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Ich. Du. Inklusion

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Filmdaten
OriginaltitelIch. Du. Inklusion – Wenn Anspruch auf Wirklichkeit trifft
ProduktionslandDeutschland
OriginalspracheDeutsch
Erscheinungsjahr2017
Länge90 Minuten
AltersfreigabeFSK ohne Angabe
Stab
RegieThomas Binn
DrehbuchThomas Binn
ProduktionPhilipp Lutz
MusikNils A. Witt
Beray Habip
Gilbert Gelsdorf
KameraDavid Stevens
Nils A. Witt
Eric Poß
Thomas Binn
Moritz Esser
SchnittNicole Schmeier

Ich. Du. Inklusion ist der Name eines Dokumentarfilms von Thomas Binn. Er wurde am 4. Mai 2017 erstmals in 60 deutschen Kinos gezeigt.[1] Er wurde in der Gemeinde Uedem im Landkreis Kleve am Niederrhein gedreht. Hauptschauplatz ist die Geschwister-Devries-Schule, eine katholische Bekenntnisschule. Die Grundschule ist dreizügig und steht in Größe und Ausrichtung stellvertretend für viele andere Grundschulen im Bundesgebiet, wenn auch viele im Film gezeigten Sachverhalte Spezifika des nordrhein-westfälischen Schulsystems darstellen.

Der Film wird von Mindjazz Pictures[2] promotet. Ursprünglich wollte Binn ihn einem Fernsehsender anbieten. Kurz bevor er resignierte, fand er mit Mindjazz Pictures einen Partner, der ihn beim Vertrieb des Films unterstützte.[3] Viele Kinos haben den Film im Verlauf des Jahres 2017 gezeigt; weitere Vorführungen sind bis Ende 2017 vorgesehen.[4]

Für den November 2017 ist die offizielle Herausgabe einer DVD mit dem Film geplant.[5]

Handlung des Films[Bearbeiten]

Der 90-minütige Dokumentarfilm Ich. Du. Inklusion. begleitet zweieinhalb Jahre 21 Schüler derselben Grundschulklasse mit und ohne Unterstützungsbedarf ab ihrer Einschulung und zeigt fünf davon auch außerhalb des Unterrichts. Sie sind Teil des ersten offiziellen Inklusionsjahrgangs an der Geschwister-Devries-Schule in Uedem.

Der Film präsentiert Kinder mit Konzentrationsproblemen, Lernschwächen oder einem Aufmerksamkeitsdefizit, deren Probleme die eingesetzten Pädagogen, aber auch ergänzend eingesetzte nicht-professionelle „Integrationshelfer“ nur bedingt in den Griff bekommen, obwohl die Schule vor 2014, dem Jahr der flächendeckenden Einführung der inklusiven Beschulung von Erstklässlern in Nordrhein-Westfalen, als Projektschule für gemeinsamen Unterricht 15 Jahre lang gute Erfolge erzielt hat.

Auch die Arbeit der Klassenlehrerin und einer Förderschullehrerin werden im Film vorgestellt. Beide scheitern, ebenso wie die als kooperativ gezeigten Eltern der Kinder der Klasse, immer wieder an unzureichenden Rahmenbedingungen.[6] Dass in den meisten Unterrichtsstunden die Klassenlehrerin (abgesehen von dem Filmteam) die einzige Erwachsene in ihrer Klasse ist, erzeugt in dem Zuschauer den Eindruck, dass in Uedem eine unakzeptable Form der „Inklusion“ praktiziert werde. Kritisiert wird von den interviewten Erwachsenen, dass die Klassenlehrerin durch zu wenig und nicht ausreichend qualifiziertes Personal entlastet werde, dass es generell von allem, was benötigt werde, zu wenig gebe und dass die Behörden zu langsam und zu bürokratisch arbeiteten.

Die Rahmenhandlung des Films besteht in der Aufführung eines Theaterstücks durch die Schüler der Klasse, einer Fabel, durch die der Zuschauer lernen soll, dass jeder „anders“ sei und Tätigkeiten gar nicht oder nur schwer ausführen könne, die anderen leichtfielen. Dabei handelt es sich um eine Bearbeitung des Stückes Ich bin anders du auch von Daniel Kallauch.

Person des Drehbuchautors und Regisseurs[Bearbeiten]

Thomas Binn, 47 Jahre alt, begann sein Berufsleben als Kachel- und Luftheizungsbauer. 2004 schloss er sein Studium in den Niederlanden als Diplom-Sozialpädagoge (Schwerpunkt Audiovisuelle Medien) ab. Seit 2003 ist er als freier Autor, Filmemacher und Fotograf tätig. Binn engagiert mich seit längerer Zeit immer wieder als „freier Pädagoge“ in Projekten an Grundschulen.[7] Thomas Binn lebt in Kevelaer.

Nach seiner eigenen Einschätzung hätte Binn nicht die Erlaubnis zur Anfertigung einer Langzeitsdokumentation in der Uedemer Grundschule erhalten, wenn er nicht zuvor eng mit dem Schulleiter in einem Jungenprojekt an der Schule kooperiert hätte.[8]

Absicht des Films[Bearbeiten]

Die Absicht der Filmmacher besteht darin, mit ihrer Langzeitdokumentation „auch denen einen Einblick gewähren, die sonst nur von außen auf das Thema Inklusion schauen und den Diskurs für eine breitere Öffentlichkeit zugänglich machen. [Sie] möchten Kindern und Lehrer*innen Gehör verschaffen und mit einer öffentlicheren Debatte auch die Politik zum Gespräch einladen. Vor allem angesichts der bevorstehenden Landtags- und Bundestagswahlen erwarten [sie] die Bereitschaft zum Austausch, zu klaren Angeboten und produktiven Vorschlägen.

Die Filmmacher möchten, dass die Diskussion darüber, wie eine gute Inklusion in der Schule gelingen kann, nicht weiter im gesellschaftlichen Abseits stattfindet.“[9]

Thomas Binn stellt gemeinsam mit den Eltern des Kölner Vereins „mittendrin“ klar, dass der Film nicht bewirken solle, dass in der schulpolitischen Debatte die „berechtigte Forderung nach ausreichend Personal“ in eine Haltung kippe, Inklusion müsse gestoppt oder verlangsamt werden.[10]

Rezeption[Bearbeiten]

Über den Film wurde u.a. von moviepilot.de, filmstarts.de, kino.de und cineplex.de informiert. Auch nordrhein-westfälische Tageszeitungen und Spiegel Online sowie berlin.de, das „offizielle Hauptstadtportal“, griffen in ihrer Berichterstattung den Film und sein Thema auf. Der „Verband Bildung und Erziehung (VBE)“, ein Kooperationspartner, bot im Vorfeld der Filmpremiere mehrere Diskussionsveranstaltungen über den Film an; „Vielfach krankt es an der fehlenden Vorstellung, was Inklusion für die Beteiligten bedeutet. Oft haben wir die Politik dafür angeklagt, Entscheidungen aus dem Elfenbeinturm zu treffen. Mit dem Film und anschließenden Diskussionsrunden bieten wir nun proaktiv die Möglichkeit an, sich über die Realität an deutschen Schulen zu informieren“, erklärte der VBE-Bundesvorsitzende, Udo Beckmann, im April 2017.[11]

Die Rezensentin des Bremer Weserkuriers zeigt sich von dem Film „erschüttert“: „[D]er Film lässt den Zuschauer mit dem Gefühl zurück, dass das System noch bei Weitem nicht ausgereift ist.“[12]

Nach einer vom „Thüringer Lehrerverband“ organiserten Vorpremiere des Films in Erfurt stellte der Verbandsvorsitzende fest, dass Binn die Problematik der Inklusionspraxis richtig erfasst habe. In Thüringen seien die Verhältnisse sogar noch schlimmer als in Nordrhein-Westfalen, indem Grundschullehrer fast immer allein „inklusiven“ Unterricht erteilen müssten.[13]

Nach Ansicht der „Landesarbeitsgemeinschaft Baden-Württemberg Gemeinsam Leben Gemeinsam Lernen“ erkenne der Autor nicht den Kern des Problems, dass die Inklusion in der Praxis zu scheitern drohe: „[D]ie wenigen sonderpädagogischen Stunden erklären sich NICHT dadurch, wie der Direktor einmal sagt, dass immer mehr Schulen Inklusion machen müssen, sondern weil Nordrhein-Westfalen, wie auch die meisten anderen Bundesländer, unbedingt auch noch das parallele Sondersystem aufrecht erhalten will.“[14] Die Arbeitsgemeinschaft kritisiert ferner, dass der Anteil an Kindern mit vermutetem sonderpädagogischem Förderbedarf an den Schülern der Klasse ungewöhnlich hoch sei und dass von den Beteiligten zu zögerlich von der Möglichkeit Gebrauch gemacht werde, einen solchen Bedarf offiziell feststellen zu lassen. Schließlich komme der Arbeitsgemeinschaft das Verhalten der Schüler insofern insgesamt als „normal“ vor, als „Problemkinder“ nicht von Klassenkameraden gemieden würden (was im Falle einer „missglückten Inklusion“ eigentlich zu erwarten gewesen wäre).

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]


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