Laizistische Bildung in Frankreich

In der Erziehung besteht in Frankreich das Prinzip einer laizistischen Bildung darin, alles Wissen sowie alle Äußerungen, die der Lehrer oder irgendein anderes Lehrpersonal vor den Schülern macht, völlig neutral und unvoreingenommen zu machen. Sie können auf keinen Fall ihre persönliche Meinung äußern, sei es zu Politik, Religion oder einem anderen Thema. Die weltliche Bildung betrifft auch die Schüler. Diese Erziehung bezweckt, die Prinzipien von Freiheit und Gleichheit zu gewährleisten.

Laizistische Gesetze[Bearbeiten]

Das Prinzip des Laizismus fand erst ab dem 19. Jahrhundert langsam Eingang in die Bildung. In der Schule trat er erstmals 1882 dank des Jules-Ferry-Gesetzes auf, das die Grundschulbildung zunächst kostenlos, obligatorisch und säkular machte. 1886 folgte das Goblet-Gesetz, das eine Fortsetzung des Jules-Ferry-Gesetzes zur Laizisierung der Schulen darstellt, indem es erlaubt, das öffentliche Bildungswesen religiösen Laien anzuvertrauen. Ein Laienpersonal ist von grundlegender Bedeutung, um eine laizistische Bildung zu gewährleisten. Diese beiden Gesetze sind die wichtigsten für eine weltliche Schule. Das Gesetz vom 9. Dezember 1905, das die Trennung von Kirche und Staat festlegt, bewirkt de Aufstieg des Laizismus. Am 15. März 2014 trat das Gesetz laizistische Bildung in Kraft, welches Schülern an öffentlichen Schulen das Tragen von Schildern oder Kleidungsstücken verbietet, die auf eine Religionszugehörigkeit hindeuten könnten.

Frankreichs laizistische Bildung[Bearbeiten]

Laizistische Bildung bezweckt, das Prinzip der Freiheit zu gewährleisten, sei es Meinungsfreiheit, Gedankenfreiheit oder Religionsfreiheit. Es geht aber auch damtu, ein Gefühl der Toleranz und Akzeptanz für alle zu entwickeln. Zur Umsetzung gibt es spezifische Unterrichtsstunden sowie pädagogische Instrumente. Laizistische Bildung lehren verschiedenen Kurse oder Fächer, am häufigsten im Rahmen der moralischen und staatsbürgerlichen Bildung. Wobei Laizismus auch Eingang findet in Geschichts-, Französisch- oder Literaturkurse. Allen anderen Lehren kann auch laizistische Bildung hinzugefügt werden. Das Nationale Bildungswesen stellt Lehrern Instrumente zur Verfügung, um ihnen laizistischen Unterricht zu ermöglichen. Etwa die Charta der Laizität, die Geschichte und aktuelle Ereignisse der Laizität und des betreffenden Säkularismus, die Plakate, die Kindern das Prinzip des Laizismus, seine Geschichte sowie aktuelle Fragen und die Ziele erklären. Um Unterrichtsmaterialien zu variieren, gibt es auch eine große Auswahl an Web-basierten Erklärvideos für den Unterricht.

Weblinks[Bearbeiten]

Andreas Meier: Liberté, égalité, laicité, wie ein Land versucht, die Religion zu vergessenDeutschlandfunk, 18. November 2018
Das protestantischeSchulwesen Musée protestant
La laïcité à l'école : La laïcité à l'école (fr) Abgerufen am 31. Oktober 2019.
Recueil d'outils pédagogiques : Recueil d'outils pédagogiques (français) Dezember 2016. Abgerufen am 1. November 2019.
La laïcité à l'école : La laïcité à l’école (fr) Abgerufen am 31. Oktober 2019.
Éducation à la laïcité et enseignement laïque du fait religieux : enjeux d’une pédagogie du discernement sur https://journals.openedition.org/edso/2964
La laïcité à l'école c'est quoi ? sur https://www.humanite.fr/la-laicite-lecole-cest-quoi-582636