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Kieler Wingolf

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Kieler Wingolf
Datei:Wappen des Kieler Wingolfs.jpg
Hochschule
Stiftung
Vorgänger
Verein Wartburg zu Kiel
Dachverband
Wahlspruch
Frisch! Fromm! Frei!
Farben
Zirkel
   

Der Kieler Wingolf ist eine christliche Studentenverbindung an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Wie alle Wingolfsverbindungen ist er farbentragend, nichtschlagend, unpolitisch und konfessionell ungebunden.


Geschichte[Bearbeiten]

Erste Vorläufer[Bearbeiten]

Eine Wingolfsgemeinschaft in Kiel wird bereits für 1871 genannt, als sich Wingolfsphilister aus verschiedenen Wingolfsverbindungen regelmäßig trafen und gemeinsam das „Freie-Philister-Konglomerat zu Kiel“ mit dem Ziel gründeten aktive Studenten für die Wingolfsideale zu begeistern.

Im Jahr 1873 wurde von diesen Philistern und studierenden Wingolfiten aus dem Leipziger Wingolf und dem Erlanger Wingolf der erste „Wingolfsverein zu Kiel“ gegründet. Dieser Verein wurde von der Christian-Albrechts-Universität bestätigt, aber nicht in den Wingolfsbund aufgenommen. Dadurch gehemmt und durch Mitgliedermangel geschwächt, wurde dieser Verein bereits 1874 wieder aufgelöst.

Vom „Verein Wartburg“ zur „Verbindung Kieler Wingolf“[Bearbeiten]

Im Jahre 1892 wurde ein weiterer Versuch durch ansässige Wingolfiten und interessierte Studenten unternommen, den Wingolfsgedanken in Kiel zu etablieren. Am 5. Juli 1892 wurde der „Verein Wartburg“ gegründet. Man gab sich Statuten, die dem Wingolfsideal entsprachen und zu einer christlichen Weltanschauung verpflichteten. Der damalige Vorort, die geschäftsführende Verbindung des Wingolfsbundes, riet, vorerst nicht die Bundesfarben schwarz-weiß-gold aufzunehmen, um bestehende Verbindungen nicht verärgern. So nahm man die Farben rot-weiß-gold an, wobei es dann später geblieben ist.

Am 27. Juni 1895 erfolgte die Umwandlung zur Verbindung und am 2. Juli 1896 die vollberechtigte Aufnahme in den Wingolfsbund.

Erste Krise und Bau des Verbindungshauses[Bearbeiten]

Der anfänglichen Hochphase der Gemeinschaft folgte ab 1899 eine personelle und finanzielle Krise. Man entschloss sich ein eigenes Verbindungshaus zu errichten. Durch diesen finanziellen Kraftakt hoffte man mehr Mitglieder gewinnen zu können. Im Dezember 1899 wurde Richtfest in der Waitzstrasse gefeiert. Die risikoreiche Unternehmung erwies sich als Erfolg.

In den Jahren zwischen 1900 und 1914 arbeitete die Verbindung aktiv im Studentenausschuss der Universität mit.

Bis zur NS-Machtergreifung[Bearbeiten]

Nach 1920 wurde die aktive Verbindung, die wie die meisten Wingolfsverbindungen im ersten Weltkrieg viele Mitglieder verloren hatte, infolge Nachwuchsmangels immer kleiner. In den Jahren 1924 − 1925 musste sie sich gar kurzzeitig vertagen. Es gelang dann jedoch wieder neue Mitglieder zu aquirieren und den Verbindungesbetrieb fortzusetzen.

Zur Zeit des Nationalsozialismus[Bearbeiten]

Nach der Machtübergabe begann für den Kieler Wingolf, wie für alle anderen Wingolfsverbindungen, eine schwere Zeit. Er beugte sich zunächst den Repressalien der Nationalsozialisten und kam den Forderungen des Regimes nach, um weiter an der Hochschule existieren zu können. Gleichwohl war er bemüht, seinen christlich-brüderlichen Charakter zu erhalten und sich trotz des enormen Drucks von außen nicht zu verbiegen.

Im Wintersemester 1931/32 wurde aber nach einer Reihe von Hetzkampagnen, Angriffen und Drohungen in denen der Verbindung unnationale Haltung vorgeworfen wurde klar, dass man als Gemeinschaft nicht weiter bestehen könnte, wenn man sich offen gegen den nationalsozialistischen Machtblock stellte.

Die Verbindung kam 1933 den Forderungen der NSDAP und der Deutschen Studentenschaft nach, sein Verbindungshaus in ein Kameradschaftshaus umzuwandeln und die Verbindungsstrukturen an die nationalsozialisten Vorgaben anzugleichen.

Im Jahr 1934 nahm der Kieler Wingolf die Altherrenschaft des 1932 vertagten Hannoverschen Wingolfs auf.

Als klar wurde, dass die Verbindungen im Nationalsozialismus keine Zukunft haben könnten, entschloss sich der Kieler Wingolf am 5.11.1935 zur Selbstauflösung. 1936 wurde das Verbindungshaus verkauft und am 12.10.1938 löste sich auch die Altherrenschaft der Verbindung auf.

Nach dem Ende des Nationalsozialismus bis heute[Bearbeiten]

Am 16. Februar 1949 wurde die Verbindung von den ansässigen Wingolfiten und Studenten der Universität neugestiftet. 1953 übernahm sie die Tradition des weiterhin vertagten Leipziger Wingolf.

Im Wintersemester 1967/68 bezog der Kieler Wingolf sein neues Verbindungshaus in der Moltkestrasse. Von 1987 bis 1989 war sie Vorort des Wingolfsbundes und richtete 1989 das 62. Wartburgfest des Bundes in Limburg aus.

Diezer Konvention[Bearbeiten]

Die Diezer Konvention ist ein Zusammenschluss von aktuell insgesamt fünf Verbindungen innerhalb des Wingolfsbundes. Die Konvention wurde 1990 wiederbelebt mit dem Ziel, korporative und christliche Prinzipien innerhalb des Wingolfs zu verteidigen und zu erneuern. Mitglied sind der Bonner, Gießener, Marburger, Kieler Wingolf und die Wingolfsverbindung Chattia zu Würzburg.

Bekannte Mitglieder[Bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten]

  • Bauer, Joachim: Studenten und Universitätsgeschichte von den Anfängen bis 1830, in: Geschichte des Wingolfs. 1830-1994, hrsg. vom Verband Alter Wingolfiten e.V., 5. vollständig neu bearbeitete und fortgeführte Auflage, Gladbeck 1998.
  • Grimm, Horst und Besser-Walzel, Leo: Die Corporationen: Handbuch zu Geschichte, Daten, Fakten, Personen, Frankfurt am Main 1986.
  • Grüttner, Michael: Die Korporationen und der Nationalsozialismus, in: "Der Burschen Herrlichkeit". Geschichte und Gegenwart des studentischen Korporationswesens, hrsg. von Harm-Hinrich Brandt und Matthias Stickler, Würzburg 1998.
  • Hanisch, Manfred: Eine Universität in Deutschland. Zur Lage der Studenten an der Universität Kiel im Dritten Reich, in: Die pädagogische Hochschule Kiel im Dritten Reich, hrsg. von Karl Heinrich Pohl, Bielefeld 2001.
  • Kaufmann, Ralf: 100 Jahre Kieler Wingolf, in: 100 Jahre Kieler Wingolf. 1892-1992. Festschrift, hrsg. vom Philisterverein des Kieler Wingolfs e.V., Kiel 1992.
  • Krause, Peter: „O alte Burschenherrlichkeit". Die Studenten und ihr Brauchtum, Graz 1979.
  • Tiebel, Hans-Martin: Geschichte des Wingolfs 1933-1945, in: Geschichte des Wingolfs. 1830-1994, hrsg. vom Verband Alter Wingolfiten e.V., 5. vollständig neu bearbeitete und fortgeführte Auflage, Gladbeck 1998, S. 185-250.
  • Timter, Reiner: Studium im „Dritten Reich“. Die nationalsozialistischen Maßnahmen an den Hochschulen nach der „Machtübernahme“' (am Beispiel der Universität Tübingen), in: Einst und jetzt: Jahrbuch des Vereins für corpsstudentische Geschichtsforschung Band 39 (1994), S. 31-56.
  • Waitz, Hans: Geschichte des Wingolfs. Aus den Quellen mitgeteilt und dargestellt von Hans Waitz, 3. Auflage der "Geschichte des Wingolfsbundes", Darmstadt 1926.
  • Weidemann, M.: Geschichte des Kieler Wingolfs, hrsg. im Auftrage des Wingolfsbundes und des Verbandes alter Wingolfiten von Hans Waitz, Darmstadt 1914.
  • Wieben, Matthias: Studenten der Christian-Albrechts-Universität im Dritten Reich. Zum Verhaltensmuster der Studenten in den ersten Herrschaftsjahren des Nationalsozialismus, Frankfurt am Main 1994.

Weblinks[Bearbeiten]

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