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Jan Sloot

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Romke Jan Bernhard Sloot (* 1945 in Groningen; † 11. Juli 1999 in Nieuwegein) war ein niederländischer Fernsehtechniker.

Wirken[Bearbeiten]

Sloot arbeitete in den 1970er Jahren kurzzeitig in Eindhoven für Philips und machte sich später mit seiner Firma Sloot Services in Groningen selbständig. Er reparierte und verkaufte Elektrogeräte wie Fernseher und Stereoanlagen, musste allerdings nach fünf Jahren Konkurs anmelden. Seit 1984 lebte er in Nieuwegein und begann sich dort verstärkt mit Computertechnik (Phillips P2000, Commodore 64, IBM PC XT und AT) und dem Programmieren zu beschäftigen. Neben seiner Arbeit als Fernsehtechniker in seinem Elektronikgeschäft ERS (Electronica Reparatie Service) entwickelte Sloot die Idee eines landesweiten Reparaturservicenetzes mit dem Namen RepaBase mit einer computergestützten Datenbank mit Reparaturinformationen, die jede jemals durchgeführte Reparatur dokumentieren sollte. Das Konzept motivierte ihn zur Entwicklung eines alternativen Verfahrens zur Datenspeicherung, das deutlich weniger Speicherplatz benötigen sollte als herkömmliche Methoden.

Er behauptete 1995, eine verlustfreie, hocheffiziente Kodierungstechnik, das SDCS (Sloot Digital Coding System), entdeckt zu haben. Mit diesem Verfahren sollte es möglich sein, einen kompletten Film (oder eine komplette DVD) auf die Datenmenge von einem KB (Kilobyte) reduzieren und auf Chipkarten mit einer Speicherkapazität von 64 KB speichern zu können. Das würde einem Kompressionsfaktor von rund zwei Millionen entsprechen. Dieses Verfahren würde die Effizienz selbst heute bekannter Verfahren bei weitem übertreffen.

Obwohl diese Technologie nach Meinung von Experten schon theoretisch unmöglich ist, fanden sich fortlaufend neue Investoren, die in dem Projekt Potenzial sahen. 1998 gründete Sloot das Unternehmen Davoc, das 1999 unter dem Namen Dipro mit neuen Geldgebern und Teilhabern wie Marcel Boekhoorn und dem Ex-World-Online-Vorstand René Bickel umstrukturiert wurde. Im März 1999 wurde die Technik dem Philips-CTO Roel Pieper präsentiert. Pieper wies die Erfindung im Namen von Philips zurück, verließ allerdings wenig später den Konzern, stieg bei Dipro als CEO ein und benannte das Unternehmen in The FifthForce Inc um. Mit Hilfe seiner Kontakte gewann man weitere Investoren und potenzielle Partner wie Computer Associates, Sun Microsystems, ABN AMRO und finanzkräftige Risikokapitalgeber wie Kleiner, Perkins, Caufield & Byers und Mayfield Fund.

Sloot erlag jedoch einen Tag vor Abschluss eines lukrativen Geschäftes, nämlich des alles entscheidenden Vertragsabschlusses, im Garten seines Hauses in Nieuwegein einem Herzinfarkt. Der Quellcode zu seiner Erfindung, der in einem Schließfach von ABN AMRO hinterlegt sein sollte, war nicht auffindbar.

Die Kapitalgesellschaft, die der Vermarktung der Erfindung gewidmet war, unternahm im Nachgang des Todes Jan Sloots, noch aufwendige Untersuchungen, um der Unterlagen habhaft zu werden, jedoch blieben sowohl Aufzeichungen als auch Prototypen bis heute verschollen.

Literatur[Bearbeiten]

  • Eric Smit: Der Supercode. Eine Erfindung, die den Tod brachte. Verlag Ehrenwirth, Bergisch Gladbach 2006, ISBN 3-431-03632-5

Weblinks[Bearbeiten]


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