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Hugo Lahme

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Hugo Lahme
Rechtsform GmbH
Gründung 1945
Sitz Ennepetal
Leitung Hans-Joachim Wittwer, Werner Markenstein, Dietmar Kaupert
Mitarbeiterzahl 73 (2020)[1]
Umsatz 16,8 Mio. Euro (2020)[1]

Die Hugo Lahme GmbH ist ein Unternehmen im Bereich der Schwimmbadtechnik sowie Rotguss und Bronzelegierungen mit Sitz in Ennepetal. Das Produktionsprogramm umfasst als Schwerpunktsparten die Bereiche Beckenhydraulik, Unterwasserbeleuchtung, Gegenschwimm- und Massageanlage im Schwimmbadbereich, sowie die Kundengussfertigung.

Geschichte[Bearbeiten]

1945 bis 1949[Bearbeiten]

Als Hugo Lahme sen. (Jahrgang 1907) aus der Kriegsgefangenschaft kommt, ist sein Vater Walter Lahme bereits verstorben. Dieser hat zuvor den vier ältesten Söhnen – insgesamt sind es acht – die bestehende Metallgießerei vererbt. Da Hugo Lahme sen. jedoch nicht zu den vier Ältesten gehört und somit auch nicht erbberechtigt ist, beschließt er, eine eigene Firma zu gründen. Zuerst produziert er ein von ihm selbst erfundenes Abdeckmittel für die Metallschmelze namens „Lamit“. Dieses Produkt hat Hugo Lahme sen. bereits im elterlichen Betrieb entwickelt, für das er auch Patentrechte erhielt. Leider wird dieses Patent von den Besatzungsmächten beschlagnahmt. Gleichzeitig werden große Mengen an Asphalt und Bitumen zu Kernbindemittel verarbeitet. Nebenbei formt und produziert der gelernte Handformer im Keller seines Hauses in der dort eingerichteten Gießerei diverse Aluminiumteile, hauptsächlich Kochtöpfe, Bügeleisen und Kuchenformen. Diese Produkte werden ausschließlich zum Hamstern und Tauschen angefertigt. Das Rohmaterial stammt aus ausgewrackten Flugzeugen.[2]

1950 bis 1961[Bearbeiten]

Nachdem sich nach der Währungsreform vieles wieder normalisiert und der Bedarf an Metallteilen erheblich steigt, muss die „Kellergießerei“ aus Kapazitätsgründen aufgegeben werden. Größere Räumlichkeiten werden angemietet. Leider muss der neue Standort schon nach kurzer Zeit wegen Eigenbedarfs des Besitzers wieder verlagert werden. Eine neue Bleibe findet sich in einer ehemaligen Flugschule, die zur Gießerei umgebaut wird. Mittlerweile können bereits vier Mitarbeiter beschäftigt werden.[2]

Hugo Lahme jun. (Jahrgang 1933) tritt im Jahr 1955 nach einer Lehre als Industriekaufmann in den väterlichen Betrieb ein, muss jedoch zunächst den Bürostuhl mit einem Platz in der Gießerei tauschen, da zum Sandguss noch Kokillenguss in die Produktion aufgenommen wird. Der zweite Sohn Günter Lahme (Jahrgang 1938) kommt nach einer Lehre als Maschinenschlosser 1960 in die Firma. Es wird eine mechanische Werkstatt eingerichtet, so dass die Gussteile nun auch komplett bearbeitet werden können. Dadurch wird es möglich, Zulieferant eines bedeutenden Herstellers von gewerblichen Spülmaschinen zu werden. Die Zahl der Mitarbeiter erhöht sich auf zehn.[2]

1962 bis 1971[Bearbeiten]

Im Jahr 1962 übernimmt Hugo Lahme eine Schilderfabrik im benachbarten Schwelm. Schilder aus Metallguss werden vorwiegend vom Schiffsbau und von der Bundesbahn in Auftrag gegeben. Im Jahr 1968 gibt es erste Berührung mit der Schwimmbadtechnik. Mehrwege-Ventile für Filteranlagen werden im Auftrag für eine Wasseraufbereitungsfirma aus Bronze gegossen. Da diese Ventile in der gesamten Schwimmbadbranche verkauft werden, kommen neue Anfragen nach Schwimmbad-Einbauteilen, die bisher aus den USA importiert wurden. Ebenfalls werden die ersten Armaturen für Gegenstrom-Schwimmanlagen entwickelt.[2]

1970 feiert Hugo Lahme das 25-jährige Betriebsjubiläum. „Aufstieg aus kleinsten Anfängen“ lautet die Überschrift eines Berichtes in der „Gevelsberger Zeitung“ über den Firmengründer Hugo Lahme sen. und dessen Firma. Im gleichen Jahr erfolgt die Mitgliedschaft im Bundesverband Schwimmbad-Industrie – BVSI, dem heutigen BSSW (Bundesverband Schwimmbad-, Sauna- und Wassertechnik e.V.), Frankfurt. Die Importvorlagen für Schwimmbad-Einbauteile werden dem deutschen Markt angepasst. Bei steigender Nachfrage wird die Fertigung weiter ausgebaut, soweit es die vorhandenen Räumlichkeiten gestatten. Gleichzeitig bietet die Stadt Ennepetal eine Ausweichmöglichkeit im neu geplanten Industriegebiet Oelkinghausen an. Da in diesem Gebiet allerdings die Ansiedlung einer Gießerei nicht vorgesehen ist, muss zunächst ein geeigneter Standort dafür gefunden werden. Die Anzahl der Mitarbeiter beläuft sich derzeit auf 20. In der Schwimmbadbranche werden weitere Produkte für die Herstellung in Aluminiumguss entwickelt (später Rotguss). Der Kundenkreis erweitert sich ständig.[2]

1972 bis 1975[Bearbeiten]

Der Firmengründer Hugo Lahme sen. stirbt 1972 im Alter von 65 Jahren. Die Firma wird in eine GmbH umgewandelt. Die geschäftsführenden Gesellschafter werden Hugo Lahme jun. und Günter Lahme.[2]

Der erste Bauabschnitt (Verwaltung, Fertigung, Montage, Lager und Sozialräume) wird eingeweiht. Pumpengehäuse aus Rotguss für Gegenstrom-Schwimmanlagen werden im Auftrag eines Pumpenherstellers entwickelt, der darüber hinaus fast die gesamte Jahresproduktion an Schwimmbad-Zubehörteilen abnimmt. Die Armaturen werden im gesamten Bundesgebiet, in Österreich und in der Schweiz verkauft, der Vertrieb erfolgt ausschließlich über den Fachhandel. Die ersten eigenen Prospekte über das Lieferprogramm werden gedruckt. Die Anzahl der Mitarbeiter beträgt mittlerweile 25.[2]

1976 bis 1989[Bearbeiten]

Der Ölschock trifft auch die Schwimmbadindustrie. Wegen großer Lagerbestände im Handel gibt es einen starke Rückgang der Nachfrage und somit auch der Produktion. Mit einem namhaften Hersteller von Kochtöpfen werden Beschläge für ein exklusives Herdgeschirr-Programm entwickelt, das in Amerika großen Anklang findet. 1977 erfolgt dann die Fertigstellung des zweiten Bauabschnitts (Gießerei). Die Firma befindet sich nun komplett in den neuen Betriebsgebäuden an der Kahlenbecker Straße in Ennepetal. Die Anzahl der Mitarbeiter beträgt ca. 30. Die zweite Ölkrise bewirkt 1979 hohe Produktionseinbußen. Mehrere Großabnehmer von Schwimmbad-Einbauteilen schließen ihre Schwimmbad-Abteilungen und konzentrieren sich auf ihr ursprüngliches Hauptgeschäft. Das erste und einzige Mal müssen fünf Mitarbeiter aus produktionsbedingten Gründen entlassen werden.[2]

Der entscheidende Schritt vom reinen Zulieferer von Metallgussteilen zum Markenhersteller wird 1980 getan. Ein eigenes Vertriebsprogramm wird aufgebaut. Markennamen: „FITSTAR“ für Gegenstrom-Schwimmanlagen und „allfit“ für Einbau-Armaturen. Zusätzlich werden Massagesysteme für namhafte Badewannenhersteller entwickelt. Mehrere Patente und Gebrauchsmuster werden für diese Systeme angemeldet und erteilt. Erstmals erfolgt eine GS-Zeichenprüfung durch den TÜV. 1985 expandiert der Betrieb, denn neue Maschinen brauchen Platz. Es wird eine 700 Quadratmeter große Montagehalle angebaut. Die Anzahl der Mitarbeiter steigt auf über 50 Beschäftigte. [2]

1990 bis 2000[Bearbeiten]

Wiederum platzt die Firma aus allen Nähten, so dass eine erneute Erweiterung notwendig wird. Es entsteht eine zweigeschossige Produktionshalle mit ca. 1200 Quadratmetern Fläche. Zusätzlich wird 1992 ein Produktionsstandort in den Neuen Bundesländern gesucht. Von der Treuhand wird eine Grauguss-Gießerei in Gera mit 40 Beschäftigten angeboten und schließlich 1993 als Tochterfirma übernommen. Um Produktionsengpässe im Stammhaus Ennepetal auszugleichen, wird das Werk ausgebaut und eine NE-Metallgießerei angegliedert. Inzwischen ist bereits die dritte Generation in leitender Position tätig. Im Jahr 1984 trat Silvia Lahme-Zumholte in den Familienbetrieb ein und absolvierte dort zunächst ihre kaufmännische Ausbildung. Seit 1994 ist Frau Lahme-Zumholte Prokuristin und für das Personal- und Finanzwesen verantwortlich. Michael Lahme begann seine Karriere im Jahr 1983, nachdem er zuvor eine Ausbildung als Modellbauer abgeschlossen hatte und zwei Jahre das Handwerk des Gießereitechnikers erlernte. 1992 erhielt Michael Lahme Prokura und ist als Gießereileiter für die internen Geschicke der Firma verantwortlich. 1999 wird bereits über eine neuerliche Betriebserweiterung nachgedacht, da die räumlichen Kapazitäten nicht zukunftsorientiert ausgelegt sind. Gleichzeitig ist eine Modernisierung der Gießerei im Gespräch, da die Technik der Rüttelpress-Formmaschinen doch mittlerweile eine über 30-jährige Vergangenheit aufzuweisen hat.[2]

2001 bis 2010[Bearbeiten]

Nach zahlreichen Gedanken, Planungen und endlosen Diskussionen steht ein erstes Konzept fest. Die Auftragsunterlagen für eine Bauvoranfrage werden bei der Stadt Ennepetal eingereicht. 2003 erfolgt dann schließlich der Baubeginn und im Jahr 2004 die Fertigstellung. Am 18. November 2006 verstirbt plötzlich und völlig unerwartet der geschäftsführende Gesellschafter Günter Lahme. Um flexibler auf Kundenaufträge und auf die unterschiedlichen Materialqualitäten reagieren zu können, wird im Juli 2008 in Gera eine neue Schmelzanlage in Betrieb genommen. Hier stehen jetzt vier elektrisch betriebene Schmelzöfen mit einer Kapazität von jeweils 1000 kg zur Verfügung. Der erste LED-Scheinwerfer für kommunale Bäder aus eigener Produktion wird 2009 der Öffentlichkeit vorgestellt.[2]

2011 bis 2019[Bearbeiten]

Am 7. Februar geht eine neue Montageabteilung für elektronische Steuerungen und LED-Beleuchtung in Betrieb. An hochmodernen und staubfreien Arbeitsplätzen werden energieeffiziente LED-Scheinwerfer sowie die entsprechenden Netzteile und Vorschaltgeräte montiert. Auch stehen moderne Prüf- und Messeinrichtungen zur Verfügung, was zu einer weiteren Qualitätsverbesserung beiträgt. Die Verwaltung der Fa. Hugo Lahme hat 2011 ebenfalls dringenden Bedarf an zusätzlichen Büroflächen. Neubaupläne für die Erweiterung der Verwaltung nehmen immer deutlichere Formen an. Es ist geplant, den vorhandenen Bürotrakt um eine weitere Etage aufzustocken und das Treppenhaus baulich vorgelagert unterzubringen. Der Beginn dieser Baumaßnahme startet im März. Zum Jahresende kann der Einzug in die neue Verwaltungsetage durchgeführt werden, nachdem die Innenarbeiten nun weitestgehend abgeschlossen sind. Im Jahre 2013 ergibt sich die Möglichkeit, als Gesellschafter bei der Fa. AngelEye in Bozen einzusteigen. Die Fa. AngelEye ist Hersteller von kamerabasierten Erkennungs- und Alarmierungssystemen für Unterwassernotfälle.

Am 5. Juni 2013 verstirbt Hugo Lahme im Alter von 79 Jahren.

2019: Energieeffiziente und kostensparende Lösungen sind ausschlaggebend für die Investition in eine moderne Heizungsanlage und in ein Blockheizkraftwerk. Noch im selben Jahr wird ein hocheffizientes, zentrales Druckluftsystem in Betrieb genommen, welches den gesamten Betrieb mit Druckluft versorgt. Da die entstehende Abwärme von allen Neuanlagen über Wärmetauscher vollständig zur Erwärmung von Brauchwasser genutzt wird, ist eine optimale Energieeffizienz gewährleistet. Gleichzeitig wird auch das Dach des Versandlagers energetisch mit einer Dämmung nachgerüstet, sodass sich der Energiebedarf weiter reduziert.[2]

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. 1,0 1,1 Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020, Bundesanzeiger, abgerufen am 21. März 2023
  2. 2,00 2,01 2,02 2,03 2,04 2,05 2,06 2,07 2,08 2,09 2,10 2,11 Hugo Lahme 75 Jahre. Abgerufen am 21. März 2023.


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