Hannelore Furch
Hannelore Furch (* 1946 in Gifhorn) ist eine deutsche Germanistin und Schriftstellerin.
Biografie[Bearbeiten]
Hannelore Furch wuchs in Gifhorn auf und wohnte später mit ihrer Familie (Ehepartner, zwei Kinder) in Unterlüß. Dort bekleidete sie in den 1980er Jahren ein politisches Mandat und war Mitbegründerin und Leiterin eines Ortsrings im Deutschen Frauenring e.V. Das vom Deutschen Frauenring e.V. konzipierte Projekt „Neuer Start ab 35“, das Frauen nach der Familienphase (Kindererziehung) neue Perspektiven in Beruf und Weiterbildung aufzeigt, wurde im Ortsring Unterlüß unter ihrer Leitung durchgeführt. Im Jahr 1990 zog sie mit ihrer Familie nach Rösrath und besuchte ab dem Jahr 1991 das Abendgymnasium Köln. Dort war sie Mitglied der Studierendenvertretung und erlangte im Jahr 1994 das Abitur. Ab 1995 studierte sie an der Universität zu Köln Germanistik, Fachgebiet Literaturwissenschaft, Spezialgebiet Narratologie, und erreichte im Jahr 2002 den Grad eines Magister Artium. Ein Promotionsstudium, ebenfalls an der Universität zu Köln, schloss sie im Jahr 2013 mit dem Grad eines Doktors der Philosophie (Dr. phil.) ab.[1]
Hannelore Furch ist Mitglied im Verband Deutscher Schriftsteller (VS) und war im Februar 2016 Mitbegründerin der Literaten-Vereinigung „Die Gruppe 48“,[2] die sich in einer losen Nachfolge der Gruppe 47 sieht, und sie ist dort Mitglied des zweiköpfigen Leitungsteams.[3]
Literarisches Werk[Bearbeiten]
In ihrer Dissertation Der Erzählerdiskurs in ‚Unkenrufe‘ und ‚Im Krebsgang‘ von Günter Grass setzt sie werkbezogene Abhandlungen in allgemeingültige narratologische Aussagen um, so dass mit Der Erzählerdiskurs sowohl Sekundärliteratur zu Günter Grass als auch ein narratologisches Lehrbuch vorliegt. Eine andere literaturwissenschaftliche Arbeit ist ihr Werk Der bürgerliche Habitus. Die bürgerlichen Verhaltensweisen in ‚Buddenbrooks‘ von Thomas Mann und ‚Frau Jenny Treibel‘ von Theodor Fontane. In diesem Werk setzt sie nach der Theorie des Soziologen Pierre Bourdieu die Verhaltensweisen des Bürgertums im 19. Jahrhundert von denen des Adels und der Arbeiterschicht ab. Neben ihren wissenschaftlichen Arbeiten veröffentlichte sie u.a. den Roman Die Pommernfalle, in dem es nach der politischen Wende um eine Ansiedlung im ehemaligen deutschen Pommern geht; den Roman Stalingrad 3000 km, in dem ein ehem. Stalingradkämpfer und Spätheimkehrer aus russischer Gefangenschaft versucht, mit seinem Trauma leben zu können (reale Hauptschauplätze Gifhorn, Braunschweig, München); den Gedichtband Dinner for Schaf, in dem ernste und grotesk-komische Gedichte sich abwechseln; die Erzählung Ich und Köln, in der sich die Ich-Erzählerin (mit autobiographischen Bezügen der Autoren) in eine besondere Beziehung zur Rheinmetropole setzt; und den von ihr mit eigenen Farbfotos illustrierten Kalendergedichte-Band Der lyrische Wandersmann.[4]
Buchveröffentlichungen[Bearbeiten]
- Hannelore Furch: Der Erzählerdiskurs. Eine Untersuchung der Erzählweisen in „Unkenrufe“ und „Im Krebsgang“ von Günter Grass. Südwestdeutscher Verlag für Hochschulschriften, 2013, ISBN 978-3-8381-3745-2.
- Der Bürgerliche Habitus. Eine Untersuchung der bürgerlichen Verhaltensweisen in „Buddenbrooks“ von Thomas Mann und „Frau Jenny Treibel“ von Theodor Fontane, Saarbrücken 2013 (ISBN 978-3-639-49177-7).
- Die Pommernfalle (Roman), Berlin 2014 (ISBN 978-1-627841-57-3).
- Dinner for Schaf. Ganz ernste und halbernste Gedichte. Lübeck 2014 (ISBN 978-3-944515-47-2).
- Der lyrische Wandersmann. Lyrikband. Mit Foto-Illustration von Hannelore Furch. A-Glödnitz 2015 (ISBN 978-3-902990-25-9).
- Stalingrad 3000 km. Die Geschichte eines Spätheimkehrers. Roman, vorerst neobooks 2015 (ISBN 978-3-7380-3876-7).
- Ich und Köln. Erzählung in zwei Teilen. Teil I: Das Köln meiner Großeltern. Teil II: Mein Traum von Köln, neobooks 2015 (ISBN 978-3-7380-4211-5).
- Der Historiker und die Frisörin oder Liebe geht durch den Magen. Erzählung, neobooks 2015 (ISBN 978-3-7380-4444-7).
- Im Winterwald. Gedichte zu Herbst, Weihnacht und Winter mit Foto-Illustration, twentysix 2015 (ISBN 978-3-7407-0755-2).
Weblinks[Bearbeiten]
- Literatur von und über Hannelore Furch im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Webpräsenz Hannelore Furchs
- Webpräsenz „Die Gruppe 48“
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ Thomas Rausch: Einen Doktortitel mit 66 Jahren. Kölner Stadt-Anzeiger, 30. Januar 2013, abgerufen am 25. April 2016.
- ↑ Kölner Wochenspiegel: Autoren gründen "Die Gruppe 48", abgerufen am 2. April 2016
- ↑ Kölner Stadt-Anzeiger: Schriftsteller schließen sich zur Gruppe 48 zusammen, abgerufen am 2. April 2016
- ↑ Kölner Stadt-Anzeiger: Hannelore Furch aus Hoffnungsthal: Karriere Nummer drei als Schriftstellerin, abgerufen am 2. April 2016
Personendaten | |
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NAME | Furch, Hannelore |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Germanistin und Schriftstellerin |
GEBURTSDATUM | 1946 |
GEBURTSORT | Gifhorn |
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