Livestream-Gruppenvergewaltigung in Uppsala

Die Livestream-Gruppenvergewaltigung in Uppsala ereignete sich am 21. Januar 2017. Mehrere Stunden lang vergewaltigten drei Männer eine 30-jährige Schwedin in ihrer Wohnung. Sie bedrohten die unter Alkohol- oder Drogeneinfluss stehende, hilflose Frau mit einer Waffe und stellten das Verbrechen via Livestream ins Internet. Facebooknutzer verständigten die Polizei, die nach Eintreffen am Tatort die Übertragung durch Ausschalten der Kamera beendete, die Frau schützte und die Männer festnahm. Die drei mutmaßlichen Täter im Alter von 18, 20 und 24 Jahren waren bereits wegen Delikten wie Diebstahl, Raub, Körperverletzung und Drogenhandel polizeibekannt.^[1] Über das Ereignis wurde weltweit berichtet.^[2]^[3]^[4] Den Tätern droht Strafverfolgung wegen gemeinschaftlicher Vergewaltigung und wegen Verletzung der Persönlichkeitsrechte.

Tathergang[Bearbeiten]

Die Geschehnisse begaben sich in der Wohnung der Frau. Es ist unklar, wie die Männer in die Wohnung gelangten. Über den genauen Zeitpunkt der Tat sind die schwedischen Medien uneinig: „Aftonbladet“ spricht von Samstagabend (21. Januar), „Expressen“ vom Sonntagmorgen (22. Januar). Die Polizei wurde laut eigenen Angaben am Sonntagmorgen um 8:24 Uhr alarmiert. Die Behörden warnten davor, vor Löschen des fraglichen Videos womöglich erstellte Kopien auf sozialen Netzwerken zu posten.

Der Livestream erfolgte in einer Gruppe mit 60.000 Mitgliedern, in der ansonsten Alltagsfragen, Veranstaltungen und Einladungen gepostet werden. Zeitweise folgten bis zu 200 Benutzer. Viele glaubten zuerst an einen schlechten Scherz. Mit vorgehaltener Waffe zwangen die Täter das Opfer, eine Vergewaltigung abzustreiten. Die Zuschauer wurden ebenfalls unter Zurschaustellen der Waffe aufgefordert, zu dem Tatort zu kommen. „Expressen” berichtete vom Sadismus der Täter, die das Opfer auch noch auslachten. Die Frau wurde zu ihrer Sicherheit und zur Beweisaufnahme in ein Krankenhaus gebracht; die Männer sitzen in Untersuchungshaft.