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Jürgen Goldschmidt

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Jürgen Goldschmidt (* 21. Juni 1961 in Forst (Lausitz)) ist ein deutscher Politiker (FDP) und war von 2007 bis 2015 Bürgermeister der Stadt Forst.

Goldschmidt studierte von 1983 bis 1986 Bauingenieurwesen an der Technischen Universität Dresden sowie an der Hochschule für Bauwesen Cottbus und schloss sein Studium als Diplom-Ingenieur (Dipl.-Ing.) ab. Goldschmidt wurde nun wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für Straßenbau in Cottbus.

Seit 1990 war er technischer Beigeordneter in der Stadt Forst (Lausitz). Daneben war er seit 1994 Erster Beigeordneter der Stadt. Als solcher fungierte er nach der im Oktober 2006 stattgefundenen Abwahl des Bürgermeisters Gerhard Reinfeld (CDU) als amtierender Bürgermeister. Bei der nun stattfindenden Wahl trat Goldschmidt als gemeinsamer Kandidat von CDU und FDP an.[1] Am 18. Februar 2007 setzte sich Goldschmidt in einer Stichwahl gegen den Kandidaten der Linkspartei.PDS durch und wurde zum neuen Bürgermeister von Forst gewählt.[2][3] Bei der Bürgermeisterwahl 2015 verzichtete Goldschmidt aus gesundheitlichen Gründen auf eine weitere Kandidatur.[4]

Im Jahr 2009 promovierte er mit der DissertationManagement des Stadtumbaus unter Berücksichtigung der städtebaurechtlichen Rahmenbedingungen“ an der Technischen Universität Berlin zum Doktor der Ingenieurwissenschaften. Ende Juli 2011 veröffentlichte das VroniPlag Wiki eine kritische Auseinandersetzung mit der Dissertation. Der Dokumentation zufolge seien über 140 Seiten, mehr als 30 % der Seiten der Arbeit, von Plagiaten betroffen.[5] Außerdem wurde ihm vorgeworfen, unwissenschaftliche Quellen für seine Arbeit genutzt zu haben, u. a. die Boulevardzeitung Superillu.[6]

Die Universität gab kurz darauf bekannt, der Präsident der TU Berlin, Jörg Steinbach, habe den Dekan der betreffenden Fakultät aufgefordert, den Fall zu prüfen.[7] Am 14. Januar 2013 entschied Steinbach, den Doktorgrad nicht zu entziehen. Der Promotionsausschuss sei zu dem Schluss gekommen, dass „die wissenschaftliche Qualität der Dissertation nicht in Frage gestellt werden kann“. Es wurden lediglich „Mängel in der Zitierweise“ festgestellt. Die Dissertation sei gemäß einer Auflage „innerhalb einer bestimmten Frist […] unverändert, aber mit korrekter Zitierweise“ vorzulegen. Die Frist betrage sechs Monate.[8]

Jürgen Goldschmidt erfüllte die von der Universität erteilte Auflage nicht, so dass in Konsequenz ihm der Doktortitel hätte entzogen werden müssen. Am 7. Mai 2015 hat Jürgen Goldschmidt seinen Doktorgrad inklusive seiner Urkunde an die TU Berlin zurückgegeben.[9]

Goldschmidt älterer Bruder Hartmut Goldschmidt ist Internist und Leitender Oberarzt in Heidelberg.

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Fünf Kandidaten wollen Rathaus-Chef sein. In: Lausitzer Rundschau. 26. Januar 2007
  2. Forster Bürgermeister wird in Stichwahl ermittelt. In: Lausitzer Rundschau. 28. Januar 2007
  3. Ausschuss bestätigt das Wahlergebnis. In: Lausitzer Rundschau. 21. Februar 2007
  4. Stadt Forst sucht dringend Wahlhelfer für Bürgermeisterwahl. In: Lausitzer Rundschau. 23. Dezember 2014, abgerufen am 16. März 2015.
  5. VroniPlag Wiki. Eine kritische Auseinandersetzung mit der Dissertation von Dr. Jürgen Goldschmidt, abgerufen am 20. Juni 2013
  6. Zwei Lausitzer unter Plagiatsverdacht. Lausitzer Rundschau, 16. September 2011, abgerufen am 15. Juli 2021.
  7. Uni prüft Plagiatsvorwürfe zu Forster Dissertation. In: Lausitzer Rundschau. 1. August 2011
  8. TU Berlin: TU Berlin entzieht Dr. Goldschmidt den Doktortitel nicht, Pressemeldung vom 18. Januar 2013, abgerufen am 19. Januar 2013
  9. Juraforum: TU Berlin: Plagiatsvorwürfe: Jürgen Goldschmidt gibt Doktortitel zurück, abgerufen am 17. Mai 2015


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