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Harriot Ransom Milinowski

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Harriot Ransom Milinowski[1] (vollständiger Name Harriot Rosina Ransom Milinowski;[2] * 21. April 1857 in Earlville[3] oder in Hamilton, Madison County (New York) in den USA; † 31. März 1946 in New York)[4] war eine amerikanische Pädagogin, die erste in den USA zertifizierte Kindergärtnerin und Suffragette.[3]

Leben[Bearbeiten]

Der Medizin-Fabrikant David Louis Ransom, Gründer der späteren Firma D. Ransom, Son & Co., Vater von Harriot Ransom Milinowski

Harriot Ransom Milinowski war die Tochter des amerikanischen Mediziners, Erfinders und Fabrikanten David Louis Ransom senior (* 29. Januar 1817 in Hamilton; † 12. Dezember 1872 in Buffalo) und dessen dritter Ehefrau Martha Ann Towne (1831–1903).[4] Als Harriot Ransom besuchte sie die Eliteschule Vassar College. Dort war sie Mitglied der akademischen Ehrengesellschaft Phi Beta Kappa, zählte zu der Alumnae/i Association (AAVC) der Eliteschule und engagierte sich als Mitglied der studentischen Theatergruppe The Philaletheis Society.[3] An ihrem College war Ransom die engste Freundin der Suffragette und Publizistin Harriot Eaton Stanton Blatch. Von den beiden Persönlichkeiten, den sogenannten „Two Harriots“, hat sich in der in Fort Erie ansässigen Familie Alice and Arthur Ransom Milinowski ein Gruppenfoto als Atelierfotografie aus der Zeit um 1877 erhalten, das in einer Monographie über Stanton Blatch publiziert wurde.[5]

1878 bestand Ransom ihre Prüfungen mit Auszeichnung („commencement honors“).[3]

Nach dem frühen Tod ihres Vaters heiratete die Halbwaise im Alter von 25 Lebensjahren am 24. August 1882 in Buffalo[1] den deutschen Leutnant auf Urlaub und Studenten der Harvard Medical School Arthur Milinowski. Noch im selben Jahr[6] reiste das Ehepaar mit dem Segelschiff nach Europa, wo den beiden zwei Kinder geboren wurden; am 29. September 1883 in Berlin zunächst ihr Sohn, der spätere Zivilingenieur in Saint Paul in Minnesota Arthur Siegfried Milinowski. Keine drei Jahre später kam am 1. Februar 1885 in Berlin ihre Tochter zur Welt, die spätere Konzertpianistin und Leiterin der Lake Forest Music School Marta Milinowski.[1]

Die Villa Heimchen in Hannover

Nach der Geburt ihrer Kinder war es - nach amerikanischer Darstellung - Harriot Ransom Milinowski, die als erste ein amerikanisches Haus in der preußischen Provinz Hannover errichten ließ, seinerzeit unter der Adresse Alleestraße 10 in Hannover.[1] Im damaligen Deutschland, dem patriarchalisch ausgerichteten Deutschen Kaiserreich, wurde die „Villa "Heimchen" [...] in Herrenhausen bei Hannover“ jedoch lediglich als Gebäude „des Herrn Hauptmann Milinowski“ dargestellt.[7]

Die um 1885 von dem Architekten F. Rudolf Vogel entworfene und 1890 mit amerikanischem Ballonfachwerk errichtete Villa[7] diente der Familie zeitweilig als Wohnsitz. So konnte beispielsweise Milinowskis Sohn Arthur Siegfried die hannoversche Oberrealschule besuchen, bevor er später auf die Harvard School ging.[2] Milinowskis Ehemann Arthur,[1] der Hauptmann à la suite des Grenadier-Regiment „König Friedrich II.“ (3. Ostpreußisches) Nr. 4, nun wohnhaft unter der Hausnummer Alleestraße 7, unterrichtete unterdessen laut dem Adressbuch der Stadt Hannover für 1892 als Lehrer an der hannoverschen Kriegsschule.[8]

1891 erschien Milinowskis Übersetzung des von dem in Rostock tätigen Hochschullehrer und Mediziner Julius Uffelmann 1881 verfassten Werks Handbuch der privaten und öffentlichen Hygiene des Kindes ... ins Englische.[1]

Insgesamt lebte Harriot Ransom Milinowski 16 Jahre in Berlin, Danzig und Hannover, bevor sie in die Vereinigten Staaten zurückkehrte.[1]

Ihre Übersetzung des ab Winter 1838 von „Adolph Franckenberg“ mit dem Pädagogen Friedrich Fröbel gegründeten ersten Kindergartens im Königreich Sachsen veröffentlichte Ransom Milinowski zwar nicht. Doch unterrichtete sie in Buffalo mehrere Jahre die Geschichte der Erziehung. In ihrer Verbindung mit der Arbeit der „Kindergarten Training Class“ erhielt sie als erste der US-amerikanischen Frauen ein Zertifikat als „kindergartner“.[3]

„Mrs. Arthur Milinowski“ wurde unter anderem lebenslanges Mitglied der amerikanischen Frauenorganisation College Equal Suffrage League.[3] Ihr Ehemann wirkte zeitweilig als Schatzmeister des von ihrem Vater gegründeten Unternehmens D. Ransom, Son & Company.[4]

Harriot Ransom Milinowski, die zuletzt bei ihrer Tochter lebte, starb als Witwe im Alter von 88 Jahren und wurde 1946 auf dem Friedhof Forest Lawn Cemetery in Buffalo bestattet. Dort findet sich ihr Grabstein noch heute.[4]

Schriften[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 Lewis Randolph Hamersly, John William Leonard, William Frederick Mohr, Herman Warren Knox, Frank R. Holmes, Winfield Scott Downs: Milinowski, Harriot Ransom (in englischer Sprache), in: Who's who in New York City and State, Vol. 8, New York: L.R. Hamersly Company, 1924, p. 883; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  2. 2,0 2,1 Arthur Siegfried Milinowski (in englischer Sprache), in Harvard University (ed.): Class of 1904, privately printed for the class by the Plimpton Press, 1929, p. 506; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 3,4 3,5 Milinowski, Harriot Ransom (Mrs. Arthur Milinowski). In: John William Leonard (Editor-in-Chief): Woman’s who’s who of America. A biographical Dictionary of contemporary Women of the United States and Canada. 1914–1915. The American Commonwealth Company, New York. (Wiederauflage bei Gale Research Company, Book Tower, Detroit 1976, ISBN 0-8103-4018-6, S. 561) (Digitalisat in der englischsprachigen Wikisource) (englisch)
  4. 4,0 4,1 4,2 4,3 C.J. Biller, Sunny Gates: Harriot Rosina Ransom Milinowski sowie Querverweise auf der Seite findagrave.com, erstellt am 10. Februar 2008
  5. Ellen Carol DuBois: Harriot Stanton Blatch and the winning of woman suffrage (in englischer Sprache), New Haven, Conneticut; Yale University Press, 1997, ISBN 0-585-35853-2 und 978-0-585-35853-6 und ISBN 0-300-06562-0 sowie ISBN 0-300-08068-9, p. 53, 194, 286; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  6. Arthur Milinowski. D. Ransom, Son & Co., Buffalo, N.Y. (in englischer Sprache), in: Proceedings of the National Wholesale Druggists Association, Volume 60, Minneapolis: The Association, 1934, page 170; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  7. 7,0 7,1 Villa "Heimchen" des Herrn Hauptmann Milinowski in Herrenhausen bei Hannover, Alleestraße (erbaut 1890), Tafel 67 (2 Fotos, Grundrisse, Aufriß), fotomechanisch erstellte Reproduktion der Tafel Nummer 67 in dem Bildband von Oswald Haenel (Hrsg.), Franz Oskar Hartmann (Mitarb.): Einfache Villen und Landhäuser. Eine Sammlung von interessanten ausgeführten Bauten und originellen Entwürfen namhafter Architekten des In- und Auslandes, Dresden: Gilber'sche Königliche Hof-Verlagsbuchhandlung (J. Bleyl), 1902, Tafel Nummer 67
  8. Adreßbuch, Stadt- und Geschäftshandbuch der Königlichen Residenzstadt Hannover und der Stadt Linden, Abtheilung I, Teil III: Alphabetisches Verzeichnis der Behörden und Anstalten, der Einwohner und Handelsfirmen, S. 648; Digitalisat der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek – Niedersächsische Landesbibliothek über die Deutsche Forschungsgemeinschaft


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