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KenFM

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KenFM ist ein Journalismus-Portal, das seit 2012 aus Berlin durch Ken Jebsen betrieben wird. Es entstand mit Elementen einer gleichnamigen Radioshow, die von 2001 bis 2011 vom Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) auf dem Jugendsender Fritz ausgestrahlt wurde. Da sich Jebsen nach Angaben des rbb wiederholt nicht an verbindliche Vereinbarungen über die Gestaltung der Sendung gehalten habe, wurde am 23. November 2011 die Zusammenarbeit beendet und KenFM abgesetzt.[1] Der Vorwurf wurde von Ken Jebsen zurückgewiesen.[2] Inhalte von KenFM werden kostenfrei angeboten.

Rundfunksendung[Bearbeiten]

KenFM wurde zum ersten Mal am Samstag, dem 28. April 2001, von 6 bis 10 Uhr aus einem Modegeschäft in der Marienstraße in Berlin-Mitte gesendet. Die Radiosendung hat mehrmals den Ort gewechselt. Stationen nach dem Modegeschäft waren die Peugeot Avenue (Unter den Linden, Berlin-Mitte), Mini-Berlin (Friedrichstraße, Berlin-Mitte) und das Sony Center (Potsdamer Platz und Berlin-Tiergarten).

Jede Woche wurde mindestens eine Musikgruppe vorgestellt, die einige Titel live vortrug. Gelegentlich wurden Schriftsteller, Poetry-Slammer oder andere Künstler aus dem Bereich Alternative eingeladen.

Zuletzt wurde KenFM jeden Sonntagnachmittag von 14 bis 18 Uhr aus den Fritz-Studios in Potsdam-Babelsberg gesendet. Zu gelegentlichen Live-Sendungen von anderen Orten kamen aufgezeichnete Sendungen von Ereignissen, die live nicht in die vier Stunden Sendezeit passten oder nicht an einem Sonntag stattfanden. Seit Ende Januar 2006 wurden Ausschnitte aus der Radioshow als Podcast angeboten. Ab Ende März 2006 wurde das Angebot des KenFM-Podcasts um die Playlist auf fritz.de erweitert. Eine Band wurde während ihres Auftrittes gefilmt, ein Video vom Auftritt plus ein Interview mit der Band/den Bandmitgliedern wurde in den Tagen nach dem Auftritt bei FritzTV auf fritz.de veröffentlicht. Außerdem existiert ein YouTube-Kanal mit der Bezeichnung KenFM2008, auf welchem aufgezeichnete Beträge zu finden sind.

Alle zwei bis drei Monate war KenFM das „Amt für Unterhaltung“. Während der Sendung konnten Künstler in etwa 15 Minuten auf sich aufmerksam machen.

Am 6. November 2011 wurde KenFM nicht gesendet. Verweise auf die Sendung KenFM und auf Ken Jebsen wurden vorübergehend von der Homepage des Senders entfernt. Als Grund dafür führte Ken Jebsen an, Henryk M. Broder habe eine Mail an das Programmmanagement des rbb geschickt und in dieser unter Bezug auf eine Mail Jebsens an einen Hörer[3] diesem Antisemitismus und Holocaustleugnung vorgeworfen. Ken Jebsen widersprach diesen Vorwürfen, bestritt jedoch nicht, die Mail geschrieben zu haben.[4] Am 7. November 2011 veröffentlichte der Programmchef von Fritz, Stefan Warbeck, eine Stellungnahme, in der es heißt, dass diese Maßnahmen ergriffen worden seien, um „unseren Moderator Ken Jebsen, Fritz und den rbb vor Schaden zu bewahren“.[5] Am 9. November verkündete der rbb, dass er Vorwürfe, Jebsen verbreite antisemitisches Gedankengut und verleugne den Holocaust für unbegründet hält und entschied, ihn weiter als Moderator zu beschäftigen. Programmdirektorin Claudia Nothelle äußerte, dass Jebsen „in manchen Fällen die Grenze überschritten“ und journalistische Standards nicht eingehalten habe.[6] Er solle in Zukunft politische Themen absprechen und KenFM deutlich stärker als Unterhaltungssendung herausstellen, bei der es um die Musikszene geht.[7] Am 23. November 2011 nahm der rbb die Radiosendung aus dem Programm, da nach Aussage der Programmdirektorin des rbb, Claudia Nothelle, „zahlreiche seiner Beiträge nicht den journalistischen Standards des rbb entsprachen“[8]. Jebsen wies die Vorwürfe erneut zurück und kündigte die Fortsetzung seiner Sendung KenFM im Internet an.[9] Ken Jebsen legte beim Arbeitsgericht Potsdam Klage gegen seine Kündigung durch den rbb ein. Laut Jebsens Anwaltskanzlei behaupte rbb-Programmdirektorin Claudia Nothelle eine „Nichteinhaltung journalistischer Standards“, ohne diese Standards auch nur ansatzweise erläutern zu können. In der Rundfunkratssitzung Mitte Dezember 2011 seien die Senderverantwortlichen jede nähere Erläuterung der Kündigungsgründe schuldig geblieben.[10] Der Rechtsstreit wurde im Jahr 2012 im Rahmen eines Vergleichs gütlich beigelegt.[11]

Internetportal[Bearbeiten]

In Anlehnung an die eingestellte Radiosendung wurde ab 1. April 2012 eine spendenfinanzierte Sendung auf verschiedenen Videoportalen angeboten.[12] Am 5. April 2012 veröffentlichte Jebsen auf dem YouTube-Kanal von KenFM einen 57 Minuten langen Monolog mit dem Titel „Zionistischer Rassismus (jüngstes Opfer: Günter Grass)“. Er behauptete, dass die USA und auch die Massenmedien unterwandert von radikalen Zionisten seien. „Es ist eine mediale Massenvernichtungswaffe, die hilft, dass wir seit über 40 Jahren die Fresse halten, wenn im Auftrage des Staates Israel Menschen in Massen vernichtet werden“, sagte Jebsen mit Bezug auf die Diskussion um Günter Grass' Gedicht Was gesagt werden muss. Israel rotte systematisch die Palästinenser aus, um „Platz für das auserwählte Volk zu schaffen“. Broder „hätte im Dritten Reich einen hervorragenden Lagerkommandanten abgegeben“. Der Tagesspiegel verortete Jebsen zwei Tage später in der Sparte "Verschwörungstheoretiker".[13]

In einer im April 2015 erschienenen Studie der Otto-Brenner-Stiftung weist Wolfgang Storz darauf hin, dass einzelne YouTube-Videos auf KenFM Zugriffe im sechsstelligen Bereich aufweisen, obwohl diese eine lange Laufzeit hätten und deshalb nicht leicht konsumierbar wären. Klickraten seien jedoch manipulierbar, zufolge könnten derartige Daten und Messungen nur eine grobe Orientierung zur Resonanz des Angebotes geben. Zu Interviewgästen zählten u.a. Albrecht Müller, Jürgen Elsässer, Daniele Ganser, Andreas von Bülow, Udo Ulfkotte, Willy Wimmer, Wolfgang Gehrcke und Frieder Wagner.[14][15]

Rezeption[Bearbeiten]

Dem Politologen Markus Linden zufolge tritt Jebsen „als antiamerikanischer Prediger“[16] auf und führe auf KenFM „predigthafte Monologe oder lange Interviews mit alternativen Kriegsreportern, abtrünnigen oder randständigen Politikern und Verschwörungstheoretikern.“[17] Mit „messianischem Eifer“ geißele er die „vermeintlich US- und finanzmarktgesteuerte deutsche Politik“.[18]

Der Politikwissenschaftler Martin Höpner verweist darauf, dass Jebsen wiederholt für Offenheit und Menschlichkeit bei der Aufnahme von Flüchtlingen plädiert. Die Einordnung seines Portals als „neurechts“, wie sie von Autoren zumeist aus dem antideutschen Spektrum vorgenommen würden, sei falsch und diffamierend.[19]

Programmbestandteile[Bearbeiten]

KenFM veröffentlicht in unregelmäßigen Abständen u.a. folgende Sendungsformate:

  • Positionen, eine von Jebsen moderierte Talkshow
  • Me, Myself and Media, eine Sendung, in der Jebsen die aktuelle Berichterstattung oder auch die eigene Rezeption in den Medien kommentiert
  • Rebellunion, eine Sendung des Attac-Aktivisten Pedram Shahyar
  • NachdenKen, ein Kommentar von Jebsen zu aktuellen politischen Entwicklungen
  • KenFM über, ein Audiobeitrag, der geschriebene Beiträge der KenFM Redaktion vertont
  • KenFM am Set, eine Sendung, die außerhalb des Studios gedreht wird
  • KenFM im Gespräch, wechselnde Interviewpartner zu aktuellen Themen oder historischen Anlässen
  • Die Bärensuppe - Ein Kunstprojekt von Bilbo Calvez, ein Dialog zwischen wechselnden Gästen und Bilbo Calvez
  • Missing Link, englischsprachige Interviews von Dirk Pohlmann

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Stefan Warbeck gibt Programmverantwortung für rbb-Jugendprogramm „Fritz“ ab – rbb trennt sich von Moderator Ken Jebsen. 23. November 2011, archiviert vom Original am 25. November 2011; abgerufen am 23. November 2011.
  2. Wirbel um Rauswurf von Moderator Ken Jebsen. (tagesspiegel.de [abgerufen am 5. November 2016]).
  3. Henryk M. Broder: “ich weis wer den holocaust als PR erfunden hat”. Die Achse des Guten, abgerufen am 6. November 2011.
  4. Kurt Sagatz: Antisemitismusvorwurf gegen Fritz-Moderator Ken Jebsen. Abgerufen am 7. November 2011.
  5. Stefan Warbeck: „Was ist los mit Ken FM?" Fritz, abgerufen am 7. November 2011.
  6. Ken Jebsen bleibt Moderator bei Fritz. Archiviert vom Original am 12. November 2011; abgerufen am 10. November 2011.
  7. Ekkehard Kern: Moderator Jebsen muss Themen nun absprechen. In: morgenpost.de. 12. November 2011, abgerufen am 4. November 2015.
  8. rbb feuert Moderator Ken Jebsen. Spiegel Online, 24. November 2011, abgerufen am 24. November 2011.
  9. Simon Hurtz: Ken Jebsen geht in die Offensive. Berliner Zeitung. 25. November 2011. Abgerufen am 26. November 2015.
  10. Ken Jebsen: Kündigung rechtswidrig. (tagesspiegel.de [abgerufen am 5. November 2016]).
  11. rbb: Einigung außerhalb des Gerichts. Neue Osnabrücker Zeitung, 20. April 2012, abgerufen am 5. November 2016.
  12. Ken Jebsen gibt nicht auf, Berliner Zeitung vom 11. Januar 2012 2011
  13. Nik Afanasjew, Joachim Huber: Ex-rbb-Moderator Jebsen „Israel will Endlösung für Palästina“, Der Tagesspiegel vom 7. April 2012
  14. Interview mit Ken Jebsen: „Wie würden Sie es denn nennen?“ – Netzpiloten Magazin. In: www.netzpiloten.de. Abgerufen am 11. November 2016.
  15. Wolfgang Storz: „Querfront“ – Karriere eines politisch-publizistischen Netzwerks In: OBS-Arbeitspapiere. Nr. 18, 2015, ISSN 2365-1962, S. 12f. (PDF-Datei; 0,5 MB).
  16. Markus Linden: Alles Lüge. The European, 11. November 2014.
  17. Markus Linden: Im Netz der Wutbürger und Verschwörungstheoretiker. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 2. Februar 2015
  18. Gastkommentar – Krieger an der Tastatur. In: sueddeutsche.de. 6. November 2015, abgerufen am 6. Dezember 2015.
  19. Martin Höpner: Sozialnationalismus, Querfront, AfD light: Zur Verlotterung des politischen Diskurses. In: Makroskop. Kritische Analysen zu Politik und Wirtschaft. 1. April 2016, Zugriff am 23. November 2016.


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