Communist Party of India (Marxist-Leninist)
Communist Party of India (Marxist-Leninist) | |
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Generalsekretär | K. N. Ramachandran |
Gründung | 22. April 1969 |
Gründungsort | Kalkutta |
Hauptsitz | Neu-Delhi |
Internationale Verbindungen | International Coordination of Revolutionary Parties and Organizations (ICOR) |
Website | www.cpiml.in |
Die Communist Party of India (Marxist-Leninist) (CPI (ML), deutsch: Kommunistische Partei Indiens (Marxisten-Leninisten)) ist eine kommunistische Partei in Indien. Ideologisch orientiert sich die Partei an Karl Marx, Friedrich Engels, Wladimir Lenin, Josef Stalin und Mao Zedong. Ihr Hauptziel ist die Errichtung einer kommunistischen Gesellschaftsordnung. Sie vertritt die Notwendigkeit der revolutionären Überwindung des Imperialismus und dessen Ersetzung durch eine sozialistische Staatsform unter der Diktatur des Proletariats als Grundvoraussetzung zur Erreichung dieses Ziels.
Programmatik[Bearbeiten]
Auf der Grundlage ihrer Einschätzung Indiens als „neokolonial abhängiges Land“ fordert die CPI (ML) die revolutionäre Errichtung eines „volksdemokratischen Staates“. Erst danach sei die sozialistische Revolution auf die Tagesordnung zu setzen.[1]
Geschichte[Bearbeiten]
Die CPI (ML) stellt sich selbst in die Tradition der kommunistischen Bewegung in Indien, deren Anfänge sie auf die frühen 1920er Jahre datiert.
Die Geschichte der Kommunisten in Indien ist, wie in den meisten Ländern, von zahlreichen Spaltungen gekennzeichnet. Seit Mitte der 2000er Jahre verstärkt sich jedoch die Tendenz zur Zusammenarbeit unter den verschiedenen Gruppen bis hin zu mehreren Vereinigungen mit der CPI (ML).
Ideologische Grabenkämpfe und Spaltungen[Bearbeiten]
Als Folge des sich ab 1956 entwickelnden chinesisch-sowjetischen Zerwürfnisses spaltete sich 1964 die CPI (Marxist) (CPI (M)) von der Communist Party of India (CPI) ab. Nach dem maßgeblich vom linken Flügel der CPI (M) unter anderem gegen deren eigene Führung organisierten Bauernaufstand in Naxalbari von 1967 entstand 1969, als Abspaltung von dieser neuen Partei, wiederum die erste Organisation mit der Bezeichnung Communist Party of India (Marxist-Leninist). Hierbei spielten die Kommunisten Charu Majumdar und Kanu Sanyal als Mitglieder des 1967 gegründeten All India Coordination Committee of Communist Revolutionaries (AICCCR) eine wesentliche Rolle.
Es entwickelten sich verschiedene Strömungen, die sich untereinander erbittert bekämpften, teilweise Bündnisse eingingen oder sich vereinigten und später wieder spalteten; andere lösten sich auf, weitere wurden neu gegründet. Eine der bedeutendsten Fraktionen war die ab 1974 so genannte Communist Party of India (Marxist-Leninist) Liberation, CPI(ML)L.
Die ideologischen Auseinandersetzungen innerhalb der kommunistischen Bewegung Indiens drehten sich vor allem um zentrale Fragen der „richtigen Strategie und Taktik“. Als grundlegende Frage wurde die Einschätzung des „Klassencharakters“ von Ländern wie der Sowjetunion oder China behandelt und war von der taktischen Frage nicht zu trennen. Damit einher gingen auch unterschiedliche soziale Orientierungen der verschiedenen Organisationen und Einschätzungen der indischen Gesellschaft. Gleichzeitig kritisierten sich Gruppen gegenseitig, dass sie eine von ihren grundsätzlichen Aussagen abweichende Politik praktizierten.
Dabei waren drei wesentliche Strömungen signifikant:
- Gruppierungen, die den „Klassenkampf“ auf Wahlen und Reformen im „bürgerlichen Staat“ beschränkten, wie die CPI und die CPI (M) mit relativ starker Verankerung unter den Arbeitern,
- solche, die den bewaffneten Kampf, den sogenannten „Volkskrieg“, als einzig legitimes Mittel ansahen und „die Städte vom Land aus erobern“ wollten, wie z. B. die CPI (Maoist)
- und solche, die beide Methoden einsetzten oder in irgendeiner Weise als legitim betrachteten und den Anspruch erhoben, eine „flexible Taktik“ zu verwirklichen.
Die CPI (ML) verfolgte zunächst eine Linie der „Auslöschung des Klassenfeinds“ durch Attentate und ähnliche Methoden, distanzierte sich jedoch später wieder davon.
In dieser Auseinandersetzung entstanden sehr viele Abspaltungen von den größeren kommunistischen Organisationen, und die Zersplitterung der Bewegung wurde auf die Spitze getrieben. Alle diese Strömungen erhoben den Anspruch, Marxisten-Leninisten zu sein, woraus die immense Vielzahl an konkurrierenden Organisationen zu erklären ist, die den Namen „Communist Party of India (Marxist-Leninist)“ oder eine ähnliche Bezeichnung trugen.
CPI (ML) heute[Bearbeiten]
2005 vereinigte sich die CPI (ML) Red Flag mit der CPI (ML) (Kanu Sanyal). K. N. Ramachandran, der ehemalige Generalsekretär der CPI (ML) Red Flag, übernahm das Amt des Generalsekretärs der vereinigten Partei. Weitere Gruppierungen schlossen sich der Organisation an.
Im November 2011 fand der 9. Parteikongress der CPI (ML) statt – der erste Parteitag seit 40 Jahren –, er beschloss ein neues Parteiprogramm und andere Veränderungen der Parteilinie.
Publikationen[Bearbeiten]
- „Red Star“ – Zentralorgan der Partei, erscheint in Englisch und Hindi
- „The Marxist-Leninist“ – Theoretisches Journal der Partei, erscheint in Englisch und Hindi
- „Breaking The Shackles“ – Zentralorgan der AIRWO
- „Inquilab“ – Zentralorgan der AIRSO
- „Rebel“ – Zentralorgan der RYFI
- Organe verschiedener State Committees der Partei
Nebenorganisationen[Bearbeiten]
- All India Revolutionary Women's Organization (AIRWO)
- All India Revolutionary Students' Organization (AIRSO)
- Revolutionary Youth Federation of India (RYFI)
International[Bearbeiten]
Die Partei ist Gründungsmitglied der International Coordination of Revolutionary Parties and Organizations, eines Zusammenschlusses von mehr als 40 kommunistischen Organisationen aus über 30 Ländern.
Die CPI (ML) gehört der International Conference of Marxist-Leninist Parties and Organizations an.
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ Parteiprogramm der CPI (ML) (Memento des Originals vom 3. Februar 2012 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
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