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Johannes Wasmuth (Jurist)

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Johannes Wasmuth (* 1956 in Warburg[1]) ist ein deutscher Rechtsanwalt und Autor.

Leben[Bearbeiten]

Wasmuth studierte Rechtswissenschaften an den Universitäten Bonn und Genf. Seit 1987 ist er als Rechtsanwalt tätig, seit 1989 in München.[1] Zu seinen anwaltlichen Tätigkeitsschwerpunkten gehören nach eigenen Angaben insbesondere das Recht der offenen Vermögensfragen, das Rehabilitierungsrecht und das Staatskirchenrecht.[2]

Wasmuth promovierte mit der im Jahr 2000 veröffentlichten Arbeit Rechtshandbuch Vermögen und Investition in der ehemaligen DDR – Einführung zum Vermögensgesetz an der Universität Augsburg.[3] Von ihm liegen zahlreiche Veröffentlichungen in Sammelwerken sowie Aufsätze und Urteilsanmerkungen in juristischen Fachzeitschriften vor, insbesondere zum Recht der offenen Vermögensfragen einschließlich des Rechts zur Aufarbeitung von NS-Unrecht, zum Rehabilitierungsrecht sowie zum staatlichen Religionsrecht. Er hat dabei vor allem zu Rechtsfragen zur Boden- und Wirtschaftsreform in der SBZ gearbeitet. Er äußert Kritik an der Rechtsprechung zur Einweisung von Kindern und Jugendlichen in Spezial- und Durchgangsheime in der DDR, der er vorhält, den politisch motivierten menschenverachtenden Charakter und damit den sachfremden Zweck dieser Einrichtungen auszublenden.[4] Zur sogenannten NS-Raubkunst kritisierte Wasmuth den Vorrang des alliierten Rückerstattungsrechts[5] und forderte eine Änderung des Rechts jedenfalls für noch in Eigentum des Staates stehende NS-verfolgungsbedingt entzogene Vermögenswerte.[6] Als 2002 die Verfassungsmäßigkeit des Lebenspartnerschaftsgesetzes zur Debatte stand, kritisierte Wasmuth die Auffassung, das Ehegrundrecht enthalte ein Abstandsgebot.[7]

Johannes Wasmuth ist Ehrenvorsitzender der Johannes-Wasmuth-Gesellschaft e.V.[8]

Schriften (Auswahl)[Bearbeiten]

Veröffentlichungen in Sammelwerken[Bearbeiten]

  • Einführung zum Vermögensgesetz, Diss. jur. an der Universität Augsburg, Augsburg 2000, 234 S., veröffentlicht in: Rechtshandbuch Vermögen und Investition in der ehemaligen DDR - RVI, Verlag: C.H.Beck; ISBN 3-406-35476-9.
  • Kommentierungen des Vermögensgesetzes, des Mauergrundstücksgesetzes und der Anmeldeverordnung, in: Rechtshandbuch Vermögen und Investitionen in der ehemaligen DDR RVI Handbuch, 69. Auflage 2018. Loseblatt. Rund 9100 S. C.H.Beck, München, Juni 2018, ISBN 978-3-406-37740-2
  • Denkmalschutz bei Kirchen und anderen Religionsgesellschaften, in: Martin/Krautzberger: Handbuch Denkmalschutz und Denkmalpflege, Recht, fachliche Grundsätze, Verfahren, Finanzierung, 4. überarbeitete und erweiterte Auflage Buch. LXIII, 869 S., C.H.Beck, München 2017, ISBN 978-3-406-69856-9
  • Verfassungsrechtliche Grenzen der institutionellen Kooperation von Staat und Religionsgesellschaften, in: Der Wandel des Staates vor den Herausforderungen der Gegenwart, Festschrift für Winfried Brohm, 2002, S. 607 ff.
  • Verfassungsrechtliche Problematik des Kirchensteuereinzugs, in: Birk/Ehlers (Hrsg.), Aktuelle Rechtsfragen der Kirchensteuer, 2011, S. 91 ff.
  • Strafrechtliche Verfolgung Homosexueller in BRD und DDR, in: Jellonek/Lautmann (Hrsg.), Nationalsozialistischer Terror gegen Homosexuelle, Verdrängt und ungesühnt, 2002, S. 173 ff.
  • Verfassungsrechtliche Notwendigkeit der Rehabilitierung Homosexueller wegen strafrechtlicher Verfolgung durch die bundesdeutsche Justiz, in: Recht im Wandel seines sozialen und technologischen Umfeldes, Festschrift für Manfred Rehbinder, 2002, S. 777 ff.

Zeitschriftenbeiträge[Bearbeiten]

  • Rechtfertigende Wirkung der behördlichen Duldung im Umweltstrafrecht, NJW 1990, 2434ff. (gemeinsam mit Matthias Koch)
  • Le Traité d’Unification entre la République Fédérale Allemande et la République Démocratique Allemande et ses Conséquences en Droit Commericial, Droit des Sociétés et Droit de la Faillite, Revue de Droit des Affaires Internationales 1991, 755ff.
  • Verfassungswidrigkeit des Restitutionsausschlusses für Enteignungen auf besatzungsrechtlicher Grundlage, NJW 1993, 2476ff.
  • Verfassungsrechtliche Problematik der Inpflichtnahme von Arbeitnehmern und Arbeitgebern beim Kirchenlohnsteuereinzug, NVwZ 2001, 852ff. (gemeinsam mit Gernot Schiller)
  • Zur Verfassungsmäßigkeit des Lebenspartnerschaftsgesetzes, Der Staat 2002, 47ff.
  • La convivenza registrata tra persone dello stesso sesso in Germania e l’orientamento giurisprudenziale della corte costituzionale tedesca, Familia 2003, 503ff.
  • Globalanmeldung der Jewish Claims Conference und Ausschlußfristen nach dem Vermögensgesetz, ZOV 2003, 224ff.
  • Keine Sternstunde des Rechtsstaats: Zwei Jahrzehnte Aufarbeitung von SED-Unrecht, JZ 2010, 1133ff.
  • Mißbrauch der KRD Nr. 38 zur Durchführung der „demokratischen Wirtschaftsreform“ in Ostberlin – Zugleich eine Besprechung des Beschlusses des KG vom 24.6.2010 – 2 Ws 191/10 REHA –, ZOV 2010, 290ff.
  • Aufarbeitung der unter NS-Herrschaft verübten Entziehung von Kunstwerken, NJW 2014, 747ff.
  • Fortwirkende stalinistische Repression der „Wirtschafts- und Bodenreform“ infolge einer Kette krasser Fehlentscheidungen des BVerwG bei der Abgrenzung von Rehabilitierungsrecht und Recht der offenen Vermögensfragen, ZOV 2014, 204ff.
  • Zugriffe auf Kunstwerke unter NS-Herrschaft. Zugleich über rechtsstaatswidriges Versagen von Bundesministerium der Finanzen und Bundesgesetzgebung sowie Staatsanwaltschaft Augsburg, bayerischem Staatsministerium der Justiz, Beauftragtem der Bundesregierung für Kultur und Medien und Taskforce Schwabinger Kunstfund, Ufita 2015, 335ff. = ZOV 2015, 98ff.
  • Notwendige Beachtung des Kindeswohls zur Bestimmung des sachfremden Zwecks für die Einweisung in Kinder- und Jugendheime der DDR und bei der Feststellung eines groben Mißverhältnisses zwischen Grund und Rechtsfolgen der Einweisung. Endlich Licht am Ende eines langen Tunnels problematischer Entscheidungen der strafrechtlichen Rehabilitierungsgerichte, ZOV 2015, 126ff.
  • Rechtsstaatliche Defizite bei der Aufarbeitung von SED-Unrecht, NJW 2015, 3697ff.
  • Requirements of the International Public Law and the European Convention on the Protection of Human Rights for the Restitution of Confiscated Ecclesiastical Property in Romania, Acta Uni. Sapientiae, Legal Studies, 4, 1 (2015), 139ff.
  • Wider den Mythos eines Rückgabeverbots für besatzungsbezogene Enteignungen zur Vermeidung von Unrechtsvorwürfen gegenüber der Sowjetunion, ZOV 2016, 78ff.
  • Notwendiger Richtungswechsel der Rehabilitierungsrechtsprechung zu Unterbringungsanordnungen in DDR-Spezialheime, ZOV 2017, 2ff.
  • Ende einer langen staatlichen Diskriminierung: Die Erweiterung des Ehebegriffs auf gleichgeschlechtlich orientierte Personen, NJ 2017, 353ff.
  • Der NS-Kunstraub, die Causa Gurlitt und das Unbehagen am Rechtsstaat, ZOV 2018, 18 ff.

Literatur und Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. 1,0 1,1 Angaben auf der Homepage des Instituts für Weltanschauungsrecht (abgerufen am 29. Mai 2019).
  2. Angaben unter beck-Shop.de (abgerufen am 29. Mai 2019)(
  3. Angabe im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek (abgerufen am 29. Mai 2019).
  4. Wasmuth, ZOV 2015, 126ff.; ders., ZOV 2017, 2ff.
  5. Wasmuth, NJW 2014, 747 ff.; ders., Das Hans-Sachs-Urteil des BGH, ZOV 2014, 139 ff.
  6. Wasmuth, Verbleibende Aufgaben des Gesetzgebers bei der wiedergutmachungsrechtlichen Aufarbeitung von NS-verfolgungsbedingtem Unrecht, ZOV 2017, 170 ff.; ders., Entwurf eines Gesetzes zur Rückgabe von unter NS-Herrschaft verfolgungsbedingt entzogenen, im Eigentum der öffentlichen Hand befindlichen Vermögensgegenständen, ZOV 2017, 178 ff.
  7. Wasmuth, Der Staat 2002, 47 ff.
  8. Saisonprogramm 2018/19 des Arpmuseums Remagen, S. 13 (abgerufen am 29. Mai 2019).


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