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International Police Motor Corporation

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IPMC ist die Abkürzung für International Police Motor Corporation.  Es handelt sich um eine politisch neutrale Vereinigung nach Art. 60 ff des Schweizerischen Zivilgesetzbuches mit Sitz in Basel in der Schweiz. Jährlich wird im Namen des Vereins von einem Veranstalter eine internationale Polizeisternfahrt in ein europäisches Land durchgeführt. Veranstalter sind in der Regel Motorsportclubs aus dem Polizeibereich, aber auch private Motorsportorganisationen.

Die IPMC steht für mobile Sicherheit der europäischen Polizei unter einem Dach. Ihr Slogan lautet „Safety on wheels“.

Das Vereinslogo der IPMC

Geschichte[1][Bearbeiten]

Das Ziel der IPMC ist es durch die jährliche Sternfahrt motorsportfreundliche Polizeibeamte aus allen europäischen Nationen zusammenzuführen und ihnen so die Gelegenheit zu bieten sich über berufliche und sportliche gemeinsame Interessen auszutauschen sowie fahrtechnisches Können und verkehrstechnisches Wissen und ebenso die Freundschaft und das gegenseitige Verständnis über Ländergrenzen hinweg zu fördern.

Vor allem für Polizeibeamte, die europaweit zusammenarbeiten, ist gerade der letzte Punkt in der heutigen Zeit von besonderer Bedeutung.

Es begann in Hamburg 1930[Bearbeiten]

Dies war auch der Grundgedanke, den Ende der zwanziger Jahre ein Polizeioffizier in Hamburg – der spätere Oberst der Schutzpolizei, Richard Weber hatte.

Er, also Obmann der „Sportvereinigung der Polizei Hamburg 1920 e.V.“, wollte gemeinsam mit seinem Verein alle jene Polizisten aus Europa, die längst auf Funk- und Drahtwegen zusammenarbeiteten, wenigstens einmal im Jahr mit ihren fahrbaren Untersätzen zusammenzuführen. Die "Internationalen Polizeisternfahrten" war geboren!

Vom 27. Mai bis 1. Juni 1930 fand die 1. Internationale Polizeisternfahrt in Hamburg mit mehr als 500 Teilnehmern aus vielen deutschen Polizeiverwaltungen, aus den nordischen Ländern, aus Österreich und der Tschechoslowakei statt.

1931–1935[Bearbeiten]

An der 2. Internationalen Sternfahrt 1931, die in den damaligen Freistaat Danzig führte, nahmen 334 Teilnehmer, darunter auch zwei Damen, mit 108 Kraftwagen und 226 Kräder teil. Im Zuge dessen wurde auch der erste "Kongress" abgehalten.

Bei der 3. Internationalen Sternfahrt 1932 empfing die bayrische Bereitschaftspolizei die Sternfahrer aus Europa und Afrika (!) in Kaiserslautern. Zum ersten Mal nahmen auch Radsportler auf fünf Nationen teil.

Nach Dresden führte die 4. Sternfahrt 1933, wo man aufgrund von politischen Ereignissen von vielen Freunden aus dem Ausland für längere Zeit Abschied nehmen musste.

1934 ging es bei der 5. Sternfahrt nach Nürnberg, der Stadt Albrecht Dürers. Doch durch den Tod von Reichspräsident von Hindenburg und die kommende Umorganisation innerhalb der deutschen Polizei wurde ein Vorsetzen der Polizeisternfahrten plötzlich ungewiss.

Die 6. Internationale Polizeisternfahrt führte nach Frankfurt am Main. Doch sollte diese für 17 Jahre die letzte sein, da die Spannungen im Ausland zu groß wurden.

2. Weltkrieg[Bearbeiten]

Von 1936 bis 1951 machte der 2. Weltkrieg das Veranstalten einer internationalen Polizeisternfahrt schier unmöglich. Doch schon 1952 haben österreichische Polizeibeamte die IPMC wiederbelebt und eine Sternfahrt nach Salzburg organisiert.

1952: SALZBURG[Bearbeiten]

600 Polizeibeamte aus 5 Nationen trafen sich für die 7. Polizeisternfahrt in Salzburg und somit wurde der Grundstein zur neuerlichen Vereinigung der polizeilichen Motorsportfreunde gelegt.

Ein Verein mit Mehrwert[Bearbeiten]

Somit veranstaltet die IPMC jährlich seit 1952 eine internationale Polizeisternfahrt in einem anderen europäischen Land bzw. einer Stadt und lässt nicht nur den Grundgedanken weiterleben, sondern hat auch noch weitere Vorteile:

Durch die Motorsportbewerbe (siehe Punkt Europameisterschaft weiter unten) wird auch die Verkehrssicherheit im Polizeidienst für Einsatzfahrten gesteigert.

Weiters können die Fachgespräche unter den Exekutivbediensteten der verschiedenen Nationen (durchschnittlich 12 Nationen), Schwachstellen und Risiken im Bereich des Straßenverkehrs aufzeigen. Bewährte Methoden und Techniken werden dadurch bekannter gemacht.

Somit können Entscheidungsträger der Polizeieinheiten neue Möglichkeiten erlernen und in ihren Ländern Vorschläge zur Verbesserung der Gesetzgebung einbringen. Beispiele sind etwa sinnvolle Geschwindigkeitslimits, Sicherheitsausrüstung für Zweiradfahrer oder auch der Einsatz von Totwinkelassistenten an Kraftfahrzeugen.

Touristische Vorteile für Austragungsorte[Bearbeiten]

Da durchschnittlich 450–600 Sternfahrer an den Sternfahrten, die meist 4 bzw. 5 Tage dauern, teilnehmen, profitieren davon natürlich auch die Austragungsorte.

Denn ein wichtiger Programmpunkt bei den Sternfahrten sind auch Ausflüge und Besichtigungen von regionalen Sehenswürdigkeiten, die schon im Vorfeld geplant und auf der Website, sowie in der Vereinszeitung der Police Mobil, beworben werden.

Zudem ist auch die Sternfahrer-Parade bzw. das Eintreffen der Teilnehmer in ihrer Dienstuniform am Zielort mit meist in besonderer Form dekorierten Fahrzeuge ein besonderer Besuchermagnet, nicht nur für die Polizeisternfahrer.

So berichten auch die regionalen Medien über die Polizeisternfahrten, oft natürlich schon im Vorfeld, wie z.B. die Zeitung „Der Vinschger“[2] und die Nachrichtenwebsite „Südtirol Online – stol.it“ über die Sternfahrt von 2018 in Latsch/Martell oder „Der Westen“[3] von der 68. Internationalen Sternfahrt nach Hemer.

Sozial aktiv & Förderung der Sicherheit im Straßenverkehr[Bearbeiten]

In den Vereinsstatuten der IPMC sind auch soziale Aktivitäten ein wichtiger Bestandteil. Erfährt das Präsidium, dass Mitglieder oder deren Familienangehörige ein besonders tragischer Schicksalsschlag ereilt hat, werden Sozialleistungen in Form von finanziellen Unterstützungen schnell und unbürokratisch umgesetzt.

Auch leistet die IPMC Präventionsarbeit mit Hilfe von Informationsbroschüren zu den Themen Straßenverkehr, Verkehrssicherheit, Sicherheit mobil und zu Hause und Sicherheit für Kinder.

Chronik der bisherigen Sternfahrten[Bearbeiten]

Nr. Jahr Veranstaltungsort der internationalen Polizeisternfahrt Land
1. 1930 Hamburg Deutschland
2. 1931 Danzig Polen
3. 1932 Kaiserslautern Deutschland
4. 1933 Dresden Deutschland
5. 1934 Nürnberg Deutschland
6. 1935 Frankfurt am Main Deutschland
7. 1952 Salzburg Österreich
8. 1953 Basel Schweiz
9. 1954 München Deutschland
10. 1955 Hamburg Deutschland
11. 1956 Paris Frankreich
12. 1957 Saarbrücken – viel aus politischen Gründen aus Deutschland
13. 1958 Brüssel Belgien
14. 1959 Wien Österreich
15. 1960 Garmisch-Partenkirchen Deutschland
16. 1961 Rom Italien
17. 1962 Brügge Belgien
18. 1963 Remscheid Deutschland
19. 1964 Blackpool England
20. 1965 Thun Schweiz
21. 1966 Hannover Deutschland
22. 1967 Zandvoort Niederlande
23. 1968 Berlin Deutschland
24. 1969 Wien Österreich
25. 1970 Hamburg Deutschland
26. 1971 Luzern Schweiz
27. 1972 Kassel Deutschland
28. 1973 Klagenfurt Österreich
29. 1974 Wilhelmshaven Zusage zurückgezogen, Zielfahrt nach Kassel Deutschland
30. 1975 Mannheim Deutschland
31. 1976 St. Etienne Frankreich
32. 1977 Leiden Niederlande
33. 1978 Bamberg Deutschland
34. 1979 Florenz Italien
35. 1980 Berlin Deutschland
36. 1981 Krems Österreich
37. 1982 Kassel Deutschland
38. 1983 Saragossa (spanisch Zaragoza) Spanien
39. 1984 Luzern Schweiz
40. 1985 Köln Deutschland
41. 1986 Leiden Niederlande
42. 1987 München Deutschland
43. 1988 Bremen Deutschland
44. 1989 Basel Schweiz
45. 1990 Saragossa (spanisch Zaragoza) Spanien
46. 1991 Lignano Italien
47. 1992 Budapest Ungarn
48. 1993 Linz Österreich
49. 1994 Ruhrgebiet Deutschland
50. 1995 Toruń Polen
51. 1996 München Deutschland
52. 1997 Tramin Italien
53. 1998 Graz Österreich
54. 1999 Budapest Ungarn
55. 2000 Leiden Niederlande
56. 2001 Sotschi Russland
57. 2002 Bari Italien
58. 2003 Innsbruck Österreich
59. 2004 Torun Polen
60. 2005 Kiew Ukraine
61. 2006 Gelsenkirchen Deutschland
62. 2007 Erfurt Deutschland
63. 2008 Graz Österreich
64. 2009 Danzig Polen
65. 2010 Debrecen Ungarn
2010 80 Jahre IPMC – Feier in Hamburg Deutschland
66. 2011 Vladimir (auch Wladimir) Russland
67. 2012 Grudziads Polen
68. 2013 Latsch / Martell Italien
69. 2014 Laibach (ist aus organisatorischen Gründen ausgefallen) Slowenien
70. 2015 Hemer Deutschland
71. 2016 Lodz Polen
72. 2017 Regensburg Deutschland
73. 2018 Latsch / Martell Italien
74. 2019 Opole Polen
75. 2020 Große Feier mit Sternfahrt nach Hamburg zum 90-jährigen Jubiläum Deutschland

Europameisterschaft[Bearbeiten]

Im Zuge der jährlichen Sternfahrt wird auch immer ein Europameisterschaftslauf für PKW und KRAD ausgetragen. Neben den jährlichen Siegern gibt es nach vier Jahren die Gesamtsieger in der Europameisterschaft.

Es gibt zwei Disziplinen, einmal mit dem Automobil und einmal mit dem Motorrad. Dabei müssen mit dem jeweiligen Fahrzeug Parcours bewältigt werden.

Das Vereinsmagazin "Police Mobil"[Bearbeiten]

2013 gab es erstmals das internationale Vereinsmagazin der IPMC mit dem Namen "Police Mobil", welches deutschsprachig ist, da dies die Amtssprache der IPMC ist. Das halbjährlich bzw. jährlich erscheinende Magazin beinhaltet Artikel zum Vereinsgeschehen und Rückblicke auf die letzten Sternfahrten sowie alle Informationen was die Mitglieder bei der kommenden Sternfahrt erwartet. Doch sind auch Berichte über aktuelle Themen rund um den Polizei-Motorsport, über Sicherheit im Straßenverkehr in den verschiedenen europäischen Ländern und über motorsportliche Erlebnisse von Mitgliedern der IPMC im Magazin vertreten.

Der Richard-Weber-Pokal[Bearbeiten]

Der Richard-Weber-Pokal der IPMC

Bei der jährlichen Polizeisternfahrt wird unter allen anwesenden Clubs der Richard-Weber-Pokal, der an den Gründer der Vereinigung erinnert, verlost.

Die "Gewinner" erfüllt es mit Stolz, ein Jahr lang im Besitz eines Stücks IPMC zu sein. Es gibt keine andere weltweite Exekutivvereinigung, die diese Chance bietet. Die Einzigartigkeit verbindet!

Die Richard-Weber-Uhr[Bearbeiten]

Die Richard-Weber-Uhr

Im Juni 2016 erreichte das Präsidium ein Stück IPMC Geschichte – nämlich eine Taschenuhr, die Richard Weber am 01.06.1930 überreicht wurde.

Bei der Uhr handelt es sich um eine Taschenuhr der Marke Longines, Model Grands Prix 9 in 900er Silber. Anhand der Seriennummer lässt sich das Herstellungsjahr auf 1928/29 eingrenzen.

Auf der Rückseite ist folgende Gravur: „Dem Veranstalter d. 1. Internationalen Polizei-Sternfahrt n. Hamburg; Hbg.1.6.1930“

Weitere Informationen zur IPMC[Bearbeiten]

Quellen[Bearbeiten]

  1. Chronik der IPMC. Abgerufen am 8. März 2019.
  2. Für eine Woche der sicherste Ort Europas. 3. April 2018, abgerufen am 12. April 2019.
  3. DerWesten- derwesten.de: Sportlicher Wettstreit in Uniformen. 2. Juli 2015, abgerufen am 12. April 2019.


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