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Lumen (Medizintechnik)

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Lumen bedeutet in der Medizintechnik bei Sonden und Kathetern den Schlauch, der als Kanal der Zuleitung und Ausleitung von Substanzen bei Patienten dient. Sonden und Katheter können mehrere Lumen enthalten. Zentrale Venenkatheter haben häufig mehrere Lumen.[1]

Herleitung[Bearbeiten]

Eine Herleitung von lateinisch Lumen ist mit der Nebenbedeutung (Licht-)Öffnung möglich.[2][3]

Beschreibung[Bearbeiten]

Der Einlumen- oder Monolumenkatheter ist die häufigste Form. Werden in Kathetern mehr Kanäle geführt, sind diese mit verschiedenen Durchmessern für verschiedene Versorgungsaufgaben ausgeführt.[4] Zur Unterscheidung werden die verschiedenen Lumen am äußeren Ende beschriftet und farbkodiert.[A 1] Die äußeren Zugänge werden als Schenkel bezeichnet[5]

Am inneren Ende unterscheiden sich die Lumen durch die Gestaltung des Ausgangs, entweder versetzt angeordnete seitliche Austrittsöffnungen oder getrennte unterschiedlich lange Enden. Die Enden werden als distal, medial und proximal bezeichnet.[4] Eine Sonde mit drei Lumen[6] kann zur gleichzeitigen jejunalen Ernährung sowie zur gastralen Dekompression bei gleichzeitiger Belüftung eingesetzt werden oder zur gleichzeitigen Zufuhr miteinander unverträglicher Substanzen (Medikamente).[4] Es sind bis zu fünf Lumen möglich.[7]

Als Material wird Polyurethan (PUR)[8], Polyethylen[9] oder Silikonkautschuk.[7] verwendet, die ein hohes Maß an Biokompatibilität gewährleisten.

Indikation[Bearbeiten]

Katheter mit mehreren Lumen sind bei Notwendigkeit einer komplexen Infusionstherapie in der Intensivmedizin, wie kardiochirurgischen Eingriffen indiziert.

Vorteile[Bearbeiten]

Durch den Einsatz von Kathetern mit mehreren Lumen ist eine komplexe Infusionstherapie mit gleichzeitiger Ernährung, Blutentnahme und ZVD-Messung über einen Katheter möglich.[4] Kathetern mit mehreren Lumen bieten eine Erweiterung diagnostischer Möglichkeiten durch die Möglichkeit Untersuchungsmaterial zu entnehmen.[1]

Nachteile[Bearbeiten]

Für die einzelnen Substanzen stehen geringere Querschnitte zur Verfügung.[10]

Handhabung[Bearbeiten]

Die Sonden und Katheter werden nach üblichen Verfahren eingeführt.[11] Die JET-PEG kann durch eine liegende PEG als zweites Lumen eingeführt werden.

Siehe auch[Bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten]

  • Jürgen Ferdinand Riemann: Gastroenterologie in Klinik und Praxis. Das komplette Referenzwerk für Klinik und Praxis. ISBN 3-13-158361-4.
  • Hubert Schneemann, Gisela Wurm (Hrsg.): Hagers Handbuch der Pharmazeutischen Praxis. Waren und Dienste. Band 1, ISBN 3-642-57831-4.

Weblinks[Bearbeiten]

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Diese Farbkodierungen sind herstellerabhängig.

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. 1,0 1,1 Zentraler Venenkatheter - Klinische Anwendung. Amboss.
  2. Latein-Deutsch Übersetzung für "lumen". Langenscheidt.
  3. Lumen. Spektrum der Wissenschaft.
  4. 4,0 4,1 4,2 4,3 Certofix Multilumen-Katheter. Braun.
  5. Leitlinie zur Pflege einer JET-PEG. Fresenius.
  6. Triple-lumen catheter (en) Farlex.
  7. 7,0 7,1 Multilumen Katheter (Seldinger). Vygon.
  8. Multicath 5 Highflow Safe von Vygon. Vygon.
  9. LDPE-Multilumen-Katheterschlauch. Reichelt.
  10. Hubert Schneemann, Gisela Wurm (Hrsg.): Hagers Handbuch der Pharmazeutischen Praxis. Waren und Dienste. Band 1, ISBN 3-642-57831-4, S. 949.
  11. Handling. Braun.
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