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Jost Kobusch

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Jost Kobusch im Zelt

Jost Kobusch (* 3. August 1992 in Bielefeld) ist ein deutscher Bergsteiger und Buchautor.

Leben[Bearbeiten]

Kobusch wuchs in Borgholzhausen auf. Er hat fünf Schwestern. Seine Eltern ließen sich früh scheiden. Er wuchs bei seinem Vater, einem Tischler, und in der Obhut verschiedener Au-pair-Mädchen auf. Seine Leidenschaft für das Klettern entdeckte er im Alter von zwölf Jahren in einer Kletter-AG an der Peter-August-Böckstiegel-Gesamtschule in Borgholzhausen, wo er auch seine Höhenangst überwinden konnte.[1][2]

Kobusch schloss die Schule mit dem Abitur als Jahrgangsbester mit einem Schnitt von 1,2 ab[2] und absolvierte einen freiwilligen Wehrdienst als Gebirgsjäger in Berchtesgaden.[3] Seit 2016 lebt Kobuschin Chemnitz und studiert an der Technischen Universität Chemnitz Sports Engineering.[4]

Die Internetseite der Zeitschrift Der Spiegel, Spiegel Online,[5] und Abi[6] bezeichneten Kobusch 2019 als einen der bekanntesten Solo-Extrembergsteiger Deutschlands.[7]

Lawinenunglück am Mount Everest[Bearbeiten]

Am Morgen des 25. April 2015 befand sich Kobusch zusammen mit anderen Bergsteigern im Basislager des Mount Everest auf etwa 5360 Metern Höhe in Vorbereitung der Besteigung des Lhotse. Während des gemeinsamen Frühstücks wurden Kobusch und andere Bergsteiger von einem Erdbeben überrascht, in dessen Folge eine Lawine 18 Menschen tötete und viele weitere verletzte.[1][5] Von der Lawine nichtsahnend filmte Kobusch mit seinem Smartphone.[8] Gemeinsam mit anderen konnte er sich hinter ein Zelt retten. Die etwa zweieinhalbminütige Filmsequenz erreichte innerhalb weniger Tage über 23 Millionen Aufrufe[9][10] auf Youtube und war in der Tagesschau und später auch im Jahresrückblick des Privatsenders RTL zu sehen.[1]Johannes Gerhards: Ohne Sauerstoff auf den Mount Everest. 20. September 2019, abgerufen am 9. Oktober 2019 (deutsch).</ref>

Besteigungen[Bearbeiten]

Im Alter von 18 Jahren, noch während seiner Schulzeit, reiste er im Rahmen eines Partnerschulen-Programms nach Kenia. Als einziger der Teilnehmer verlängerte er den einmonatigen Austausch, um eine erste eigene Expedition zum Mount Kenya, dem zweithöchsten Berg Afrikas zu organisieren. Kobusch, der auf die Besteigung schlecht vorbereitet war, wurde bei 4400 Metern höhenkrank und musste bei 5000 Metern aufgrund des sehr schlechten Wetters aufgeben. Die Zeit in Kenia beschreibt Kobusch in seinem Buch als persönlich und sportlich extrem prägend.[1]

2012 erreichte er alleine den Gipfel des Mont Blanc, dem höchsten Berg Europas und der Alpen. Es war sein erster Viertausender in den Alpen.[11]

Im Oktober 2013 reiste Kobusch für eine Besteigung des Pik Lenin nach Kirgistan, musste aber die Besteigung aufgrund von schlechtem Wetter abbrechen. Am 24. Dezember 2013 um 20:12 Uhr bestieg er als erster den bis dahin namenlosen Pik Yoko (4048 Meter).[12] Wenige Tage später wurde die Erstbesteigung durch Community Based Tourism Kyrgyzstan auch offiziell anerkannt.[13]

Im April 2014 bestieg Jost Kobusch die Ama Dablam. Er gilt als jüngster Besteiger des Gipfels.[14] Es war Kobusch erste größere Besteigung im Himalaya. Ursprünglich hatte er eine Besteigung des Cho Oyu geplant, diese scheiterte jedoch aus finanziellen Gründen.[15]

Kobusch gelang am 1. Mai 2016 im Alter von 23 Jahren als jüngster deutscher Bergsteiger Deutschlands[5] die Besteigung eines 8.000er Gipfels[16] mit der Besteigung des Annapurna (8091 Meter). Solo und ohne künstlichen Sauerstoff war er der achte Deutsche, der den Gipfel des Annapurna besteigen konnte.[1] Gemeinsam mit dem israelischen Bergsteiger Nadav Ben Yehuda spielte er unterhalb des Gipfels spontan eine Partie Blitzschach. Beide stellten damit einen inoffiziellen Weltrekord für das höchste jemals gespielte Brettspiel auf.[15][17][18]

Der 7296 Meter hohe Nangpai Gosum II galt bis zu Kobuschs Erstbesteigung[1][19][20] als einer der höchsten unbestiegenen Berge der Erde. Vom Basislager auf 5090 Meter bis zum Gipfel benötigte Kobusch vier Tage. Zunächst stieg er über den 8,5 Kilometer Schutt-Gletscher zum Advanced Basecamp (5560 Meter) auf. Über Camp 1 (6400 Meter) und Camp 2 (6840 Meter) erreichte er am 3. Oktober 2017 den Gipfel. Kobuschs Erstbesteigung wurde offiziell in die Himalayan Database, das größte Archiv des Himalaya-Bergsteigens, aufgenommen.[1][21]

2018 stand er in einer Auswahlliste für den Piolet d'Or, welches als die bedeutendste Auszeichnung für außergewöhnliche Leistungen im extremen Bergsport gilt.[22]

Besondere alpinistische Leistungen[Bearbeiten]

  • 2013: Erstbesteigung des Pik Yoko (4048 Meter)[23]
  • 2014: Besteigung des Ama Dablam (6814 Meter)[24]
  • 2016: Besteigung der Annapurna (8091 Meter), als jüngster deutscher Bergsteiger[25]
  • 2017: Erstbesteigung des Nangpai Gosum II (7296 Meter)[26][19]

Literatur[Bearbeiten]

Dokumentationen[Bearbeiten]

  • Arte: Alleingang am Mont Blanc - Grenzerfahrungen eines Solo-Bergsteigers, 35 Minuten [27]

Weblinks[Bearbeiten]

Interviews[Bearbeiten]

Videos[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 Oliver Hach: Eiskalt. In: Freie Presse. 20. September 2019, abgerufen am 8. Oktober 2019.
  2. 2,0 2,1 Zwischen dem Medien-Rummel: Profi-Bergsteiger Jost Kobusch genießt den Heimatbesuch, Haller Kreisblatt, 29. Mai 2019
  3. Dem Tod von der Schippe gesprungen, Schwäbische Zeitung vom 1. Juni 2018 (genios.de)
  4. Grenzerfahrungen eines Solo-Bergsteigers: ARTE begleitete TU-Student und Profi-Bergsteiger Jost Kobusch bei Solo-Aufstieg zum Mont Blanc - Sendung am 13. Februar, 19:40 Uhr, tu-chemnitz.de, 13. Februar 2019
  5. 5,0 5,1 5,2 Katherine Rydlink: Junger Extrembergsteiger Jost Kobusch: "Angst habe ich davor, den Gipfel zu erreichen". In: Spiegel Online. 17. September 2019 (spiegel.de [abgerufen am 8. Oktober 2019]).
  6. Alleine am Berg ist wie Meditation abi.de der Bundesagentur für Arbeit, 12. Juli 2019
  7. Jost Kobusch, Bergsteiger. In: Bayern 2-Radiotalkshow Eins zu Eins. Der Talk am 15. Juli 2019
  8. Hit by Avalanche in Everest Basecamp 25.04.2015. Abgerufen am 8. Oktober 2019 (deutsch).
  9. Hannes Vollmuth: Bergsteiger Jost Kobusch filmt eine Everest-Lawine und kommt zu zweifelhaftem Ruhm. sueddeutsche.de, 10. November 2015
  10. Mit 22 fühlt man sich unsterblich, spiegel.de, 30. April 2015
  11. Reportage Re:. In: =Arte. 12. September 2018, abgerufen am 9. Oktober 2019.
  12. „Für die Kirgisen war meine Idee verrückt“. In: Novastan Deutsch. 27. März 2014, abgerufen am 8. Oktober 2019 (deutsch).
  13. Pik Lenin 7143m Solo. In: jostkobusch.com. Abgerufen am 9. Oktober 2019.
  14. Interview auf www.bergwelten.com, 1. August 2017
  15. 15,0 15,1 Jost Kobusch: "Ich glaube nicht an Glück" |. In: BERGSTEIGER Magazin, Ausgabe 10/2017. Abgerufen am 9. Oktober 2019.
  16. Jost Kobusch: Was der jüngste 8000er-Bezwinger über die Rentenkasse denkt, boerse-online.de, 2. Februar 2019
  17. Annapurna 8091m Solo. In: jostkobusch.com. Abgerufen am 9. Oktober 2019.
  18. Annapurna 8091m Expedition / ohne Sauerstoff auf einen der gefährlichsten Berge der Welt. In: YouTube-Kanal von Jost Kobusch. YouTube, 17. Juni 2016, abgerufen am 9. Oktober 2019 (deutsch).
  19. 19,0 19,1 Nangpai-Gosum II-Erstbesteiger Kobusch: „Sehr schwierig“ dw.com, 31. Januar 2019
  20. Redaktion: Alpin. Jost Kobusch: Erfolg am Nangpai Gosum II: Erstbesteigung im Himalaya. In: Alpin Magazin. 17. Oktober 2017, abgerufen am 8. Oktober 2019.
  21. Nangpai Gosum II 7296 m Solo. In: jostkobusch.com. Abgerufen am 9. Oktober 2019.
  22. Everest: Jost Kobusch plant Solo-Winterbesteigung. In: alpin.de. 28. August 2019, abgerufen am 14. Oktober 2019.
  23. Auf dem Pik Lenin war er den Naturgewalten ausgeliefert, novostan.org, 17. April 2014
  24. Borgholzhausen Kletterer Jost Kobusch will erneut nach Nepal reisen , Neue Westfälische, 20. Mai 2015
  25. Jost Kobusch besteigt Annapurna, bergsteigen.com, 12. Mai 2016
  26. Lone Climber Summits World’s 4th Highest Unclimbed Peak, gearjunkie.com, 18. Oktober 2017
  27. Re: Alleingang am Mont Blanc auf ard.de, 14. Februar 2019


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