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Jules T. Muheim

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Jules Traugott Muheim (* 1. Juli 1934 in Flüelen, Uri; † 6. Juli 1997 in Interlaken, Bern) war ein Schweizer Physiker an der ETH Zürich, der das Modell der Wechselwirkungskosmologie entwickelte.

Leben[Bearbeiten]

Jules Traugott Muheim erwarb die naturwissenschaftliche Matura 1954 am Kollegium Schwyz. Er begann im Herbst desselben Jahres an der ETH Zürich Physik, Chemie und Mathematik zu studieren. Neben den Hauptfächern besuchte er Vorlesungen über die Philosophie der Wissenschaften, lernte Russisch und diverse Phototechniken wie Röntgen- und Korpuskularstrahl-Photographie. Drei Jahre (1956 bis 1958) studierte er bei Wolfgang Pauli, der 1945 den Nobelpreis für die Formulierung des Ausschliessungsprinzips erhalten hatte. Pauli prägte Jules T. Muheim nachhaltig. 1958 diplomierte Muheim bei Paul Scherrer als Experimentalphysiker zum Thema Kernquadrupolresonanz.[1]

Im Militär wurde er Oberleutnant der Festungsartillerie. Von 1958 bis 1960 beteiligte er sich am Laboratoire Suisse de Recherche Horlogère in Neuchâtel an der Entwicklung der ersten elektronischen Armbanduhr.[2] Anschliessend holte ihn Georg Busch ins Laboratorium für Festkörperphysik an die ETH Zürich zurück, wo er auf den Gebieten der Metallphysik und Kältelabor Forschung betrieb. 1964 promovierte er bei Georg Busch und Jean Müller zum Thema Spezifische Wärme im Cr-Re-System, Antiferromagnetismus und Supraleitung, wobei er am Chrom-Renium-System die Spindichtewellen (SDW) entdeckte.[3]

Kurze Zeit später brach er bei einem Militärmarsch zusammen, worauf bei ihm Tuberkulose diagnostiziert wurde. Inzwischen war er verheiratet und Vater von drei Kindern. Die Erkrankung zwang ihn, ein halbes Jahr in einem Lungensanatorium zu verbringen und die beabsichtigte Ausreise in die USA, wo er eine Stelle bei Bell Telephone antreten wollte, abzusagen. Nach der Genesung fand er am Kollegium Schwyz eine Anstellung als Physiklehrer, wo er bis 1969 blieb. Anschliessend kehrte er erneut an die ETH Hönggerberg zurück, wo er bis zu seinem Tod tätig war.[4] Er stand mit zahllosen Fachleuten in regem Austausch. Mit dem deutsch-koreanischen Künstlerpaar Ed Sommer und Yong Sa verband ihn siebzehn Jahre lang eine sich gegenseitig inspirierende Freundschaft[5] Der Literaturwissenschaftler, Theaterautor und später laisierte Priester Paul Kamer[6] stand ihm seit seiner Jugend im Kollegium Schwyz nahe. Von 1970 bis 1984, während seiner Zeit als Mitarbeiter der Pro Helvetia, trafen sie sich regelmässig. Durch Kamers Vermittlung wurde Muheim der Erbe von Wolfgang Paulis Arbeitszimmermobiliar und einiger persönlicher Dokumente, die heute im Staatsarchiv Uri aufbewahrt werden.[7]

Theorie[Bearbeiten]

Am Laboratorium der Festkörperphysik evaluierte Muheim die Gesetzmässigkeiten am Festkörper-Funken-Plasma. Diese komplexe Ladungsspektroskopie führte 1976[8] zur Entdeckung der mikroskopischen magnetischen Flussquantisierung am Festkörperatom, zum Nachweis der Elliptizität der Elektrobahn, und 1977 zur exzitonischen Hochtemperatursupraleitung im Festkörperplasma bis ca. 10-20.000 K.[9]

Im Lauf dieser Forschungstätigkeit entwickelte Muheim in den folgenden dreissig Jahren ein kosmologisches Modell, die Wechselwirkungskosmologie.[10] 1986 begegnete Muheim Burkhard Heim, einem deutschen Physiker, der sich ebenfalls mit den Eigenschaften von Partikeln befasste. Er studierte Heims Theorie der Elementarstrukturen der Materie[11] und entdeckte kongruente Ergebnisse mit den seinen. Burkhard Heims Theorie kombiniert die Quantentheorie mit der die Gravitation erklärenden Allgemeinen Relativitätstheorie von Albert Einstein. Die beiden Physiker blieben bis 1990 im sporadischen Austausch.[12] Auch mit dem Physiologen, Neurologen und Nobelpreisträger John Carew Eccles führte er fachliche Korrespondenz.[13]

Wolfgang Pauli und C. G. Jung[Bearbeiten]

Jules T. Muheim folgte Wolfgang Paulis Credo der Komplementarität von Physis und Psyche, wobei er die Ausgangssubstanz etwas Psychischem zuordnet. Eine «Urpsyche», die für den Menschen unfassbar und deshalb unbeschreibbar bleibe, erlaube der Naturwissenschaft nur, kleinste, auf das Einfachste heruntergebrochene Strukturen zu erkennen. Dennoch liege in der Synchronizität (C.G. Jung) als Gegenstück der Kausalität die Möglichkeit eines tieferen Verständnisses von Körper (matter) und Seele (mind).[14]

Während seiner letzten Lebensjahre wurde Muheim von vielen New-Age-Anhängern, Spiritisten und Esoterikern aus allen Weltteilen[15] als lange erhoffte «Bestätigung» für die Existenz und Wirkung ausserkörperlicher Kräfte und Phänomene verehrt. Dieweil wandte sich die offizielle Fachwelt der Naturwissenschafter von ihm ab, obwohl er sich unermüdlich auf die Fundamente der physikalischen Gesetzmässigkeiten bezog und sich selber von allem distanzierte, was esoterischen Glauben ohne Verankerung in den Naturgesetzen anging. Diesen Zulauf mögen auch zwei Themen hervorgerufen haben, mit denen er sich gegen Ende seines Lebens beschäftigte: das Weltbild der Hildegard von Bingen als universalgelehrter Nonne aus dem Mittelalter und das Steinzeit-Bauwerk Stonehenge.

Jules T. starb 1997 im Alter von 63 Jahren an einem Herzinfarkt. Seit 2021 bietet das Staatsarchiv Uri Zugang zu seinem gesamten wissenschaftlichen Lebenswerk. Alle Rechte liegen beim Staatsarchiv Uri Schweiz.

Nachwirkungen und Kritik[Bearbeiten]

Seit seinem Tod gibt es Stimmen, die meinen, er sei seiner Zeit weit voraus gewesen.[16] Die Schlüsse, zu denen er gelangt sei, würden in der Zukunft von Naturwissenschaftern bestätigt werden können. Der ethische und philosophische Inhalt seiner Arbeit wird jedoch schon heute diskutiert und findet u. a. im naturwissenschaftlich nicht begründeten Gesetz der Anziehung, das im Dokumentarfilm The Secret von Rhonda Byrne und Paul Harrington zu Popularität gelangte, seinen Ausdruck. Die Kritiker des Gesetzes der Anziehung, bemängeln unter anderem, dass dieses Gesetz die Verantwortung z. B. für Krankheit und Armut dem Individuum auferlegen würde, als ob jeder selber Schuld trüge an seiner Situation, was inakzeptabel sei. Auch sei es bis anhin unmöglich, das Gesetz wissenschaftlich zu belegen. Die Wechselwirkungskosmologie entgegnet darauf: In einem System komplexer Wechselwirkungen, dient ein disharmonisches Phänomen wie Krankheit dazu, sowohl den kranken Menschen wie die den Kranken umgebenden Bezugspersonen einem mentalen Reifungsprozess zu unterziehen. Nicht die Ursache, sondern das Ziel steht im Fokus: Die bewusste Reifung im Einklang mit dem kosmischen Imperativ zum Zweck des Ausgleichs verloren gegangener Symmetrie. So wie im chinesischen I Ging Yin (Berg in der Sonne) und Yang (Berg im Schatten) zusammengehören.[17]

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Jules Traugott Muheim: Die Wechselwirkungskosmologie – Physik und Parapsychologie. Wissenschaftlicher Nachlass. In: Staatsarchiv Uri, Archivnummer: P-281/431. Altdorf UR, Schweiz. Ab 2021-07-01.
  2. J. Muheim, R. Ryffel, W. Baumgartner: Contribution à l’analyse et à la réalisation de la montre-bracelet électrique. In: Journal d’Horlogerie. Nr. 7-8, 1960. / J. Muheim, R. Ryffel: Ueber die Aussichten einer elektronischen Uhr. In: LSRH-Mitteilungen. 1960.
  3. Jules Traugott Muheim: Spezifische Wärme im Cr-Re-System. Antiferromagnetismus und Supraleitung. Springer Verlag, Berlin 1964.
  4. Jules Traugott Muheim: Die Wechselwirkungskosmologie – Physik und Parapsychologie. Wissenschaftlicher Nachlass. In: Staatsarchiv Uri, Archivnummer: P-281/431. Altdorf UR, Schweiz. Ab 2021-07-01.
  5. Jules Traugott Muheim, EdSommer und YongSa (1980 bis 1997). In: Staatsarchiv Uri, Archivnummer: P-281/431-7 (13). Altdorf UR, Schweiz. Ab 2021-07-01.
  6. J.T. Muheim: Briefe von Dr. Paul Kamer (1967 bis 1988). Staatsarchiv Uri, Archivnummer: P-281/431-7 (13). Altdorf UR, Schweiz. Ab 2021.07.01.
  7. J.T. Muheim: Dokumente aus der Erbschaft von Wolfgang Pauli und Ludwig Mach (1930 bis 1976). Staatsarchiv Uri, Archivnummer: P-281/431-18. Altdorf UR, Schweiz. Ab 2021.07.01.
  8. J.T. Muheim: On the Intensity Structure of the Negative Hydrocarbon (hc) Fragment Spectrum of Impurity hc in the Spark Mass Plasma from Solids - Discovery of a Structural Phase Transition with Negative Fragments. In: Helvetica Physica Acta. 49, 1976, S. 135.
  9. J.T. Muheim, H. Surbeck: Existiert ein allgemeiner Zusammenhang zwischen der Struktur des Funkenplasmas und der Positronlebensdauer für Festkörper? In: Helvetica Physica Acta. 49, 1976, S. 739.
  10. J.T. Muheim: Die Allgegenwart der Wechselwirkungen. In: ECOLOG'88. Köln, 26.–28. August, 1988, S. 18.
  11. Burkhard Heim: Elementarstrukturen der Materie: Einheitliche strukturelle Quantenfeldtheorie der Materie und Gravitation. 2 Bde. 3. Aufl. Resch, Innsbruck 1998/1996, ISBN 3-85382-008-5/ISBN 3-85382-036-0.
  12. Muheim, Jules Traugott und Burkhard Heim. In: Staatsarchiv Uri, Archivnummer: P-281/431-2 (8). Altdorf UR, Schweiz. Ab 2021-07-01.
  13. Muheim, Jules Traugott: Korrespondenz mit Sir John Carew Eccles (1982 bis 1984). In: Staatsarchiv Uri, Archivnummer: P-281/431-7(18). Altdorf UR, Schweiz. Ab 2021-07-01.
  14. J.T. Muheim: Die Wechselwirkungskosmologie. In: Staatsarchiv Uri, Archivnummer: P-281/431-2 (5 -7). Altdorf UR, Schweiz. Ab 2021-07-01.
  15. J.T. Muheim: Die Wechselwirkungskosmologie. In: Staatsarchiv Uri, Archivnummer: P-281/431-7 (3, 8, 13, 14, 16, 18, 19). Altdorf UR, Schweiz. Ab 2021-07-01.
  16. J.T. Muheim: Reaktionen auf den Tod von Jules T. Muheim, 1997. Briefe und Zeitungsartikel (1997 - 1998). In: Staatsarchiv Uri, Archivnummer: P-281/431-17. Altdorf UR, Schweiz. Ab 2021-07-01.
  17. J.T. Muheim: Einführung in die Wechselwirkungskosmologie. In: Staatsarchiv Uri, Archivnummer: P-281/431-4 (1). Altdorf UR, Schweiz. Ab 2021-07-01.


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