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Home of the Underdogs

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Home of the Underdogs (HotU) ist eine der größten Abandonware-Seiten im Internet. Die Seite wurde im September 1998 von Sarinee Achavanuntakul[1] gegründet und zunächst auf kostenlosem Webspace gehostet, zog aber später auf einen eigenen Server um.

Beschreibung[Bearbeiten]

Die Website bot sowohl Reviews von über 5.300 Computerspielen als auch Downloads und Handbücher zu vielen Spielen, die vom Hersteller nicht mehr vertrieben werden. Die meisten verfügbaren Spiele waren für PCs (DOS und Microsoft Windows), es gab aber auch einen Bereich für Spiele anderer Plattformen, die üblicherweise in Formaten vorliegen, die mit Emulatoren gespielt werden können. Weiterhin gab es 33 eingescannte Spielbuchserien, von denen viele vollständig vorliegen.

Die Seite konzentrierte sich hauptsächlich auf Underdogs, d. h. Spiele die, gleich aus welchem Grund, kommerziell weniger erfolgreich waren. Folgende Wertungen wurden für Spiele vergeben:

  • Mit Top Dog wurden hervorragende Spiele bezeichnet, deren Erfolg aber z. B. an schlechtem Marketing scheiterte.
  • In der Hall of Belated Fame (HoBF, =nachträgliche Ruhmeshalle) wurde eine sehr kleine Anzahl an Spielen gelistet, die im Auge der HotU-Betreiber viele Auszeichnungen und gute Bewertungen hätten bekommen sollen. Alle HoBF-Spiele waren automatisch auch Top Dogs.
  • Mit Real Dog wurden die Spiele bezeichnet, die zu Recht kommerziell scheiterten (meistens wegen schlechter Spielbarkeit), aber auf Wunsch eines Fans in die Datenbank von Home of the Underdogs aufgenommen wurden.

Die Seite behauptete von sich selbst, nicht eine Downloadseite, sondern vielmehr eine Art Museum für Spiele zu sein, die heute für „großartig“ gehalten werden, denen bei ihrer Veröffentlichung aber kaum Beachtung geschenkt wurde (darauf bezieht sich auch das "Underdogs" in Namen der Seite). HotU war bemüht, den Wünschen der Urheber zu entsprechen: Sollte es ein Spiel, das zum Download verfügbar war, wieder zu kaufen geben, oder der Inhaber der Rechte an dem Spiel wünschte es so, wurden die Dateien entfernt und wenn möglich durch einen Link zur Herstellerseite, wo es das Spiel zu kaufen gibt, ersetzt. Rechtlich gesehen wurden dennoch Urheberrechtsverletzungen begangen.

Der gesamte Inhalt wurde den Besuchern kostenlos zur Verfügung gestellt. Um die laufenden Kosten zu begleichen, waren die Betreiber auf Spenden angewiesen. Da dies allein nicht ausreichte, wurden zusätzlich Werbebanner und Pop-ups geschaltet.

Um die Seite gab es eine Community mit eigenem Forum und IRC-Channel. Für die Zukunft war geplant, die ganze Website auf Basis eines Wikis zu betreiben.

Technische Schwierigkeiten[Bearbeiten]

Die Seite hatte zunächst die Domain theunderdogs.org. 2002 wurde diese Domain nicht rechtzeitig verlängert und daraufhin von einem Cybersquatter besetzt. Das Archiv zog daraufhin auf die Domain the-underdogs.org um.

Seit dem 21. März 2006 war die Adresse the-underdogs.org wegen Problemen mit der .org-Domain unerreichbar. Angeblich behinderten Schwierigkeiten mit einer Kreditkarte die Wiederinanspruchnahme des Domainnamens. Infolgedessen wurde the-underdogs.info registriert und die Seite dorthin verschoben. Seit dem 23. April 2006 war die Seite wieder voll funktionsfähig. Es fanden aber keine weiteren Updates mehr statt.

Die Seite war im September 2008 über mehrere Tage nicht zu erreichen, der Grund ist bisher nicht bekannt. Die Seite tauchte Ende September 2008 wieder auf, aber ohne Screenshots und Downloads.

Von Februar bis Ende März 2009 war die Seite nicht mehr zu erreichen. Einer Nachricht der Seitenbesitzerin zufolge war dies dem Bankrott des Webhosters zuzuschreiben[2].[3]

Seit dem 24. März 2009 ist die Seite unter einer neuen Domain[4] erreichbar.

Seit 2009 versuchen Nutzer im "Home of the Underdogs Revival Project" die Webseite wiederzubleben.[5][6]


Relaunch[Bearbeiten]

Kurze Zeit nach dem einstweiligen Untergang von HotU fand sich online eine Gruppe zusammen, die mit Unterstützung der ursprünglichen Besitzerin, Sarinee Achavanuntakul[7], versucht, einen Relaunch der Seite zu betreiben[8]. Führend beteiligt ist dabei Dan Pinchbeck der Advanced Games Research Group an der University of Portsmouth, der bereits im Rahmen des von der EU geförderten KEEP Emulator Projekts dazu beiträgt, Computerspielgeschichte zu archivieren und zugänglich zu halten[9]. Geplant ist, das umfassende Archiv von Home of the Underdogs wieder aufzubauen und zugänglich zu machen, sowie das Archiv konstant um weitere historische Spiele und Nutzer-Reviews zu erweitern. Ein bereits teilweise mit Inhalten gefüllter Rohbau des Relaunchs ist unter [10] zu finden.

Bedeutung und Rezeption[Bearbeiten]

Einige Spieleentwickler offerierten ihre Spiele direkt "Home of the Underdogs", wie zum Beispiel Chris Crawford, welcher Achavanuntakul dankte für ihren Beitrag seine Arbeiten neuen Spielern bekannt zu machen.[5] Entwickler wie Derek Yu und Ben "Yahtzee" Croshaw gaben an das "Home of the Underdogs" ihr Interesse in die Videospielentwicklung begründet hat.[5] Auch wurde die Webseite bedeutend für ihren Einsatz für die Digitale Archivierung von Werken beschrieben;[11] auch weil die Spielepublisher damals diese selbst häufig keine Archivierung betrieben sobald ein Spiel nicht mehr verlegt wurde.[5]


Siehe auch[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

Artikel

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Marc Saltzman: Flashbacks For Free: The Skinny On Abandonware (englisch) gamespot.com. 2002. Archiviert vom Original am 14. Dezember 2005. Abgerufen am 29. Dezember 2012: „By day, 28-year-old Sarinee Achavanuntakul is an investment banker in Hong Kong, but by night, she runs the infamous Home of the Underdogs, a Web site she founded three and a half years ago, and receives an average of more than 30,000 unique visitors per day. According to Achavanuntakul, the purpose of starting Home of the Underdogs was simple: to preserve out-of-print games that publishers no longer support, to keep them from falling into oblivion, and to honor other underrated games, including freeware games and recent commercial titles that might have been poor sellers.
  2. http://twitter.com/Fringer/statuses/1194153273
  3. Underdogs, Ho. In: Rock, Paper, Shotgun. 12. März 2009. Abgerufen am 23. Dezember 2015.
  4. http://www.homeoftheunderdogs.net/
  5. 5,0 5,1 5,2 5,3 Alex Walker: The Story Behind The Home Of Forgotten Video Games. In: Kotaku. September 11, 2017. Abgerufen im September 11, 2017.
  6. Underdogfight: Home Of The Underdogs Returns. In: Rock, Paper, Shotgun. 15. Juni 2009. Abgerufen am 23. Dezember 2015.
  7. http://www.fringer.org/?p=416
  8. http://groups.google.com/group/hotu-revival
  9. http://cordis.europa.eu/fetch?CALLER=DE_FP7_NEWS&ACTION=D&DOC=7&CAT=NEWS&QUERY=011fc3898e99:0614:5251064a&RCN=30459
  10. http://www.hotud.org/
  11. "Nostalgia Keeps Games Afloat" Artikel über HotU auf Wired News von Daniel Terdiman (April 08, 2004)


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