Internationaler Franz Fühmann Freundeskreis
Der Internationale Franz Fühmann Freundeskreis weiß sich dem Werk Franz Fühmanns verbunden und arbeitet für die Aufrechterhaltung desselben im Bewußtsein der Menschen.
Geschichte[Bearbeiten]
- Zur Vorgeschichte des internationalen Franz Fühmann Freundeskreises
1958: Franz Fühmann (1922–1984), müde des Kulturbetriebes und Treibens in Berlin, sucht nach einem Refugium im Ländlichen, wo er zur ungestörten Arbeit und Ruhe kommen will. Er sucht auch im kleinen Landstädtchen Märkisch Buchholz, etwa 60 km südöstlich vor den Toren Berlins gelegen, und findet dort eine Garage mit Häuschen, die ihm für die kommenden 26 Jahre Domizil werden. Hier stellt er die letzten Gedichte aus seiner Feder zur Veröffentlichung zusammen, es entstehen Nachdichtungen aus dem Ungarischen und Tschechischen, Essays, die Endfassung des Buches „Zweiundzwanzig Tage oder die Hälfte des Lebens“, Neuerzählungen mythischer Stoffe: Bücher wie „Prometheus“. Bücher, die in glücklicher Fügung in den 1970er Jahren gemeinsam mit der Lehrerin des Ortes, Irmgard Pöche, an der alten Schule zu Märkisch Buchholz in ihrer Wirkung auf die Kinder ‚getestet’ werden. Dazu kommt der Schriftsteller in den Deutschunterricht der Studienrätin und erarbeitet die wirksamen Änderungen seiner Texte in Lesungen und Gesprächen mit den Kindern.
1984, nach dem Krebstod des Schriftstellers an der Charité zu Berlin, erinnert zunächst nur das Grab Fühmanns an seine Anwesenheit in dem Ort. In den kommenden Jahren arbeitet die Studienrätin Irmgard Pöche (1931–2013) daran, hier eine Erinnerungskultur zu verorten. Zu Beginn der 1990er Jahre erhält sie bestärkende Unterstützung durch Menschen, die sich dem Werk Fühmanns verbunden wissen: ein erster Fühmann Freundeskreis bildet sich in Märkisch Buchholz und Berlin, ohne dass sich dieser zunächst so benennt. 1997 ist es soweit: zunächst in einem Nebengebäude der alten Schule des Ortes entsteht eine Franz Fühmann Begegnungsstätte mit einer Ausstellung zu Fühmanns Leben und Werk sowie Buchbeständen, die zu Teilen noch auf den Schriftsteller selbst zurück gehen, gepflegt und betreut in liebevoller Hinwendung durch Irmgard Pöche. Um diese Begegnungsstätte erweitert sich der Freundeskreis zusehends. Unorthodox und ohne Vereinsambitionen wird hier und von hier aus für die Aufrechterhaltung des Werkes Fühmanns im Bewusstsein von Interessierten und neu Hinzukommenden durch Ausstellungen, Vorträge und Diskussionen gearbeitet. Kurzzeitig, bis zur Schließung derselben wegen ermangelnden Kindernachwuchses, trägt auch die Schule des Ortes den Namen „Franz Fühmann“.
- Gründung
1999 gründet sich der Franz Fühmann Freundeskreis an der Staatsbibliothek zu Berlin im Haus Unter den Linden. 78 Personen tragen sich als Gründungsmitglieder ein. Barbara Heinze, ihres Zeichens Betreuerin des literarischen Nachlass' Fühmanns am Archiv der Akademie der Künste und Biographin Franz Fühmanns, initiiert diese Begegnung mit der Ausstellung "Die Illustrationen zu und Illustratoren von Franz Fühmanns Kinder- und Jugendbüchern", wobei ihr ein Kreis am Werk Fühmanns Interessierter zur Seite steht.
Im Jahr 2002 tritt der Franz Fühmann Freundeskreis der Arbeitsgemeinschaft Literarischer Gesellschaften und Gedenkstätten (ALG) bei, wobei die Formalitäten von Irmgard Pöche und Paul Alfred Kleinert erledigt werden. Eine Zeit der intensiven Zusammenarbeit mit anderen literarischen Einrichtungen und Gesellschaften unter dem Dach der ALG beginnt.
Seit 2006 firmiert der Freundeskreis unter der Bezeichnung internationaler Franz Fühmann Freundeskreis, da sich seit diesem Jahr die Zahl der Beitretenden deutlich über die Grenzen der deutschsprachigen Länder hinaus bewegt.
Im Jahr 2012 kommt es zur festlichen Eröffnung des "Franz Fühmann Literatur- und Begegnungszentrums" in Märkisch Buchholz an Stelle der alten Begegnungsstätte, wozu die Bestände derselben in die "Alte Schule" des Ortes verbracht werden und in einer Dauerausstellung, vermehrt und neu gestaltet, dargeboten werden.
Organisation[Bearbeiten]
Der internationale Franz Fühmann Freundeskreis besteht aus Menschen, die sich in freier Form als natürliche Personen, d.h.i.d.R. ohne Vereinsambitionen, dem Werk Franz Fühmanns verbunden fühlen und Teile ihrer Lebenszeit dafür einsetzen, durch Veranstaltungen verschiedener Art auf Werk und Leben Fühmanns hinzuweisen. Innerhalb des Freundeskreises gibt es in Märkisch Buchholz am "Franz Fühmann Literatur- und Begegnungszentrum" einen eingetragenen Verein.
Derzeit (Stand: Juni 2018) hat der internationale Franz Fühmann Freundeskreis 98 Mitglieder in 16 Ländern.
Internetpräsenz, 'newsletter' und 'facebook'-Teilnahme werden durch Mitglieder ermöglicht respektive gesponsert. Ein Koordinationsgremium beschließt gemeinschaftlich das Programm und akquiriert die entsprechenden finanziellen Mittel ohne Gewinnabsicht. Zur Zusammensetzung des Gremiums kann Information auf der Netzseite des iFFF abgerufen werden.
Bekannte, bereits verstorbene Mitglieder des iFFF waren Günther Deicke (1922–2006), Ludvík Kundera (1920–2010), György Fehéri (1953–2011), Annemarie Bostroem (1922–2015) und Paul Kárpáti (1933–2017).
Eine enge Kooperation verbinden iFFF und Historische Sammlungen der Zentral- und Landesbibliothek Berlin seit dem Ende des Jahres 2003. Dort befindet sich die Arbeits- und Nachlassbibliothek Franz Fühmanns seit dem Jahr 2003.
Weblinks[Bearbeiten]
- Literatur von und über Internationaler Franz Fühmann Freundeskreis in der bibliografischen Datenbank WorldCat
- Fühmann-Seiten des Franz-Fühmann-Freundeskreises
- Einblick in * die Bibliothek Fühmanns in den Historischen Sammlungen der ZLB (Memento vom 27. August 2006 im Internet Archive) (PDF; 16 kB)
- https://www.zlb.de/fachinformation/spezialbereiche/historische-sammlungen/sammlungsuebersicht/a-k/fuehmann.html
- https://www.alg.de/de/mitgliedersuche/mitglieddetailansicht.html?memberID=1031
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