eingesetzt werden soll. Die Kampagne zielt darauf ab Regelungen für den digitalen Wahlkampf zu implementieren, um manipulative Wahlwerbung zu verhindern. Wie es nachweislich beim Referendum über den Verbleib des Vereinigten Königreichs in der Europäischen Union oder im Präsidentschaftswahlkampf in den Vereinigten Staaten 2016 zum Einsatz kam.[13]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Goliathwatch. In: Wellbeing Economy Alliance. Abgerufen am 24. Juni 2021 (british English).
  2. Goliathwatch e.V. In: Hamburger Klimawoche. Abgerufen am 24. Juni 2021 (deutsch).
  3. Leitbild. In: Goliathwatch. Abgerufen am 24. Juni 2021 (deutsch).
  4. Finanzierung. In: Goliathwatch. Abgerufen am 24. Juni 2021 (deutsch).
  5. Kirchlicher Entwicklungsdienst der Nordkirche. Abgerufen am 24. Juni 2021.
  6. Hubert Mauch: Gegen die Macht der Großkonzerne. In: Sonntagsblatt - 360 Grad evangelisch. 9. April 2018, abgerufen am 24. Juni 2021.
  7. Klimakritische Stadtführung. In: Goliathwatch. Abgerufen am 24. Juni 2021 (deutsch).
  8. Kampagnen und Schwerpunkte. In: Goliathwatch. Abgerufen am 24. Juni 2021 (deutsch).
  9. Jannik Mertens: : Goliathwatch-Studie: Google macht weiter rassistische Suchvorschläge. In: netzpolitik.org. 6. September 2018, abgerufen am 24. Juni 2021 (deutsch).
  10. Judith Horchert: Googles Autovervollständigung: Aktivisten sehen #Hatesearch und Diskriminierung. In: spiegel.de. DER SPIEGEL, 3. September 2018, abgerufen am 24. Juni 2021.
  11. Lieferkettengesetz und Hamburger Initiative. In: Goliathwatch. Abgerufen am 24. Juni 2021 (deutsch).
  12. Aktuelles. In: Initiative Lieferkettengesetz. Abgerufen am 24. Juni 2021.
  13. digitale demokratie – fair statt fake. In: Goliathwatch. Abgerufen am 24. Juni 2021 (deutsch).


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