Konsilienz

Der Begriff Konsilienz ist nicht zu verwechseln mit Konzilianz (von fr. consiliance - Entgegenkommen), sondern hat seinen Ursprung im lateinischen Wort consilium (Plan, Absicht, Vorsatz, Einsicht, Entscheidung).^[1] Somit kann er im Sinne einer gelungenen Lebensführung als Erweiterung des Resilienzbegriffes verstanden werden. Wer resilient ist, der geht gestärkt aus Krisen hervor. Jedoch kann nach Auffassung von Roland Ropers das Präfix Re- als eine Rückwärtsrichtung interpretiert werden, weshalb es notwendig sei, einen Begriff zu finden, welcher bedeutet, dass es eine Vorwärtsbewegung gibt. Die weiteren Schlussfolgerungen gehen sehr stark ins Spirituelle.^[2] Wenn dieser Gedanke jedoch auf eine solide wissenschaftliche Basis gebracht wird, bedeutet Konsilienz nicht nur Widerstandsfähigkeit in schwierigen Lebenslagen, sondern unter den Konsilienzbegriff fällt noch weitaus mehr, nämlich das bewusste, planvolle, eigenverantwortliche, selbstbestimmte und proaktive Gestalten des eigenen Lebens.

Karl Venker schreibt in seinem Werk Dasein und Sosein,^[3] dass ‚Konsilienz‘ vom französischen Conciliance abstamme und im wissenschaftlichen Verständnis einen Beweis oder eine Quelle von richtigen Schlussfolgerungen bedeute sowie umgangssprachlich im übertragenen Sinne auch als Anpassungsvermögen unseres Verhaltens oder unserer Entscheidungen verstanden werde. Der Philosoph William Whewell übersetzt den Begriff Konsilienz als zusammen zu springen und meint damit die Art der Demonstration, die auftritt, wenn viele unabhängige Quellen zusammenkommen, um ein bestimmtes wissenschaftliches Phänomen zu identifizieren.

Einzelnachweise[Bearbeiten]

↑ Konsilienz. Abgerufen am 20. April 2023.
↑ Roland Ropers: Spirit Online - Erlebniswelt für Spiritualität und Bewusstsein. 26. November 2020, abgerufen am 20. April 2023 (deutsch).
↑ Karl Venker: Konsilienz und Resilienz des lebendigen Seins. In: Dasein und Sosein: Betrachtungen über die Gestaltung unserer Lebenswelt. Frank & Timme GmbH, Berlin 2022, ISBN 978-3-7329-9066-5, S. 9–25, doi:10.57088/978-3-7329-9066-5_1 (doi.org [abgerufen am 20. April 2023]).