Inge Bergmann
Inge Bergmann (* 30. Juni 1927; † 17. Juli 2016) war eine deutsche Unternehmerin.[1]
Leben[Bearbeiten]
Inge Bergmann war die Tochter des Kaufmanns Eduard Bergmann[2] (* 29. September 1897 in Coppenbrügge; † 6. September 1973 in Hannover), der zur Zeit der Weimarer Republik und während der Weltwirtschaftskrise 1929 die Elektrogroßhandlung Hermann Albert Bumke in Hannover übernahm,[3] die ihren Firmensitz seinerzeit noch in der damaligen Rundestraße hinter dem hannoverschen Hauptbahnhof am Raschplatz hatte.[4]
Nach der Zerstörung der Firmengebäude während der Luftangriffe auf Hannover im Zweiten Weltkrieg erwarb Bergmanns Vater ein Grundstück in der hannoverschen Nordstadt zwischen der Oberstraße und dem Engelbosteler Damm, wo Inge Bergmann ab 1946 und noch zur Zeit der Britischen Besatzungszone eine kaufmännische Lehre bei ihrem Vater durchlief. Ebenso wie die anderen Mitarbeiter ließ ihr Vater auch sie noch – wie eine Trümmerfrau – Steine schleppen für den Neuaufbau: „Doch bei mir war er fast strenger als bei meinen anderen jungen Kollegen“, sagte sie später einmal in einem Interview mit der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung.[4]
![](https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/5/5b/Bumke_GmbH_%26_Co_Hannover_Engelbosteler_Damm_5.jpg/300px-Bumke_GmbH_%26_Co_Hannover_Engelbosteler_Damm_5.jpg)
Nach der Eröffnung des Geschäftsgebäudes 1955 wuchs Inge Bergmann rasch in die Leitungsposition des Unternehmens hinein, „[...] für Frauen in den Fünfziger Jahren höchst ungewöhnlich“, wie sie selbst betonte.[4]
Später wurde Bergmann als erste Frau in die Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer Hannover gewählt. Für ihre Jahrzehnte andauernde ehrenamtliche Tätigkeit in verschiedenen Gremien[4] und Verbänden[1] der Wirtschaft wurde sie 1991 mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.[4]
Nachdem sich Inge Bergmann nach Jahrzehnten aus der aktiven Unternehmensführung zurückgezogen hatte, äußerte sie vielfach ihre Besorgnis über die gesellschaftlichen und politischen Veränderungen in Deutschland und meinte damit „Oberflächlichkeit, Korruption, falsche Idole, Verrohung der Sprache [und] die übermäßige Einflussnahme der Medien“.[1]
Ihr Vermögen vermachte Inge Bergmann verschiedenen Tierschutz-Organisationen. Für den 28. Juli 2016 wurde ihre Beerdigung am dem Ohlsdorfer Friedhof in Hamburg angekündigt.[1]
Literatur (Auswahl)[Bearbeiten]
- Franz B. Döpper: Hermann Albert Bumke / Elektro- und Sanitär-Großhandlung, in ders.: Hannover und seine alten Firmen, hrsg. vom Verband Deutscher Wirtschaftshistoriker e.V., 1. Auflage, Hamburg: Pro Historica, 1984, ISBN 3-89146-002-3, S. 220f.
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 Zwei Traueranzeigen in der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung (HAZ) vom 23. Juli 2016, S. 18
- ↑ Franz B. Döpper: Hermann Albert Bumke / Elektro- und Sanitär-Großhandlung, in ders.: Hannover und seine alten Firmen, hrsg. vom Verband Deutscher Wirtschaftshistoriker e.V., 1. Auflage, Hamburg: Pro Historica, 1984, ISBN 3-89146-002-3, S. 220f.
- ↑ Waldemar R. Röhrbein: Bergmann, Eduard, in: Stadtlexikon Hannover, S. 62
- ↑ 4,0 4,1 4,2 4,3 4,4 Gerda Valentin: Nordstadt / Der Großhandel Bumke blickt auf 100-jähriges Bestehen zurück / Als Orientierungspunkt ist das Gebäude fast so markant wie die Christuskirche: „Bei Bumke“ sagen viele Nordstädter, wenn sie die südlichste Ecke des E-Damms meinen. In: Stadtanzeiger Nord, Beilage zur HAZ vom 16. Oktober 2009, zuletzt abgerufen am 24. Juli 2016
Personendaten | |
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NAME | Bergmann, Inge |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Unternehmerin |
GEBURTSDATUM | 30. Juni 1927 |
STERBEDATUM | 17. Juli 2016 |
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