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Kommunistische Suryoye Mesopotamiens

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Kommunistischen Suryoye Mesopotamiens

Die Kommunistischen Suryoye Mesopotamiens (aramäisch ܣܘܪ̈ܝܝܐ ܓܘܢܝ̈ܐ ܕܒܬ ܢܗܪܝܢ / Suryoye Gawonoye d´Bethnahrin; SGB, türkisch Mezopotamya Komünist Süryaniler) ist eine marxistisch-leninistische, antiimperialistisch und antifaschistisch ausgerichtete revolutionäre Suryoye-Organisation mit Ursprung in den Siedlungsgebieten der Suryoye innerhalb der Türkei, dem Gebirge Tur Abdin.

Herkunft[Bearbeiten]

Die heutigen Suryoye sind semitischen Ursprungs und ihre Wurzeln sind auf die altorientalischen Völker und Hochkulturen Mesopotamiens, der Akkader, Babylonier, Assyrer, Aramäer und Chaldäer zurückzuführen. Sie sind auch unter den Namen wie Aramäer, Assyrer, Chaldäer, Syrer sowie andere regionale bzw. konfessionelle Begriffe wie Syrisch-Orthodox, Maroniten, Melkiten, Chaldäische Kirche und Assyrische Kirche bekannt. Der ethnische Oberbegriff ist „Suryoye“. Die Heimat der Suryoye ist der Vordere Orient und konzentriert sich auf dem mesopotamischen Raum (aramäisch: Beth Nahrin), das als Wiege der Zivilisation bekannt ist.

Geschichte[Bearbeiten]

Zum 100-Jährigen Gedenken an den Völkermord der Suryoye von 1915 in der Türkei schlossen sich intellektuelle Suryoye aus dem Tur Abdin zusammen und gründeten 2015 in Midyat die Volksbewegung Revolutionäre-Suryoye [1](aramäisch Suryoye Qauwonye, türkisch Süryani Devrimciler). Im Jahre 2017 zum 100-Jährigen Gedenken an die Oktoberrevolution 1917 wurde durch die Revolutionäre-Suryoye die Nationale marxistisch-leninistische Befreiungsorganisation Kommunistischen Suryoye Mesopotamiens gegründet.

Deutschland[Bearbeiten]

In Deutschland wurde am 2.Okrober 2018 eine bundesweite Razzia gegen Aktivisten der Volksbewegung Revolutionäre-Suryoye wegen dem Verstoß gegen das Vereinsgesetz an der 1. Mai Demonstration 2018 eingeleitet.[2] Derzeit sehen mehrere Suryoye Aktivisten Prozesse wegen ihrer politischen Tätigkeit in Deutschland entgegen.[3] Das Gerichtsverfahren richtet sich dabei gegen vier Männer und sechs Frauen aus Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen.[4] Sieben Aktivisten wird vorgeworfen, auf der Augsburger 1. Mai-Demonstration 2018 gegen das Vereinsgesetz verstoßen zu haben. Nach Auffassung der Behörden führten sie Fahnen der in Deutschland vom Inlandsgeheimdienst beobachteten marxistisch-leninistischen Organisation Revolutionäre Volksbefreiungspartei-Front (DHKP-C) mit sich.[5] Tatsächlich handelte es sich in allen Fällen um Flaggen der Kommunistischen Suryoye Mesopotamiens.[6]

Hauptangeklagter in diesem Verfahren ist der Suryoye Aktivist Sami Grigo Baydar aus Augsburg.[7] Sami Baydar ist Theologe in der Syrisch-Orthodoxen Kirche von Antiochien und ein linker politischer Aktivist im Volksrat der Suryoye in Europa, der sich für die Rechte der Suryoye insbesondere in der Türkei einsetzt. Sami Baydar kandidiert für die Bundestagswahlen 2021[8] in der Internationalistische Liste/MLPD als Direktkandidat für Augsburg Land[9] und ist auf Platz 4 der Landesliste Bayern.[10] Dezember 2020 erhielt Sami Baydar eine Morddrohung von den rechtsextremen türkischen Graue Wölfen[11] und kurz darauf wurde auch ein versuchter Mordanschlag gegen ihm verübt.[12] 2021 Stand er bereits vor dem Amtsgericht Augsburg wegen Übler Nachrede[13] jedoch ist das Urteil noch nicht Rechtskräftig.[14] Juli 2022 hat Sami Baydar bei seinem Berufungsverfahren vor dem Landgericht Augsburg in allen Anklagepunkten einen Freispruch bekommen.[1]

Türkei[Bearbeiten]

Dallala Nitro studiert eigentlich in Hamburg Jura. Sie ist ein aktives Mitglied in der Revolutionäre Suryoye und als Journalistin in ihr tätig gewesen. Seit dem 22. Juli 2019 fehlte jedes Lebenszeichen von ihr. An diesem Tag wollte sie ihre Heimat in Mardin/Türkei besuchen; doch dort ist sie nie angekommen. Am Flughafen von Istanbul verlor sich ihre Spur. Seit diesem Tag waren ihre Accounts in den sozialen Medien gelöscht, ihre Kommunikationsgeräte abgeschaltet. Nachdem der Volksrat der Suryoye in Europa einen mehrsprachigen Aufruf veröffentlichte, meldete sich ein Zeuge. Der Mann erklärte, er habe Dallala am 29. Juni 2019 am Flughafen von Istanbul in der Begleitung eines türkischen Polizisten und einer unbekannten Person gesehen. Danach gab es fast eineinhalb Jahre kein weiteres Lebenszeichen von Dallala.[15]

Im Sommer 2020 haben Linke Cyber-Aktivisten aus der Türkei herausgefunden, dass Dallala aufgrund ihrer Zugehörigkeit zur Volksbewegung Revolutionäre Suryoye und ihrer journalistischen Tätigkeiten für den Volksrat der Suryoye (Medienkanal in der Türkei verboten[16]) am Flughafen von Istanbul vom türkischen Geheimdienst (MIT) festgenommen und an einen geheimen Ort gebracht wurde. Am 13. Januar 2021 gab der Volksrat der Suryoye nun bekannt: „Wir haben unsere Genossin Dallala befreit!“. Der Volksrat veröffentlichte nach Rücksprache mit Dallalas Familie die Information, dass sie sich wieder in Deutschland befinde und hier in einem Krankenhaus medizinisch behandelt werde.[17] Ihre Familie bestätigte weiter, dass Dallala von der türkischen Polizei sowohl psychisch als auch physisch gefoltert wurde und deswegen stark angeschlagen sei und wenig sprechen könne. Aufgrund ihres Gesundheitszustands und um ihre Sicherheit nicht zu gefährden, wurden bisher keine weiteren Details um ihre Entführung und Rückkehr nach Deutschland veröffentlicht.[18]

International[Bearbeiten]

Die Kommunistischen Suryoye Mesopotamiens haben am 15. Juni 2021 (Sayfo Gedenktag)[19] eine Internationale Resolution zum Völkermord an den Suryoye verabschiedet.[20] An dieser Resolution beteiligten sich mehrere hunderte Organisationen und Parteien darunter Internationale sozialistische, kommunistische und marxistisch-leninistische Vereinigungen und Zusammenschlüsse wie die ISUF-S[21], MUSB[22], AIF[23] und ICOR[24]. Die Resolution wurde International auf verschiedenen Sprachen wie aramäisch[25], arabisch[26], türkisch[27], englisch[28] und deutsch[29] darunter auch im aramäisch sprachigen Satellitenfernsehkanal Suroyo TV[30] veröffentlicht.

Die Kommunistischen Suryoye Mesopotamiens sind Mitglied in mehreren Internationale Organisationen:

  • 2019 Mitglied in der Anti-Imperialist Front (AIF, deutsch: Anti-Imperialistischen Front).[31]
  • 2020 Mitglied in der International Coordination of Revolutionary Parties and Organizations (ICOR, deutsch: Internationale Koordinierung Revolutionärer Parteien und Organisationen)[32]
  • 2020 Mitglied im Mawtbo Umthonoyo d´Suryoye ´Bethnahrin (MUSB, deutsch: Nationalrat der Suryoye von Mesopotamien),[33]
  • 2021 Mitglied in der International Solidarity United Front of the Syriacs (ISUF-S, deutsch: Internationalen Solidarischen Einheitsfront der Suryoye),[34]
  • 2021 in der Anti-Imperialist and Anti-Fascist United Front (AIAFUF, deutsch: Antiimperialistischen und Antifaschistischen Einheitsfront)[35].
  • 2022 im International Council of Syriacs (ICS, deutsch: Internationaler Rat der Suryoye)[36].

Medien[Bearbeiten]

Suryoyutho TV

Literatur[Bearbeiten]

  • Walter Strümper, Die Syrisch-Orthodoxe Kirche in der Zeit, 2009, ISBN-10 ‏ : 3932121104[37]
  • Eser Sahibi Yok, Mezopotamya Uygarlığında Süryani Halkı, 2007, ISBN-10:‎9185691003[38]
  • Kemal Yalcin, SEYFO – Das Jahr des Schwertes, SÜRYANİLER VE SEYFO 1-2-3 TÜRKİYE’DE  Birzamanlar  Yayıncılık tarafından yayınlandı, 2018, ISBN-10:9756158328[39]
  • Raid Gharib, Priester, Paläste und Politik – Zur Entstehung und Entwicklung des Nationalbewusstseins bei den Syrischen Christen seit dem 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart, 2012, ISBN-10 ‏:‎ 3830062559[40]
  • Sami Grigo Baydar, Geschichten der Märtyrer und Heiligen der Syrisch-orthodoxen Kirche von Antiochien, 2019, [41]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Revolutionäre-Suryoye – EverybodyWiki Bios & Wiki. Abgerufen am 24. August 2021.
  2. Zur Kriminalisierung von aramäischen Aktivist*innen in Deutschland – radio flora. Abgerufen am 26. August 2021 (deutsch).
  3. Almanya Süryani devrimci ve aktivistlere baskıyı arttırdı. In: Medya Haber TV - Özgür Haberin Adresi... 30. September 2019, abgerufen am 24. August 2021 (türkçe).
  4. Bayern weitet Kriminalisierung aramäischer Aktivisten aus. Abgerufen am 21. August 2021.
  5. „Verbote migrantischer Organisationen sind ein bedenklicher Weg”. Abgerufen am 26. August 2021.
  6. Geldstrafe für Hammer und Sichel. 6. März 2021, abgerufen am 21. August 2021.
  7. Von: gi: Solidarität mit Sami Baydar und aramäischen Aktivisten, die in Deutschland verfolgt werden – gefangenen info | Unsere Solidarität gegen Ihre Repression. Abgerufen am 21. August 2021 (deutsch).
  8. Sami Baydar - Profil bei abgeordnetenwatch.de. Abgerufen am 25. August 2021.
  9. Augsburger Allgemeine: Das sind die zehn Direktkandidaten für den Bundestag in Augsburg Land. Abgerufen am 26. August 2021.
  10. Sami Baydar. Abgerufen am 21. August 2021.
  11. Neue Morddrohungen türkischer Faschisten. Abgerufen am 24. August 2021.
  12. Peter Nowak: Türkische Exilanten in Gefahr (neues deutschland). Abgerufen am 24. August 2021.
  13. »Armutszeugnis für bayerische Justiz«. 23. Juni 2021, abgerufen am 24. August 2021.
  14. Augsburger Allgemeine: Linker Aktivist aus Augsburg wegen übler Nachrede verurteilt. Abgerufen am 24. August 2021.
  15. Wo ist Dallala ? – radio flora. Abgerufen am 24. August 2021 (deutsch).
  16. İnternet Sansürleri Sürüyor. Abgerufen am 25. August 2021 (tr-tr).
  17. Gastbeitrag: Hamburg: Dallala ist frei! -. 20. Januar 2021, abgerufen am 24. August 2021 (deutsch).
  18. Perspektive Online: Nach 1,5 Jahren Gefängnis und Folter: Dallala ist frei! » Perspektive. In: Perspektive. 19. Januar 2021, abgerufen am 21. August 2021 (deutsch).
  19. Hazem al-Sabbagh: Patriarch Aphrem II inaugurates memorial for victims of Ottoman genocide against Syriacs. In: Syrian Arab News Agency. 15. Juni 2015, abgerufen am 26. August 2021 (en-US).
  20. Resolution zum Völkermord am Suryoye Volk. Abgerufen am 25. August 2021.
  21. Facebook. Abgerufen am 21. August 2021 (english).
  22. Resolution zum Völkermord am Suryoye Volk. Abgerufen am 21. August 2021 (deutsch).
  23. The Moderator: Süryani Halkına yapılan soykırıma ilişkin karar [TR,DE]. In: AIF. 19. Juni 2021, abgerufen am 21. August 2021 (türkçe).
  24. Resolution zum Völkermord am Suryoye Volk — ICOR. Abgerufen am 21. August 2021.
  25. A gabe u tukose komonist u semoloye mawdelın bu Sayfo da 1915. In: SyriacPress Syriac. 21. Juni 2021, abgerufen am 25. August 2021 (en-US).
  26. الأحزاب والمنظماتُ الأممية اليساريةُ الشيوعية تعترف بمجازر السيفو. In: SyriacPress Arabic. 22. Juni 2021, abgerufen am 25. August 2021 (العربية).
  27. The Moderator: Süryani Halkına yapılan soykırıma ilişkin karar [TR,DE]. In: AIF. 19. Juni 2021, abgerufen am 25. August 2021 (türkçe).
  28. Resolution on the genocide of the Syriac people — ICOR. Abgerufen am 25. August 2021.
  29. The Moderator: Süryani Halkına yapılan soykırıma ilişkin karar [TR,DE]. In: AIF. 19. Juni 2021, abgerufen am 25. August 2021 (türkçe).
  30. Suroyo TV: Resolution zum Völkermord am Suryoye Volk. Abgerufen am 21. August 2021 (deutsch).
  31. Communist Syriacs Mesopotamia arşivleri. In: AIF. Abgerufen am 21. August 2021 (türkçe).
  32. Communist Syriacs of Mesopotamia (SGB) — ICOR. Abgerufen am 21. August 2021.
  33. „Nationalrat der Syrer-Suryoye von Mesopotamien“ gegründet. Abgerufen am 21. August 2021.
  34. political-prisoners.net. Abgerufen am 21. August 2021.
  35. Antiimperialist and Antifascist United Front — ICOR. Abgerufen am 21. August 2021.
  36. Internationaler Rat der Suryoye gegründet — Website (rf-news.de)
  37. Aramäisches Kulturerbe. Abgerufen am 25. August 2021.
  38. Mezopotamya Uygarlığında Süryani Halkı. Abgerufen am 25. August 2021.
  39. Kemal Yalcin: SEYFO – Das Jahr des Schwertes. In: Kemal Yalcin. 4. März 2019, abgerufen am 25. August 2021 (türkçe).
  40. Oliver Seidl: Priester, Paläste und Politik – Zur Entstehung und Entwicklung des.. Abgerufen am 25. August 2021.
  41. Sami Grigo Baydar:Geschichten der Märtyrer und Heiligen der Syrisch-orthodoxen Kirche von Antiochien. Abgerufen am 25. August 2021 (deutsch).


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