Kurzfilmfestival Espelkamper Spiziale
Das Kurzfilmfestival Espelkamper SPITZiale ist ein seit 2015 jährlich in Espelkamp stattfindendes Kurzfilmfestival und das erste seiner Art im Kreis Minden-Lübbecke. Namensgeber und Logo des Filmfestivals ist der Umriss des Mühlenkreises auf der Ostwestfalen-Karte, welcher die Organisatoren bei der Namensfindung an die Hunderasse „Spitz“ erinnerte.
Überblick[Bearbeiten]
Das Festival zieht bundesweit vor allem junge Filmschaffende an, die sich mit ihren Kurzfilmen bewerben. Dennoch sind auch erfahrene Filmer gern gesehen und nehmen am Festival teil. Nach der Einreichung werden die Filme von einer mehrköpfigen Jury, bestehend aus Mitgliedern des Filmfestival SPITZiale e.V. gesichtet und nach festgelegten Kriterien bewertet. Die 20 am besten bewerteten Kurzfilme werden dann während des Kurzfilmfestivals dem Publikum und der Jury aus bekannten Filmschaffenden und SchauspielerInnen vorgeführt.
Regulär findet das Festival an zwei Tagen statt und besteht aus drei Filmblöcken sowie einem Get-Together am ersten Abend und einer After-Show-Party nach der Preisverleihung. Eine Besonderheit des Festivals ist die familiäre und persönliche Atmosphäre, die als Teil des Konzeptes realisiert werden konnte. Zum einen besteht eine enge Austauschmöglichkeit zwischen Publikum, Filmschaffenden und Jurymitgliedern. Zum anderen hat sich ein Netzwerk an Einheimischen gegründet, die als Gastgeber den Filmschaffenden Übernachtungsmöglichkeiten und Verpflegung während des Festivals anbieten. Dass dies so bleibt und die Espelkamper SPITZiale weiterhin eine kommunikative Plattform für die Fachwelt und Gäste ist, ist Bestandteil ihrer Leitsätze.[1]
Am Abend des zweiten Festival-Tages, nachdem alle Filme aufgeführt wurden, werden zwei verschiedene Preise verliehen. So kann das Publikum in jedem der drei Blöcke den eigenen, favorisierten Kurzfilm wählen und bestimmt somit drei Publikumspreise. Der „SPITZ“ wird durch die Jury verliehen und zeichnet die drei besten Filme aus.
Das Festival hat sich dem Ziel verschrieben, einerseits den Standort Espelkamp als Filmstandort zu profilieren und andererseits Filmschaffenden und dem Kulturgut Film ein Forum zu schaffen sowie den Filmnachwuchs zu fördern.[1] Dabei stehen die Qualität und Professionalität des Films, nicht die Kommerzialisierung im Mittelpunkt. Wichtige Leitsätze sind zudem, die Freiheit der Kultur zu unterstützen und sich gegen jede Art von Zensur zu wenden.
Nachdem die SPITZiale in den ersten Jahren im Espelkamper Elite-Kino veranstaltet wurde und insgesamt gut 180 Gäste pro Filmblock begrüßen konnte, war bei steigender Nachfrage 2018 ein Wechsel des Veranstaltungsortes notwendig. So fand die SPITZiale 2018 und 2019 in der "Alten Gießerei" Espelkamp statt und konnte pro Block 320 Gäste begrüßen, bevor während der Pandemie das Online-Filmfestival SPITZiale stattfand.
Initiator der SPITZiale ist der geborene Espelkamper Stephan Fröhlich, welcher als selbstständiger Filmemacher, Kameramann und Regisseur nach seinem Studium an der Ruhrakademie Schwerte in Dortmund lebt.
Geschichte[Bearbeiten]
Die erste SPITZiale fand am 16. und 17. Oktober 2015 statt. Initiator ist der Filmemacher Stephan Fröhlich, der in Espelkamp aufgewachsen ist. Heute wird das Kurzfilmfestival SPITZiale von dem gleichnamigen Verein regelmäßig ausgerichtet.
Von der Idee zum ersten Kurzfilmfestival SPITZiale[Bearbeiten]
Nachdem die Präsentation des Vordiplomfilmes von Stephan Fröhlich („Alltag“) im Rahmen eines selbst organisierten Kurzfilmabends im Sommer 2013 auf sehr große Resonanz und Begeisterung stoß, kam ihm die Idee für ein Kurzfilmfestival.
„Ein solches Festival wird die Kulturlandschaft im gesamten Mühlenkreis bereichern und die Attraktivität des Standortes Espelkamps steigern”[2] war er bereits damals überzeugt.
Kontakte zur Stadt und zum Stadtmarketingverein sowie zum Forum Bürgerhaus und zunehmenden UnterstützerInnen unter den Espelkamper BürgerInnen, ermöglichten schließlich die Umsetzung des ersten Festivals im Herbst 2015.
Für diese erste SPITZiale wurden 194 Kurzfilme eingereicht. Die 20 daraus ausgewählten Filme konnten in drei Blöcken dem insgesamt gut 500-köpfigen Publikum präsentiert werden. Die Veranstaltung fand im Elite-Kino statt und nutze das Bürgerhaus für die Preisverleihung und After-Show-Party. Bereits bei dieser SPITZiale moderierte Søren Eiko Mielke, der im Laufe der Jahre zum festen Bestandteil des Festivals wurde. Ein fester Programmablauf hat sich ebenfalls über die Jahre etabliert. Obligatorisch für das Festival ist zu Beginn eines jeden Filmblocks der Gang über den roten Teppich, bei dem die prominenten Gäste in der Kleinstadt gefeiert werden, Fotos gemacht werden und sich bereits ganze Menschentrauben bilden, die endlich in den Kinosaal wollen. Im Programmheft, welches jedes Jahr neu gestaltet und für einen geringen Obolus angeboten wird, ist der Programmablauf detailliert aufgeführt und die Filme sowie die jährlichen Jury-Mitglieder werden mit einem kurzen Vorstellungstext inklusive Fotos präsentiert.
Die ersten Jahre und Weiterentwicklungen[Bearbeiten]
Die SPITZiale erlangte für die eher ländlich geprägte Region Bedeutung im kulturellen Angebot. Aber auch überregional wurde das Kurzfilmfestival bei Zuschauern und Filmemachern beliebt. So wurde im zweiten Festivaljahr deutlich, dass die Räumlichkeiten des Elite-Kinos der großen Nachfrage nicht gewachsen sind und die Kapazitätsgrenzen überschreiten. Auch bei der SPITZiale 2016 und 2017 waren kurz nach Beginn des Vorverkaufs bereits alle Tickets ausverkauft.[3] Nach eingängiger Diskussion entschied sich der Vorstand der Filmfestival SPITZiale e. V. zusammen mit der Stadt schließlich, ab 2018 in die „Alte Gießerei“[4] zu wechseln.[5]
Zum fünfjährigen Jubiläum im Jahr 2019 wurde dem Espelkamper Filmfestival der IGS-Förderpreis „Leistung macht Laune“ verliehen. Die Interessengemeinschaft Standortförderung Kreis Minden-Lübbecke (IGS) zeichnet die SPITZiale dafür aus, die Attraktivität und den Bekanntheitsgrad der Region zu steigern. Zu diesem Zeitpunkt wurden bereits 320 Kurzfilme durch Filmschaffende eingereicht und das Publikum war nicht mehr auf die Region beschränkt, sondern reiste aus ganz Deutschland an.[6]
Online-Format während der Corona-Pandemie[Bearbeiten]
Die Corona-Pandemie sorgte 2020 dafür, dass ein SPITZiale Kurzfilmfestival in der gewohnten Form nicht durchführbar war. Aufgrund organisatorischer Herausforderungen, aber vor allem zum Schutze aller Beteiligten entschieden die Spitziale-Organisatoren daher, keine Präsenzveranstaltung mit mehreren hundert ZuschauerInnen zu realisieren.[7]
Stattdessen wurden am 30. und 31. Oktober 2020 zwei Online-Kurzfilmabende live im Internet gestreamt. Kurzfilmfreunde konnten so vor der heimischen Leinwand spannende Werke deutscher Filmemacher erleben. Anders als in den Vorjahren übernahm die Moderation nicht Søren Eiko Mielke, der lediglich mittels Videobotschaft teilnahm. Ebenso gab es Grußbotschaften verschiedener Personen, die der SPITZiale als Jurymitglieder, Filmschaffende Unterstützende verbunden waren und sind. Beibehalten wurde der Publikumspreis, der zudem eine besondere Bedeutung bekam. Aufgrund der fehlenden Jury wurde die Möglichkeit online den persönlichen Lieblingsfilm zu wählen, zum zentralen Aspekt der Preisverleihung.[7][8] Insgesamt wurde die Online-SPITZiale von über 800 Endgeräten abgerufen, darunter auch viele der beteiligten FilmemacherInnen.
Beim Online-SPITZiale Kurzfilmfestival 2021, am 19. und 20. November, übernahm wieder Søren Eiko Mielke die Moderation und auch eine Jury, angeführt von der Schauspielerin Katharina Spiering, konnte wieder gewonnen werden.[9]
Jury und PreisträgerInnen[Bearbeiten]
Jury-Mitglieder[Bearbeiten]
Die Jury des SPITZiale Filmfestivals besteht jeweils aus drei Filmschaffenden und Schauspielern.
2015: Horst Janson, Marian Kindermann, Sven Thiemann
2016: Michaela May, Sarah Alles, Patrick Mölleken
2017: Eva Habermann, Anja Uhland, Ute van Assema
2018: Michaela May, Matthias Lang, Paula Schramm
2019: Katharina Spiering, Benjamin Munz, Timur Bartels
2021: Katharina Spiering, David Lindner, Stephan Fröhlich
Preisträger[Bearbeiten]
Beim Kurzfilmfestival SPITZiale werden zwei verschiedene Preise verliehen. Der Publikumspreis gibt es seit 2016 und wird durch das Publikum verliehen. So können alle Zuschauer eines Blockes ihren Lieblingsfilm wählen. Insgesamt werden bei drei Blöcken drei Publikumspreise verliehen, die jeweils mit 100 € dotiert sind.
Der „SPITZ“ wird durch die Jury verliehen und zeichnet die aus Jurysicht drei besten Filme aus. Dotiert sind die Preise mit 500 € (3. Platz), 1000 € (2. Platz) und 2000 € (1. Platz).
Die folgende Tabelle listet alle Preisträger, d.h. die Filmtitel und Regisseure auf.
Festival-Jahr | Jury-Preis "SPITZ" | Publikumspreis |
---|---|---|
2015 | 1. Platz: "Never Forget" von Björn Lingner und David Rankenhohn
2. Platz: "Krippenwahn" von Satu Siegemund 3. Platz: "Eine Rolle mit Stil" von Christian Knie und Zeno Legner |
Wurde 2016 zum ersten Mal verliehen |
2016 | 1. Platz: "Anrath" von Gregor Höppner
2. Platz: "Va Banque - Risky Game" von Stefan Plepp und Christine Kabisch 3. Platz: "A Good Man" von Malte Grosche |
"Irgendwohin" von Constantin Mayer
"Nachspeil" von Ralf Beyerle "Abseits" von Alexander Bambach |
2017 | 1. Platz: "Yaqup" von Yüksel Yolcu
2. Platz: "Aurora" von Philip Escobar Jung 3. Platz: "Los Paul" von Felix Karolus |
"Yaqup" von Yüksel Yolcu
"Los Paul" von Felix Karolus "Princess" von Karsten Dahlem |
2018 | 1. Platz: "Fremde" von Jonathan Behr
2. Platz: "Es wird besser" von Adi Wojaczek 3. Platz: "Gelato - die sieben Sommer der Eisliebe" von Daniela Opp |
"Der Junge mit dem Teddy" von Alessandro Schuster
"Herr Mandrill" von Tabea Edelkott "Es wird besser" von Adi Wojaczek |
2019 | 1. Platz: "Wasser marsch" von Florian von Leitner
2. Platz: "Yamina" von Tobias Mrosek 3. Platz: "Ein fairer deal" von Garry Savenkov |
"Alternativen" von Benjamin Kramme
"Voice Over" von Emily Manthel "I wonder" von Olivia Nigl |
2020 | Publikumspreis Freitag:
1. Platz: "Null Komma Sieben" von Moritz Boll 2. Platz: "Jupiter" von Benjamin Pfohl 3. Platz: "Krampus" von Christof Pilsl
1. Platz: "Superheroes" von Volker Petters 2. Platz: "Allein mit Dir" von Lynn Oona Baur 3. Platz: "Malou" von Adi Wojaczek |
Weblinks[Bearbeiten]
- Homepage der SPITZiale: Website
- Lokalzeit-Beitrag vom 16.10.2016: [1]
- Aftermovies: https://www.youtube.com/channel/UCDdTRh5hh_IRBy1_roiWIOw
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ 1,0 1,1 Florian Jürgens: Vision & Leitsätze | SPITZiale. In: https://www.spitziale.de. Abgerufen am 7. November 2021 (deutsch).
- ↑ Weiterer Farbklecks für bunte Kulturlandschaft. 24. Januar 2015, abgerufen am 7. November 2021.
- ↑ »Spitziale« wirft ihre Schatten voraus. Abgerufen am 7. November 2021.
- ↑ Filmfestival Espelkamper Spitziale - Aftermovie 2018. Abgerufen am 8. November 2021 (deutsch).
- ↑ Spitziale zieht in die Alte Gießerei. Abgerufen am 7. November 2021.
- ↑ Neue Westfälische: 320 Filme für Espelkamper Kurzfilmfestival "Spitziale" eingereicht. Abgerufen am 7. November 2021.
- ↑ 7,0 7,1 Für jeden ist etwas dabei. Abgerufen am 7. November 2021.
- ↑ Neue Westfälische: So lief das Kurzfilmfestival SPITZiale - alles ins Internet verlegt. Abgerufen am 7. November 2021.
- ↑ Florian Jürgens: Festivalprogramm für die Online-SPITZiale 2021 steht | SPITZiale. Abgerufen am 7. November 2021 (deutsch).
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