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Kettenwaffe

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Kettenwaffen (englisch: chain weapons) sind historische Waffen, die aus einer Kette oder Kettensegmenten bestehen und in Kämpfen und Schlachten verwendet wurden. Kettenwaffen sind aus dem Mittelalter und der Kampfkunst Jiu Jitsu bekannt, wo die drei Hauptwaffen in dieser Klassifizierung Chigiriki, Manrikigusari und Kusarigama sind.[1] Manrikigusari (die „doppelt schwere Kette“) ist zusammen mit der Kusarigama wahrscheinlich eine der im Westen bekanntesten japanischen Kettenwaffen.[2]

Kettenwaffen sind flexible Waffen, eine davon ist das Würgeholz.[3] Bruce Lee war maßgeblich für die Popularität des Nunchakus im Westen verantwortlich, nachdem er 1978 die Waffe in Game of Death der amerikanischen Kinowelt vorstellte.[4] Das Würgholz ist ebenso wie sein europäischer Pendant, der Kriegsflegel, aus dem Bäuerlichen Arbeitsgerät des Flegels entstanden. In einem Fechtbuch aus Paulus Hector Mairs Büchersammlung finden sich Abbildungen zum Kampf mit dem Flegel als Waffe[5].

Die Existenz der Variante des mittelalterlichen Morgensterns, der sogenannte Kettenmorgenstern, englisch military flail, ist nicht eindeutig nachgewiesen; man weiß auch nicht sicher, auf welche Weise diese Kugel- und Kettenwaffe eingesetzt wurde.[6] Die Bezeichnung von Kettenmorgenstern und Flegel als flails im englischen kann zu Verwechslungen beider Waffentypen führen. Beim Kettenmorgenstern ist nicht sicher, wie genau er aussah, und wie er eingesetzt wurde.[7]

Geschichte[Bearbeiten]

Kusarigama
Kettenmorgenstern
Indische Kettenwaffe mit zwei Gewichten auf gleicher Länge

Mit Waffen wie dem Suruchin finden sich auf der ganzen Welt Zeugnisse flexibler Waffen, die später teilweise durch neue Werkstoffe, die durch technische Fortschritte verarbeitbar waren, zu Kettenwaffen aus Metall wurden. Die metallernen Verbindungen hielten länger als Leder und Seile den Belastungen einer Kampfsituation stand, mit robusten Kettenwaffen wie den Kriegsflegeln konnten selbst dicke Metallrüstungen zerdellt werden, dass Opfer erlitt Prellungen, Knochenbrüche, innere Blutungen oder Gehirnerschütterungen[8]. Eine Abbildung aus dem Mittelalter zeigt eine große Metallkugel, die nur durch eine lange Kette in der Hand des Kämpfers gehalten wird. Diese Waffe ähnelt dem chinesischen Meteorhammer.

Kettenpeitsche (chain whip)

Durch die Flexibilität der Kettenglieder sind kleine Kettenwaffen gut zu verbergen. Die Kettenwaffe Manriki Gusari wurde als kleine Seitenwaffe von Samurai getragen. Für die Wirkung einer Kettenwaffe auf den menschlichen Körper ist wenig Gewicht vonnöten.

Manriki Gusari mit schweren langen Gewichten
Manriki Gusari mit kleinen Gewichten

In Japan wurden Hiebwaffe und Ketten-Wuchtwaffe kombiniert zum Kusarigama (Sichel und Kette). Diese Waffe ist primär für Zweikämpfe auf freier Ebene ausgelegt. Mit dieser kombinierten Kettenwaffe wurden auch Duelle gegen Kämpfer mit dem Tachi, dem japanischen Kriegschwert, ausgefochten[9]. In Europa wurde der aus dem bäuerlichen Erntewerkzeug Dreschflegel abgeleitete Kriegsflegel zum Kampf verwendet, außerdem weiterere Flegelartige Waffen. In Okinawa, das zu Japan gehört, entstand das Nunchaku ebenfalls wie sein europäischer Pendant aus einem Erntewerkzeug als Bauernwaffe.

Kettenwaffen im Parzin Burgmuseum

Militärisch verloren Kettenwaffen mit dem abnehmen schwerer Rüstung und dem Aufkommen der Schusswaffen an Bedeutung, im Grabenkrieg des 1. Weltkrieges lebte der Typus der Kettenwaffe in Form der Grabenkeule aufgrund ihrer Geräuschlosigkeit und Kompaktheit im Nahkampf in der Form von Totschlägern mit Griff und einer kurzen Kette als Verbindung zum Gewicht kurz nocheinmal auf, um dann im militärischen Gebrauch zu verschwinden. In der Filmkultur, vor allem in Martial-Arts-Filmen, wird die Kettenwaffe jedoch oft aufgegriffen.

Wirkung[Bearbeiten]

Schon leichte Gewichte können durch die höhere Geschwindigkeit als der die Kette führende Arm enorme Schäden am menschlichen Körper anrichten. Kettenwaffen bestehend aus Kette mit Vorhängeschloss wurden in den USA als Gangwaffe verwendet, die in Konflikten zwischen rivalisierenden Gangs eingesetzt wurden. Bei leichten Gewichten hat die Form des Gewichts eine größere Auswirkung auf die Wirkung beim Ziel, als bei schwereren Gewichten, da Ecken und Kanten für eine stärkere Wirkungskraft der Waffe nicht mehr gebraucht werden[8].

Kettenwaffen in der Kultur[Bearbeiten]

In der Videospielreihe Castlevania trägt der Protagonist eine Kettenwaffe. In der Streetfighter Spielereihe führen manche Gegner Kettenwaffen. In Martial Arts-Filmen kommt die Kettenwaffe öfters zur Geltung.

Mittelalterliche Abbildung mit Kettenwaffe

Literatur[Bearbeiten]

Einzelnachweisliste[Bearbeiten]

  1. Douglas L.Gill: The Weapon of Jujitsu - A forgotten Option. Hrsg.: Black Belt World's Leading Magazine of Self-Defense. Active Interest Media, 1988, S. 62.
  2. Serge Mol: Classical Weaponry of Japan: Special Weapons and Tactics of the Martial Arts. Kodansha International, 2003, ISBN 978-4-7700-2941-6, S. 127, 145.
  3. Flexible Weapons. In: Black Belt. Active Interest Media, 1990, S. 63 f.
  4. MR. BIG WEALTH Mastering the Art of Ninjitsu: Unveiling the Weapons, Techniques, and Meditation. MR. BIG WEALTH, 2023 (E-Book).
  5. Civil servant, Historian, Augsburg tradition, Augsburg tradition, Fabian von Auerswald, Gregor Erhart, Jörg Wilhalm, Paulus Kal, Johannes Lecküchner, Lew, Johannes Liechtenauer, Andre Lignitzer, Ott Jud, Fencing manual, Wrestling manual, Early New High German, New Latin, M. S. S. Dresd.C.93/C.94 (1540s), Cod.icon. 393 (1540s), Cod.icon. 312b (1548), Reichsstadt "Schätze" Nr. 82 (1553), Traduction française, Ελληνική μετάφραση: Paulus Hector Mair – Wiktenauer. Abgerufen am 29. September 2023.
  6. Kelly DeVries , Robert Douglas Smith: Medieval Military Technology. University of Toronto Press, 2012, ISBN 978-1-4426-0497-1, S. 30.
  7. Kelly DeVries, Robert Douglas Smith: Medieval Military Technology. University of Toronto Press, 2012, ISBN 978-1-4426-0497-1, S. 30.
  8. 8,0 8,1 Flexible Weapons by John Sanchez, Paladin Press
  9. Roland Habersetzer: Krieger des alten Japan


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