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Kristina Marlen

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Kristina Marlen ist das Pseudonym[1] einer deutschen Sexarbeiterin, Performancekünstlerin und sexpositiven Feministin. Sie schreibt als Gastautorin über Feminismus und Sexarbeit für überregionale Medien und war Protagonistin mehrerer sexpositiver Filme.

Leben[Bearbeiten]

Marlen studierte zunächst Kulturwissenschaften, Gender Studies und Jura und legte 2006 ihr Examen als Physiotherapeutin ab.[2] Sie entwickelte eine eigene Methode der Körperarbeit, in der sie ihre Tanzausbildung (Contact Improvisation, Zeitgenössischer Tanz, Body-Mind Centering) mit ihrem medizinischen Wissen kombinierte.

Seit 2008 begann sie sich mit dem Aspekt Sexualität und Erotik in der Körperarbeit zu befassen. Sie entwickelte ein therapeutisches Konzept, das Elemente der tantrischen Massage mit BDSM kombiniert.[3] Sie bezeichnet ihre Arbeit als zwischen Therapie, Performance und Dienstleistung liegend und hebt hervor, dass die Übergänge fließend seien.[4] Besonders prägend waren für sie nach eigenen Aussagen die Wegbegleiterinnen Barbara Carellas, Dossie Easton, Annie Sprinkle und Laura Méritt sowie seit 2009 Besuche in der Schwelle 7. Der von Felix Ruckert in Berlin gegründete Raum für Begegnung und Aufführung stellte eine Art Schnittstelle zwischen Performancekunst, Selbsterfahrung, Körperarbeit, Inszenierung und Interaktion dar. Zwischen 2010 und 2017 bildete sie sich unter anderem dort fort und spezialisierte sich auf Bondage.[5] Sie belegte Fortbildungen bei Hajime Kinoko, Nawashi Kanna, Felix Ruckert, Yoroi Nicolas, Ren Yagami, Gorgone, Miu-Miu, Riccardo Wildties, Soptik Zet, Matthias Grimme und anderen.[4]

Die Kombination von japanisch inspirierter Seilbondage sowie tänzerischen und performativen Aspekten führten zu der eigenen Form Sinn und Seil, die Kristina Marlen international unterrichtet. Im Mittelpunkt stehen die Interaktion zwischen fesselnder und gefesselter Person, die Bewegung und die Ästhetik des Augenblicks, zu denen sie u. a. in Berlin, Helsinki, Prag, Schweden, Dänemark, Singapur, Hongkong, Taiwan und Zürich Unterricht gibt. In diesem Zusammenhang entstand die interaktive Performance Instant Intimacy, die auf dem Pornfilmfestival Berlin 2013 bis 2017 aufgeführt wurde.[6][7]

Kristina Marlen arbeitet seit 2010 hauptberuflich als Sexarbeiterin und gibt Workshops zum Thema sexuelle Exploration und Selbstbestimmung.[8] Dabei rückte für sie die Frage nach einer Konsenskultur in der sexuellen Begegnung immer mehr in ihren Fokus, vor allem auch während der #Metoo-Bewegung.[9]

Seit 2013 engagiert sie sich im Zusammenhang mit den Protesten gegen das Prostituiertenschutzgesetz in der Hurenbewegung.[1] Sie ist Mitglied im BesD (Berufsverband sexuelle und erotische Dienstleistungen).[10] Sie publiziert und setzt sich im Rahmen von Podiumsdiskussionen und Protestveranstaltungen für sexuelle Selbstbestimmung sowie den Respekt, die Rechte und die Anerkennung von Sexarbeiterinnen ein.[11] Sie tritt als Sprecherin zum Thema Sexpositivität auf und zeichnet eine feministische Perspektive auf Sexarbeit.

Seit 2015 legt sie den Fokus auf weibliche Sexualität und adressiert gezielt weibliche Kundschaft,[12] um nach eigenen Aussagen die patriarchalen Strukturen in der Prostitution umzuschreiben und weibliche Sexualität zu stärken.[13] Der Kampf gegen Zensur insbesondere weiblicher Sexualität, Stigmatisierung von Sexarbeiterinnen und die Sanktionierung aller Menschen, die sexuell als „anders“ bewertet werden, ist Gegenstand ihres politischen Handelns und Schreibens. In ihrem Blog schreibt sie zu den Themen Feminismus, sexuelle Selbstbestimmung von Frauen, die Vision einer sexuellen Kultur für alle Geschlechter und „die potente Frau“.[14]

Film und TV[Bearbeiten]

Im Science-Fiction-Film Fluidø von Shu Lea Cheang spielt Kristina Marlen eine der Hauptfiguren, Eva. Der Film wurde 2017 in der Sektion Panorama der 67. Internationalen Filmfestspiele Berlin gezeigt.[15] Sie ist eine der Protagonistinnen des 2022 veröffentlichten Dokumentarfilms Narcissism: The Auto-Erotic Images der queeren Regisseurin Toni Karat.[16] Im Jahr 2023 wurde ein gleichnamiger Fotoband zum Film veröffentlicht. Der Film wurde weltweit auf zahlreichen Festivals gezeigt und gewann mehrere Preise.[17]

Eine von Funk produzierte Sendung in der Reihe Reporter, die 2021 im WDR ausgestrahlt wurde, befasste sich mit Kristina Marlen unter dem Titel Wie ist es, Sexarbeiterin zu sein?. Das Reporter-Team interviewte sie und eine Stammkundin in ihrem Studio in Berlin-Neukölln.[13] Im Jahr 2023 war sie in der 3. Staffel der ebenfalls vom WDR produzierten Sendung Ohjaaa! – Sex lieben zu sehen. In der Folge BDSM: Welchen Reiz hat kinky Sex? gab sie den Moderatoren Yared Dibaba und Annabell Neuhof eine praktische Einführung in BDSM-Techniken.[18] Die Fernsehfolge wurde im gleichnamigen Podcast nachbereitet, in der Kristina Marlen ebenfalls zu Gast war.[19]

Filmografie[Bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten]

  • Der Mensch ist ein wüstes Untier. In: Cornelia Jönsson, Silke Maschinger und Tanja Steinlechner (Hrsg.): Sexworker: 33 Frauen, die mit Lust arbeiten – Porträts und Interviews. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2015, ISBN 978-3-862-65391-1, S. 293–304.
  • Toni Karat: Narcissism. The Auto-Erotic Images. Melting Point Images, Berlin 2023, ISBN 978-3-00-073363-5.

Publikationen (Auswahl)[Bearbeiten]

Presse[Bearbeiten]

  • WDR, Frau tv, Autorin Uschi Müller „Frauen kaufen Sex“
  • Buzz Feed, Autorin Jule Löffler „Diese Sexarbeiterinnen kämpfen gegen das ProstituiertenSchutzgesetz“ (mit Josefa Nereus), 21. Februar 2018
  • Süddeutsche Zeitung, Autorin Ann Kathrin Eckhardt „Ausser Kontrolle“, 20. Dezember 2017

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. 1,0 1,1 Ricardo Tarli: Aufstand der Prostituierten. In: Neue Zürcher Zeitung. 16. Februar 2016, ISSN 0376-6829 (nzz.ch [abgerufen am 13. Januar 2024]).
  2. Sexarbeiterin gibt Frauen Tipps: „Orgasmus durch den ganzen Unterleib“ - WELT. 26. Februar 2020, abgerufen am 14. Januar 2024.
  3. Anielle Peterhans: Sexpositive Feministinnen – Sie verdienen Geld mit Sex – selbstbestimmt. In: tagesanzeiger.ch. Tamedia, 2. Juli 2022, abgerufen am 14. Januar 2024.
  4. 4,0 4,1 Kristina Marlen: Kristina Marlen: Berlin – Biographie erotischer Körperarbeit. In: marlen.me. Abgerufen am 14. Januar 2024.
  5. Kristina Marlen: Frauen kaufen Sex. In: Missy Magazine. 30. September 2016, abgerufen am 14. Januar 2024.
  6. Instant Intimacy. Abgerufen am 13. Januar 2024.
  7. Instant Intimacy. In: sexyshortfilms.com. 8. Juni 2020, abgerufen am 13. Januar 2024 (en-US).
  8. Kristina Marlen: Marlen's World: Sex – Herz – Spirit. In: marlensworld.com. Abgerufen am 14. Januar 2024.
  9. Josefa Nereus: Wissen. Macht. Sex: Was Sexworker zu #metoo beitragen – Im Gespräch mit Kristina Marlen. In: youtube.com. 18. Februar 2018, abgerufen am 14. Januar 2024.
  10. Veronica Frenzel und Jens Mühling: Prostitution: „Ich öffne Menschen Türen zu ihrer Sexualität“. In: Der Tagesspiegel Online. 18. Januar 2014, ISSN 1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 14. Januar 2024]).
  11. Kim Kraft, Maris Schaper, Anna Budde: "Es ist nie der Sex an sich das Problem, sondern die Bedingungen, unter denen er stattfindet" – Interview mit Kristina Marlen. In: cosmopolitan.de. 2. Juni 2023, abgerufen am 14. Januar 2024.
  12. Theresa Bäuerlein: Warum Frauen Sex kaufen. Interview mit Kristina Marlen. In: krautreporter.de. Sebastian Esser, Leon Fryszer, 10. Januar 2019, abgerufen am 14. Januar 2024.
  13. 13,0 13,1 Svenja Kellershohn, Ekaterina Astafyeva, Jakob Gross, Tobias Bindler, Andreas Josef, Lea Brockmann, Lisa Schöffel: Wie ist es, Sexarbeiterin zu sein? In: Reporter via YouTube.com. Funk/WDR, 15. Dezember 2021, abgerufen am 14. Januar 2024.
  14. Kristina Marlen: news und blog. Abgerufen am 14. Januar 2024.
  15. Fluidø | filmportal.de. Abgerufen am 13. Januar 2024.
  16. Luca Bradley und Lena Gaul: Narcissism: Interview mit Toni Karat. In: fink.hamburg. 2. November 2023, abgerufen am 14. Januar 2024.
  17. Toni Karat: Festivals / Awards. In: meltingpointimages.wordpress.com. 4. März 2019, abgerufen am 14. Januar 2024 (english).
  18. Ohjaaa! – Sex lieben: Folge 3: BDSM: Welchen Reiz hat kinky Sex? (S03/E03). (nur noch bis 6. Februar 2024 verfügbar). In: ardmediathek.de. 9. März 2023, abgerufen am 14. Januar 2024.
  19. Annabell Neuhof und Yared Dibaba: Sex lieben – Ohjaaa! BDSM – kinky Ausbruch aus dem Alltag. In: www1.wdr.de. 9. März 2023, abgerufen am 14. Januar 2024.


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