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Irkulyen

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Der Irkulyen (andere Schreibweise auch Irkujiem) ist ein sagenhafter Riesenbär, der auf der russischen Halbinsel Kamtschatka leben soll. Seine Existenz ist umstritten. Die einheimischen Korjaken beschreiben ihn als ein langbeiniges schnelles Tier, doppelt so groß wie andere Bären. Irkulyen oder auch Irkuijen bedeutet "mit heruntergelassener Hose", was sich auf die ebenfalls häufig beschriebenen Fetttaschen an den Hinterbeinen bezieht. Ein anderer Name, Kainijn-Kutho, bedeutet "göttlicher Bär". Er ist identisch mit dem Bergman's Bear.

Sten Bergman[Bearbeiten]

1920 untersuchte der schwedische Zoologe Sten Bergman das Fell eines riesigen Kamtschatka-Bären. Die von ihm festgestellten Unterschiede zu sonstigen Bären waren kürzere und dunklere Haare, außerdem war das Tier sehr groß. Bergman fand auch Fußspuren gigantischen Ausmaßes. Sie sollen 37 cm lang und 25 cm breit gewesen sein. In seiner Beschreibung von 1936, wobei er das Tier Ursus arctos piscator nennt, schätzt er den Bären auf bis zu 700 kg.

Rodion Siwobolow[Bearbeiten]

Rodion Siwobolow, ein Jäger, der an der Küste des Beringmeeres im nördlichen Kamtschatka lebt, erfuhr von den Einheimischen von diesem Tier und behauptet, selber eines erlegt zu haben. Am 25. August 1989 entdeckte er das Tier, fotografierte es mehrmals und erlegte es dann mit einigen Schüssen. Der erfahrene Jäger, der schon 69 Braunbären geschossen hatte, fotografierte den Kadaver nochmals und später das abgezogene Fell mit ihm als Größenvergleich. Ihm fiel die enorme Größe des Tieres und sein im Verhältnis zum Körper kleiner Kopf auf. Siwobolow ist sich bis heute sicher, einen Irkulyen erlegt zu haben.

N. K. Vereshchagin war einer der wenigen russischen Biologen, die eine Beschreibung des Tieres von Siwobolow erhielten. Vereshchagin stellte die Theorie auf, es könnte sich beim Irkulyen um den als ausgestorben geltenden Arctodus simus handeln, einen eiszeitlichen Riesenbären. Ein anderer Biologe, Valerij Orlow, vermutete hinter dem mysteriösen Tier den Eisbären. Nachdem Siwobolow ihm Fotos des Felles geschickt hatte, kam Orlow zu dem Schluss, dass es sich bei dem erlegten Tier um einen großen Braunbären gehandelt haben könnte.

Der amerikanische Zoologe und Bärenexperte Paul Ward hält die Existenz eines großen unbekannten Bären auf Kamtschatka für wahrscheinlich.

Mögliche Erklärungen[Bearbeiten]

Für viele Sichtungen des Riesenbären könnten

  • 1. große Exemplare von Braunbären und Eisbären verantwortlich sein. In Kamtschatka sollen die größten Braunbären Asiens leben. Auf den Aleuten und auf der Kodiak-Insel fanden Forscher Exemplare, die auf 750 kg geschätzt werden.
  • 2. Es ist möglich, dass sich eine genetische Kreuzung zwischen Braun- und Eisbären entwickelt hat, die mittlerweile eine eigene kleine Population auf Kamtschatka gebildet hat.
  • 3. Eine mögliche Erklärung besteht in einer Mutation der Braunbären Kamtschatkas, die eine Unterart gebildet hat.
  • 4. Eventuell handelt es sich um einen Kurznasenbären (Arctodus simus) bzw. einen direkten Nachfahren. Da aber noch keine Überreste dieses Riesen in Asien gefunden wurden, gehen Wissenschaftler weiter davon aus, dass der Arctodus nur in Nordamerika lebte.

Weblinks[Bearbeiten]


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