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Jörg Schlagbauer

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Jörg Schlagbauer (* 19. September 1977 in Kösching) ist ein deutscher Gewerkschafter und Politiker (SPD).

Werdegang[Bearbeiten]

Schlagbauer wurde 2006 mit 28 Jahren zum Vorsitzenden der IG Metall bei Audi und in den Aufsichtsrat der AUDI AG gewählt. Er engagiert sich seither in verschiedenen Gremien in der IG Metall, bei Audi und in der SPD. Im Oktober 2023 ward er zum Vorsitzenden des Betriebsrats, Vorsitzenden des Gesamtbetriebsrats und stellvertretenden Vorsitzenden des Aufsichtsrates der AUDI AG gewählt.[1] [2]

1995 begann er seine Berufsausbildung zum Industriekaufmann bei der AUDI AG. Im Anschluss daran arbeitete er ab 1998 als Sachbearbeiter Debitorenbuchhaltung. Von 1999 bis 2003 studierte er berufsbegleitend an der Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie in München und erlangte den Abschluss Wirtschaftsdiplom Betriebswirt.

Seit 1997 engagiert sich Jörg Schlagbauer in der Arbeitnehmervertretung, zuerst als Mitglied, dann als stellvertretender Vorsitzender und ab 1999 als Vorsitzender der Jugend- und Auszubildendenvertretung sowie Gesamtjugend- und Auszubildendenvertretung. 2002 wurde er Mitglied des Betriebsrats bei Audi in Ingolstadt. Seit 2006 ist er Mitglied des Gesamtbetriebsrats, des Wirtschaftsausschusses sowie des Aufsichtsrats und des geschäftsführenden Betriebsausschusses des Betriebsrats. Seit 2010 ist er Mitglied des Prüfungsausschusses des Aufsichtsrats, seit 2017 als Stellvertretender Vorsitzender. Nach sechs Jahren als Stellvertretender Betriebsratsvorsitzender wurde er 2023 zum Vorsitzenden des Betriebsrats für das Werk Ingolstadt sowie zum Vorsitzenden des Gesamtbetriebsrats der AUDI AG gewählt. 2024 übernahm er außerdem die Position des Stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden der AUDI AG [3]

Zudem ist Schlagbauer seit 1995 für die IG Metall Ingolstadt und Bayern tätig. Neben seinem Amt als Vertrauensmann war er von 1999 bis 2024 Mitglied der IG Metall Vertrauenskörperleitung bei Audi – von 2004 bis 2006 als Stellvertretender Vorsitzender und von 2006 bis 2024 als Vorsitzender.

Neben seinen beruflichen Verpflichtungen ist Jörg Schlagbauer seit 2010 Vorsitzender des Verwaltungsrats der Audi BKK[4] und seit 2011 Vorsitzender des Verwaltungsrats des BKK Landesverbands Bayern[5]. Seit 2014 ist er darüber hinaus Mitglied des Stadtrats der Stadt Ingolstadt[6] und Verwaltungsrat der Sparkasse Ingolstadt[7].

Auch das soziale Engagement hat für Jörg Schlagbauer einen hohen Stellenwert. Neben seinen ehrenamtlichen Funktionen in kommunalen und gewerkschaftlichen Bereichen ist er unter anderem seit 2006 Vorstand der Audi Selbsthilfeeinrichtungen.[8]

Für sein innovatives Pilotprojekt zur Bildung der bundesweit ersten Transfergesellschaft für Leiharbeiter erhielt der Betriebsrat der Audi AG Ingolstadt den Deutschen Betriebsräte-Preis in Silber [9] [10]. Für 400 Leiharbeitnehmer wurde eine Transfergesellschaft gegründet. Diese sichert den Betroffenen 75 Prozent ihres letzten bei Audi erzielten Nettoeinkommens zu und gibt ihnen zudem die Möglichkeit, an Qualifizierungsmaßnahmen teilzunehmen.

Zeitarbeit bei Audi in Ingolstadt muss nach Schlagbauers Auffassung auch in der Krise fair und gerecht sein. Auf dem Bonner BetriebsräteTag stellte er für den IG Metall Betriebsrat bei Audi das Konzept erstmalig öffentlich vor. Die bei Audi eingesetzten Leiharbeitnehmer haben mit ihrer qualifizierten Arbeit zum Rekordergebnis 2008 beigetragen. Die neu gebildete Transfergesellschaft gilt als ein Meilenstein für die Leiharbeitsbranche.

Tarifpolitisches Neuland [11]

Schon frühzeitig verhandelte die IG Metall mit den beteiligten Zeitarbeitsunternehmen Adecco und TUJA. Ziel der Gespräche war es, die betroffenen Leiharbeitnehmer vor betriebsbedingten Kündigungen zu schützen sowie kurz- und mittelfristige Maßnahmen vereinbaren, um ihnen nach der Abmeldung durch Audi eine wirtschaftlich tragfähige Perspektive zu verschaffen.

In vielen Verhandlungsrunden betrat die IG Metall Neuland und setzte ein bundesweit einmaliges Projekt durch: Für rund 400 bei Audi beschäftigte Leiharbeitnehmer wurde eine Transfergesellschaft gebildet. Im Rahmen der Vereinbarung erhält jeder dieser Leiharbeitnehmer das Angebot, in die Gesellschaft zu wechseln. Ziel ist die Qualifizierung und Weitervermittlung der Leiharbeitnehmer. Alle Leiharbeitnehmer in der Transfergesellschaft erhalten für die Dauer des Aufenthaltes (bis zu viereinhalb Monate) 75 Prozent ihres letzten bei Audi erzielten Nettoeinkommens und werden umfangreich betreut. Die Betreuung im Rahmen der Transfergesellschaft umfasst ein Profiling der Beschäftigten, Qualifizierungsmaßnahmen zur besseren Integration in den Arbeitsmarkt, Bewerbungstraining sowie weiterführende Begleitung und Beratung. Partner der Transfergesellschaft ist die gewerkschaftsnahe Nürnberger Gesellschaft für Personalentwicklung und Qualifizierung (GPQ).

Darüber hinaus wurde für 200 Leiharbeitnehmer vereinbart, dass sie bei den Zeitarbeitsfirmen Adecco und TUJA bleiben und an andere Unternehmen weitervermittelt werden. Für einen Zeitraum von zwei Monaten nach ihrem Weggang bei Audi können sie nicht gekündigt werden.

Die Ziele des IG Metall Betriebsrat

Zeitarbeiter werden bei Audi vor allem zur Abdeckung vorübergehender Auftragsspitzen eingesetzt. Der Betriebsrat will durch Betriebsvereinbarungen die Gleichbehandlung der Leiharbeitnehmer mit der Stammbelegschaft erreichen. Das Ziel ist, gute Arbeitsbedingungen für alle Arbeitnehmer zu schaffen und zu gewährleisten, dass gleiche Löhne für gleiche Arbeit bezahlt werden. Die Anzahl der Leiharbeitnehmer muss beschränkt, Arbeitnehmerrechte für eine soziale Balance im Betrieb gestärkt werden.

Tarifvertrag Leiharbeit bei der AUDI AG Ingolstadt

Erstmalig wurden bei Audi Leiharbeitnehmer im Jahr 2002 eingesetzt. Dafür wurde eigens eine Betriebsvereinbarung geschaffen: Die Löhne für Zeitarbeit lagen bei Audi von Anfang an über dem Bundesdurchschnitt. Die neue Betriebsvereinbarung „Zukunft Audi“ im Jahr 2005 sicherte die Begrenzung des Anteils von Zeitarbeitnehmern auf maximal fünf Prozent der direkten Mitarbeiter. Mit den beiden regionalen Zeitarbeitsfirmen Adecco und TUJA wurde 2007 ein Tarifvertrag abgeschlossen.

Entgeltsteigerungen aus Tarifverträgen der Bayerischen Metall- und Elektroindustrie werden zu 100 Prozent an die Mitarbeiter von Adecco und TUJA weitergegeben. Das gilt auch für Einmalzahlungen. Damit liegen die Leiharbeitnehmer bei der AUDI AG auf dem Gehaltsniveau der bayerischen Metall- und Elektroindustrie. [12]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Jörg Schlagbauer - Biografie. Abgerufen am 9. Februar 2024.
  2. Jörg Schlagbauer, Aufsichtsrat bei Audi. Abgerufen am 11. Februar 2024.
  3. manager magazin: Audi-Betriebsratschef wird stellvertretender Aufsichtsratschef. 10. Januar 2024, abgerufen am 11. Februar 2024.
  4. Verwaltungsrat - Audi BKK. Abgerufen am 9. Februar 2024.
  5. Über uns – BKK Landesverband Bayern. Abgerufen am 9. Februar 2024.
  6. SessionNet | Schlagbauer, Jörg. Abgerufen am 9. Februar 2024.
  7. SessionNet | Zweckverband Sparkasse Ingolstadt Eichstätt, Verwaltungsrat. Abgerufen am 9. Februar 2024.
  8. Jörg Schlagbauer - Biografie. Abgerufen am 9. Februar 2024.
  9. Altersteilzeit bleibt Thema. Abgerufen am 10. Februar 2024.
  10. Ver.di: Betriebsräte Preis 2009. In: ver.di. ver.di, 2011, abgerufen am 10. Februar 2024.
  11. MJ: Silber für Audi-Betriebsrat. 30. Mai 2017, abgerufen am 11. Februar 2024 (english).
  12. MJ: Silber für Audi-Betriebsrat. 30. Mai 2017, abgerufen am 11. Februar 2024 (english).


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