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Hufnagelnoten

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Die Hufnagelnoten (oder auch Hufnagelschrift oder Hufnagelnotation) sind eine spezielle Choralnotation auf vier bis fünf Notenlinien. Sie war weit bis in das 16. Jahrhundert in deutschen Klöstern üblich.[1]

Datei:Hufnagel-Handschrift Graduale nach-1510 NMB-Seite11von 43.jpg
Nicolaus-Matz-Bibliothek-Michelstadt E 904 II, 4
Datei:Wohlklang Jubel-Buchmalerei-speculum humanae-ca1350.jpg
Wohlklang und Jubel Buchmalerei um 1350
Datei:Gedruckte Quadratnotationen Ordnung-des-Gesangs 1540.jpg
Beispiel für gedruckte Quadratnotation 1540

Beschreibung[Bearbeiten]

Hufnagelnoten und deren Erscheinungsbild ist bedingt durch die Schreibweise über Bandzugfeder oder Gänsekiel. Die hier abgebildete Beispielseite mit der Untertitlung persono di pastarale deis (= „laut verkündet durch die Bewahrerinnen Gottes“[2])[3] enthält einen Messgesang zum Kirchenjahr oder zu den Heiligen. Bei der Begriffsklärung aus mediävistischer Sicht im Bezug auf Monotonie und Tempi früher Sprechgesänge ist auch die für die Reformationszeit typische Hohn- und Spottsprache (vgl. Das Narrenschiff – Sebastian Brant[4]) eine Erklärungsmöglichkeit. Beim Schmieden eines Nagels 'ertönen' (lat.: persono) bis zu 20 Hammerschläge auf dem Amboss. Die meisten handschriftlichen Seiten in der Lagenbindung sind wie im Abbildungsbeispiel Hufnagelnoten auf 4 Notenlinien notiert. Sichtbar ist auch der Tintendurchschlag der Rückseite. Der optisch-graphische Zusammenhang zwischen Text und dem Rhythmus ist nicht immer eindeutig. Der Text ist meist für das Responsorium einstrophisch verfasst. Bei den im der gleichen Bindung vorkommenden handschriftlichen Quadratnotationen sind es 3 Strophen pro Liedzeile.

Zum abgebildeten Notenblattbeispiel[Bearbeiten]

Es ist in Deutschland (Ort: Michelstadt, vermutlich im Nonnenkloster Steinbach) erstellt worden und befindet sich in der Nicolaus Matz Kirchenbibliothek. (Signatur: E 904 II, 4) Die Zusatz-Einbindung: AGENDA> Das ist/ Kirchenordnung/wie (Gedruckt zu Leipzig durch Nicolaum Wolrab. M. D. XL.) erfolgte später.[5] Der übergeordnete Handschriftentitel wäre: Graduale Hufnagelnoten, der lederne Bucheinband hat den Notnamen: Litaneienbuch mit Hopfenranke, Monogrammist NA. Papierformat: 21,5 x 15,5 cm, letztes Viertel des 15. Jahrhunderts, Sprache: Lateinisch, Deutsch (Der schmiedeeiserne Hufnagel wurde digital zugefügt.) Eine Randbemerkung: Das 16. Jahrhundert verzeichnete allein im Herrschaftsgebiet Haus Erbach (Erzstift Mainz) 88 Nagelschmiede. 1945 gab der letzte Nagelschmied Deutschlands (Philipp Nagel, Fränkisch Crumbach) sein Handwerk auf.[6]

Ähnliche Werke[Bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten]

  • Bretscher-Gisiger Charlotte / Gamper Rudolf, Katalog der mittelalterlichen Handschriften der Klöster Muri und Hermetschwil, Dietikon-Zürich 2005

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Das Liederbuch der Catherina Tirs. Abgerufen am 4. April 2020.
  2. Datei:Hufnagel-Handschrift Graduale nach-1510 NMB.pdf Seite 11. In: Wikipedia. 4. April 2020 (wikipedia.org [PDF; abgerufen am 4. April 2020]).
  3. Mittelalterliche Handschriften. (PDF) In: Katalog der Handschriften Nicolaus-Matz-Bibliothek Kirchenbibliothek Michelstadt. Abgerufen am 4. April 2020.
  4. https://de.wikipedia.org/wiki/Das_Narrenschiff_(Brant)
  5. Agenda das ist Kirchenordnung, wie sich die Pfarrherrn vnd Seelsorger in jren Ampten vnd Diensten halten sollen, für die Diener der Kyrchen in Hertzog Heinrichen zu Sachsen ... Fürstenthumb gestellet. Abgerufen am 4. April 2020.
  6. Karl-Heinz Mittenhuber in Deutscher Stadtbote 13. Jg (209) Deutscher Gemeindebote Nr. 31 Woche 31/1990 Seite 2/A


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