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Medienbildung: Audiovisuelle Kultur und Kommunikation

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Medienbildung: Audiovisuelle Kultur und Kommunikation (Media Literacy: Audiovisual Culture and Communication) ist ein konsekutiver BA- und MA-Studiengang an der Otto-Von-Guericke-Universität Magdeburg. Der BA-Studiengang wurde im Wintersemester 2004/05 und der MA-Studiengang im Wintersemester WS 2007/08 eingeführt.

Neben diesem Studienangebot versteht sich Medienbildung als Forschungsprogramm. In der Spezifizierung einer Strukturalen Medienbildung werden Bildungsprozesse und Bildungspotenziale im Horizont digitaler Medialität erforscht. Bildung wird dabei verstanden als Prozess, genauer als Transformation der Figuration von Selbst- und Weltverhältnissen.[1]

Den zentralen Gegenstandsbereich der Strukturalen Medienbildung bilden audiovisuelle Kulturen und digitale Medien sowie ihre gesellschaftlichen und individuellen Implikationen. Medienbildung analysiert und reflektiert kritisch die komplexen Verflechtungen von medialen und sozialen Praktiken im Alltag (Freizeit) und in Bildungskontexten. Darauf aufbauend entwickelt die Strukturale Medienbildung in der Tradition einer handlungsorientierten Medienpädagogik wissenschaftlich begründete Konzepte zur Förderung sowie zur demokratischen Partizipation in einer Welt, die durch Prozesse der Mediatisierung und Digitalisierung geprägt ist.[2]

Im medienpädagogischen, medienwissenschaftlichen und bildungswissenschaftlichen Diskursen wird dieses Studienangebot wie auch das Forschungsprogramm der Strukturalen Medienbildung als Alleinstellungsmerkmal und eigenständige Marke der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg angesehen.[3] Dieses Alleinstellungsmerkmal kommt in der interdisziplinären und transdisziplinären Konzeption der Studiengänge zum Ausdruck, in der Bildungswissenschaft, Informatik und Wirtschaftswissenschaften grundlegend miteinander verknüpft sind. Die Bedeutung dieser Verknüpfung wird angesichts der gegenwärtigen Diskussion um Digitalisierung und Bildung im fachinternen und öffentlichen Diskurs als beispielhaft und wegweisend diskutiert.[4] [5]

Alleinstellungsmerkmale und Selbstverständnis einer Strukturalen Medienbildung[Bearbeiten]

Die Spezifik der Medienbildung als Studienangebot und Forschungsprogramm - in Abgrenzung zu anderen medienpädagogischen Studiengängen und Studienschwerpunkten - besteht in folgenden Perspektiven:[6]

  • Strukturale Medienbildung ist ein transdisziplinäres Studien- und Forschungsprogramm, das den Gegenstandsbereich digitaler Medien (bzw. Informations- und Kommunikationstechnologien) fokussiert.
  • Strukturale Medienbildung versteht sich grundsätzlich als Handlungs- und Reflexionswissenschaft und ist durch die Kombination medienpädagogischen und informatischen Wissens, praktischer Skills sowie kritischen bildungswissenschaftlichen Reflexionswissens gekennzeichnet.
  • Digital-vernetzte Medien werden als Bildungs- und Kulturräume verstanden. Diese Perspektive geht grundlegend über eine rein instrumentell-qualifikatorische Perspektive und (vorwiegend mediendidaktische) Verwendung von Digitalen Medien in Lehr-Lernkontexten hinaus.
  • Strukturaler Medienbildung liegt ein strukturales und relationales Verständnis von Bildung zugrunde: Dabei wird Bildung als Prozess verstanden, und zwar als Transformation der Figuration von Selbst- und Weltverhältnissen vor dem Hintergrund digitaler Medialität.
  • Strukturale Medienbildung verbindet Bildungstheorie mit empirischen Analysen. Gegenstand dieser Analysen sind zum einen Lern-, Bildungs-, und Sozialisationsprozesse, die vor dem Hintergrund der Strukturen des digitalen Wandels untersucht werden. Zum anderen geht es um Strukturanalysen von Digitalen Medien (Film, Fotografie, Computerspielen, Internet und Online-Communities) bis hin zu Critical Code Studies sowie Software- und Algorithmenforschung.
  • Strukturale Medienbildung adressiert den gesellschaftlichen Wandel und die Herausforderungen der Digitalisierung aus einer eigenständigen Perspektive, die sich von der klassischen Nutzungs- und Wirkungsforschung ebenso unterscheidet wie von rein kompetenz- und outcome-orientierten Verständnissen von Medienbildung.
  • Die Fokussierung von Prozessen des gesellschaftlichen Wandels und der Digitalisierung erfordert grundlegende Kenntnisse und Fähigkeiten aus der Fachrichtung Informatik. Dies spiegelt sich sowohl im Studien- als auch im Forschungsprogramm in einer engen Kooperation mit der Informatik am Standort. Medienbildung hat damit eine Schnittstellen- und Brückenfunktion zwischen dem Fachwissen und den Fachkulturen der Informatik und der Bildungswissenschaft.
  • Medienbildung richtet sich auf die aktive Mitgestaltung des digitalen Wandels. Dieser Wandel betrifft auch die OVGU als Bildungsinstitution sowie alle Lehrstühle und Professuren der OVGU. Will die Universität den digitalen Wandel nicht nur begleiten, sondern mitgestalten, dann versteht sich Medienbildung an der OVGU als ein zentrales Instrument.

Studiengangsprofil BA Medienbildung[Bearbeiten]

Der BA-Studiengang Medienbildung: Audiovisuelle Kultur und Kommunikation wurde zum WS 2004/05 an der OVGU eingeführt. Der Profiltyp ist projektorientiert. Immatrikuliert wird jeweils zum Wintersemester. Die Regelstudienzeit beträgt 6 Semester, der Workload 180 ECTS-Punkte (CP). Zu absolvieren sind 13 Pflichtmodule (davon 4 Module à 5 CP Informatik), ein Pflichtpraktikum (12 Wochen) und 3 Wahlpflichtmodule (aus einem Angebot von 6 Modulen, 2 davon werden von der Fakultät für Informatik verantwortet). Hinzu kommen das BA-Kolloquium, die Bachelor-Arbeit und die Verteidigung der Bachelorarbeit.

Der Studiengang Medienbildung: Audiovisuelle Kultur und Kommunikation ist auf die Einführung und Vertiefung in die Theorien, Methoden und Praxis der Medienbildung und der (audio-) visuellen Kommunikation gerichtet. Studierende erwerben praktische und theoretische Kompetenzen, um eigene Projekte sowie wissenschaftliche Aufgabenstellungen im Bereich der Medienpädagogik in Theoriezusammenhänge einzubetten, methodologisch zu bearbeiten und durchzuführen. Ziel des Studiums ist es, fundierte Fachkenntnisse und die Fähigkeit zu erwerben, nach wissenschaftlichen Methoden selbstständig zu arbeiten, sich in die vielfältigen Anforderungen der verschiedenen Tätigkeitsfelder einzuarbeiten und die häufig wechselnden Aufgaben zu bewältigen, die in medienorientierten Berufsfeldern auftreten. Neben einer starken Ausrichtung auf Projektarbeit werden im Rahmen des Studiengangs die Grundlagen der Algorithmustheorie und der Medieninformatik vermittelt.

Die wichtigsten Studienziele bestehen in der Auseinandersetzung mit dem Verhältnis von Medien, Pädagogik und Gesellschaft, dem Erwerb eines Überblicks über Mediennutzung und Mediensozialisation sowie deren empirische Erforschung, der Aneignung theoretischen und praktischen Wissens über den Einsatz von Medien in Lernprozessen und in der zielgruppenorientierten Medienarbeit sowie der Aneignung von Kompetenzen im Bereich der Mediengestaltung und -analyse.

Der BA-Studiengang Medienbildung qualifiziert sowohl für eine anschließende Berufstätigkeit als auch für die Aufnahme eines Master-Studiums. Es besteht die Möglichkeit, zwischen unterschiedlichen Studienschwerpunkten zu wählen, und zwar: Computerspiele als kulturelles Phänomen, Strukturen medialer Kommunikationsformen und Medieninformatik. Der BA-Studiengang Medienbildung qualifiziert Studierende für Berufe im Bereich der Vermittlung von Medienkompetenz/Medienbildung, der Mediengestaltung und -kommunikation sowie für Planung, Management und Evaluation von Medienprojekten. Potentielle Arbeitgeber sind Einrichtungen des Bildungs- und Sozialwesens, Bildungs-, Personal- und Weiterbildungsabteilungen, Verlage, Medien- und Softwarefirmen.

Studiengangsprofil MA Medienbildung[Bearbeiten]

Der MA-Studiengang Medienbildung: Audiovisuelle Kultur und Kommunikation wurde zum WS 2007/08 eingeführt. Der Profiltyp forschungsorientiert. Immatrikuliert wird jeweils zum Wintersemester und zum Sommersemester. Die Regelstudienzeit beträgt 4 Semester, der Workload 120 ECTS-Punkte (CP). Der Studiengang wird in zwei Varianten angeboten: Studierende, die im ersten Studium Grundkenntnisse in der Informatik im Umfang von mindestens 20 CP erworben haben (wie die Absolventen/innen des BA Medienbildung), absolvieren im Master 2 Module im Bereich Projekt- und Wissensmanagement (20 CP), Studierende ohne diese Vorkenntnisse absolvieren im Master 4 Module im Bereich Informatik (20 CP). In der Variante mit Projektmanagement sind 7 Pflichtmodule zu absolvieren, in der Variante mit Informatik 9 Pflichtmodule. Weiterhin sind 2 Wahlpflichtmodule nachzuweisen (aus einem Angebot von 6 Modulen, davon 2 aus der Wirtschaftswissenschaft). Hinzu kommen das MA-Kolloquium, die Master-Arbeit und die Verteidigung der Masterarbeit.

Die Absolventen des Masterstudiengangs Medienbildung: Visuelle Kultur und Kommunikation werden in die Lage versetzt, Lern- und Bildungsbedingungen zu diagnostizieren, Lern- und Bildungsumgebungen zu konzipieren, zu gestalten und zu evaluieren. Es wird fachliches Wissen in folgenden Bereichen vermittelt: Unterricht/Information/Präsentation, Beratung/Prävention, Erwachsenenbildung, Kulturarbeit, Medienarbeit, Organisationsentwicklung/Wissensmanagement, rehabilitative und gesundheitliche Förderung.

Die Absolventen sind auf Grund ihrer Kompetenzen auf einen flexiblen Einsatz in unterschiedlichen Berufsfeldern vorbereitet, insbesondere für Tätigkeiten im beruflichen und allgemeinen Bildungsmanagement, in der Planung und Gestaltung von Lehr- und Lernarrangements sowie von beruflicher Aus- und Weiterbildung und in betrieblichem Personalmanagement, in der Planung, Entwicklung und Durchführung von Angeboten in Organisationen und Institutionen der sozialen, pädagogischen oder (inter-)kulturellen Arbeit. Medienbezogene Forschung im Hochschulbereich, in Forschungsinstitutionen, in Wirtschaft, Verwaltung und Kultur; Medienmanagement und Medienentwicklung; Planungs-, Entwicklungs-, Leitungs- und Evaluationsaufgaben im Rahmen komplexer Projektzusammenhänge.

Absolventenstudie (ausgewählte Ergebnisse)[Bearbeiten]

Im September 2014 wurde eine quantitativ-empirische Absolventenstudie durchgeführt. Die Grundgesamtheit bildeten alle Studierenden, die bis zum 30.6.2014 den BA- und/oder den MA-Studiengang abgeschlossen hatten. Das waren 227 Personen, die per E-Mail gebeten wurden, einen Online-Fragebogen auszufüllen. In die Auswertung gingen 187 Fragebögen ein. Das entspricht einer sehr guten Ausschöpfungsquote von 82,4%. Die Repräsentativität des Samples wurde anhand der Kriterien Geschlecht und Abschlussjahr geprüft (und bestätigt).[7]

Für den Berufseinstieg zeigen sich recht unterschiedliche Wege und Modelle. Einigen gelingt der Einstieg mit Hilfe von Praktika oder Volontariaten, anderen über eine klassische Bewerbung. Erstaunlich ist, dass 27,5% der Befragten nach dem Studium eine berufliche Tätigkeit fortführen, der sie schon während des Studiums nachgegangen sind. Den Übergang ins Berufsleben haben sie zum Zeitpunkt des Studienabschlusses also quasi schon vollzogen. Zu beachten ist, dass knapp ein Viertel der Befragten zum Zeitpunkt der Studie in einem Masterstudiengang immatrikuliert war. Dieser Teilgruppe wurden die Fragen zum Berufseinstieg und zur beruflichen Situation nicht gestellt (Filterfragen).

Zum Befragungszeitpunkt waren 92,5% der Befragten (N=134) berufstätig, 4,5% waren arbeitssuchend und 3% aus persönlichen Gründen nicht berufstätig. Von den Berufstätigen gaben 80,5% an, einer Vollzeitbeschäftigung nachzugehen, 13,8% waren in Teilzeit beschäftigt, 5,7% gaben „Sonstiges“ an (z.B. auftragsabhängige Beschäftigung). 65,9% waren unbefristet beschäftigt, 34,1% befristet. Knapp 40% haben nach dem Studium schon mindestens einmal ihre Stelle gewechselt. Mehrheitlich sind die Absolventen/innen in der Medien- und Kommunikations-Branche tätigt.[8]

Beteiligte Professuren[Bearbeiten]

Das Programm der Medienbildung folgt einer trans- und interdisziplinären Ausrichtung und wird durch eine enge Kooperation verschiedener Professuren und Arbeitsbereiche der OVGU realisiert, die das oben genannte Verständnis einer strukturalen Medienbildung teilen:

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Jörissen, Benjamin; Marotzki, Winfried: Medienbildung. Eine Einführung. Klinkhardt, Bad Heilbronn 2009.
  2. Bachmair, Ben (Hrsg.): Medienbildung in neuen Kulturräumen. die deutschprachige und britische Diskussion. VS-Verlag, Wiesbaden 2010.
  3. Moser, Heinz; Grell, Petra; Niesyto, Horst (Hrsg.): Medienbildung und Medienkompetenz. Beiträge zu Schlüsselbegriffen der Medienpädagogik. kopaed, München 2011.
  4. Iske, Stefan: Medienbildung. In: Gross, Friederike von; Meister, Dorothee; Sander, Uwe (Hrsg.): Medienpädagogik - ein Überblick. Beltz Juventa, Weinheim 2015, S. 100–109.
  5. Schelhowe, Heidi; Grafe, Silke; Herzig, Bardo; Koubek, Jochen; Niesysto, Horst; vom Berg, Anje; Coy, Wolfgang; Hagel, Heinz; Hasebrock, Joachim; Kiesel, Kurt; Reinmann, Gabi; Schäfer, Markus: Kompetenzen in einer digital geprägten Kultur. Medienbildung für die Persönlichkeitsentwicklung, für die gesellschaftliche Teilhabe und für die Entwicklung von Ausbildungs- und Erwerbsfähigkeit. Bericht der Expertenkommission des BMBF zur Medienbildung. BMBF, Bonn 2009 (dlr.de [PDF]).
  6. Verständig, Dan; Holze, Jens; Biermann, Ralf (Hrsg.): Von der Bildung zur Medienbildung. Springer VS, Wiesbaden 2015.
  7. Fromme, Johannes: Medienbildner/innen auf dem Arbeitsmarkt. Untersuchung zum beruflichen Verbleib der Absolventen/innen des Bachelor- und des Masterstudiengangs Medienbildung. Otto-von-Guericke-Universität, Magdeburg 2015 (urn:nbn:de:gbv:ma9:1-6027).
  8. Fromme, Johannes: Berufsfelder von Medienpädagogen/innen. Befunde einer quantitativ-empirischen Verbleibstudie von Studierenden der „Medienbildung“. MedienPädagogik. Hrsg.: Zeitschrift für Theorie und Praxis der Medienbildung. Band 27, 2017, S. 239–269, doi:10.21240/mpaed/27/2017.04.28.X.



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