Michael Pilecky
Michael „Mecky“ Pilecky (* 10. September 1959 in Wien) ist ein österreichischer Schlagzeuger, Perkussionist, Musikpädagoge, Kulturanthropologe, Sachbuchautor, Vortragender und Mitarbeiter in einer ökologischen Landwirtschaft.
Leben[Bearbeiten]
Michael Pilecky studierte zunächst Klassisches Schlagwerk an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien bei Richard Hochrainer (Diplom 1979), danach Jazz- & Rock-Schlagzeug und erhielt fundierte Ausbildungen bei Lehrmeistern wie Mustapha Tettey Addy, Freddie Santiago und Gerhard Reiter in verschiedensten afrikanischen und lateinamerikanischen Perkussion- und Trommel-Stilen.
Darüber hinaus absolvierte Pilecky ein Studium der Völkerkunde (heutiges Institut für Europäische Ethnologie – Wien), Politikwissenschaften (Rigorosum bei Emmerich Tálos) und Philosophie (Rigorosum bei Hans-Dieter Klein) an der Universität Wien und promovierte 2001 bei Andre Gingrich und Manfred Kremser mit einer Dissertation über „Die Rückkehr der Seele: mystische Strukturen im sibirischen Schamanismus“ zum Doktor der Philosophie.
Seit 1994 lehrt Michael Pilecky an der Franz-Schmidt-Musikschule der niederösterreichischen Marktgemeinde Perchtoldsdorf das Unterrichtsfach Schlagwerk. Ebenfalls seit den frühen 1990er-Jahren organisiert und leitet Pilecky diverse Trommel- und Percussion-Seminare in der Oststeiermark (Österreich).
Im März 2019 trat er neben anderen auf dem von Christoph Cech organisierten Gedenkkonzert für Wolfgang R. Kubizek auf, das später von Ö1 ausgestrahlt wurde.
Michael Pilecky lebt und arbeitet mit seiner Ehepartnerin, der Bio-Bäuerin und bildenden Künstlerin Renate Holler-Pilecky, nahe der Stadt Güssing im Südburgenland (Österreich); er hat einen Sohn aus erster Ehe.
Equipment[Bearbeiten]
- Perkussion: Djembé (Ensembles); Kpanlogo; Cajón; Bongos; Krin; Rahmentrommel; Darbuka; Janggu; Gongs; div. small percussions und Soundeffekte
- Schlagwerk: Marimbaphon; Xylophon; Pauke; Große und Kleine Trommel; Glockenspiel und Röhrenglocken
- Tasteninstrumente: Klavier und Keyboard
Musikgenres[Bearbeiten]
Pileckys variantenreiches Oeuvre umfasst Stil-Elemente des Jazz, der Fusion- und Popmusik sowie einer multiethnisch inspirierten World Music.
Musik- und Theaterprojekte[Bearbeiten]
Minisex[Bearbeiten]
Von 1979–1984 war Mecky Pilecky Schlagzeuger der Wiener New-Wave-Formation Minisex, die in den frühen 1980er-Jahren als Bandprojekt der Neuen Deutschen Welle nicht nur in Österreich, sondern auch im deutschsprachigen Raum große Anerkennung fand. Unter Mitwirkung Pileckys, der auch bei diversen Live-Auftritten – bspw. 1982 in der Wiener Stadthalle[1] – am Schlagzeug agierte, waren das die
- Studio-Alben Minisex (1980), Bikini Atoll (1982) und Heiße Spur (1983) bzw. die
- Single-Hits Ich fahre mit dem Auto (1982), Du kleiner Spion (1982), Franz und Lola (1982), Das Alibi (1983) …
Freie Szene Wien[Bearbeiten]
- Im selben Zeitraum war Pilecky als Schlagzeuger und Perkussionist Mitglied von Avantgarde-Ensembles wie Ostpol (mit Jan Sokol, Christoph Cech, Wolfgang R. Kubizek und Wolfgang Heinrich) und der Nouvelle Cuisine Big Band, die ihre innovativen Kompositionen sogar bei den IGNM-Weltmusiktagen in Graz (1982) und Amsterdam (1985) zur Aufführung brachten.
- Im Rahmen der Wiener Festwochen war Mecky Pilecky zudem bei mehreren Produktionen des Serapionstheaters (z. B. Das Martyrium des Piotr O'Hey, Regie: Erwin Piplits) und des Wiener Kiskilla-Theaters (Im Spiegel der Verwandlungen, Regie: Gernot P. Lechner) engagiert, die ihn als perkussiven Bühnenmusiker von Prag bis nach Rom führten.
- Michael „Said“ Pilecky ist Autor und Komponist des Bühnenstücks Der Kübel – ein öko-mythologisches Mysterium, das 1995 unter seiner Inszenierung sieben Aufführungen im Wiener Interkulttheater für sich verbuchen konnte.
Jubilo Elf[Bearbeiten]
Gemeinsam mit Elfie Aichinger (Jazzgesang) und Christoph Cech (Keyboard; Klavier) war Mecky Pilecky von 1986–1992 Schlagzeuger des Creative-Jazz-Trios Jubilo Elf, das vielbeachtete Auftritte bei Jazzfestivals in logo Wiesen, Grenoble Jazz Festival, Vilnius Jazz Festival, Internationales Jazzfestival Münster oder Archangelsk zu verzeichnen hatte.
- 1991 entstand bei Thelonious Productions France die CD-Produktion Missing Link.
- 2009 kam es im Wiener Jazzclub Porgy & Bess nach 18 Jahre andauernder Bühnenabstinenz zu einer temporären Wiedervereinigung, aus deren Liveaufnahmen 2010 die CD Jubilo Elf – Live at Porgy & Bess produziert wurde.
Percussion Club[Bearbeiten]
- 1998 leitete Pilecky das Multi-Perkussionsprojekt Mecky's Percussion Club –> CD-Produktion: Africain Perfusion
- 2000 Gründung des Percussion-Duos Makame mit dem Perkussionisten [Micha Schwarz –> CD-Produktion: Rhythm path (Extraplatte, 2002); 2006 wurde das Duo durch die Mitwirkung von Mathias Aumayr (Perkussion & Didgeridoo) zum Trio erweitert.
- 2005 konnte Pilecky die Trommel-Solo-Performance Drumming Nature realisieren –> daraus entstanden die beiden CD-Produktionen Birds from the Valley (Day) und Fire & Frogs (Night).
- 2015 Produktion der CD Wellenreiter – Dance into Ecstasy mit Sabina Feichtinger, Reinhard Grollegger und Ernst Balthasar Scheid.
Refrain Color[Bearbeiten]
Seit 2010 ist Mecky Pilecky Schlagzeuger des Jazz-, Fusion- & Tango-Quintetts Refrain Color (davor Virgin Power), das in der Besetzung mit Stefan Weiß (Melodeon, Drehleier), Michael Bergbaur (Tuba, Posaune), Manfred Gutmann (E-Gitarre) und Thomas Klauber (E-Bass) primär in Ostösterreich konzertiert.
Diskographie[Bearbeiten]
- Magic Rooms, Extraplatte (EAN 9005346175925)
- Jan Sokol - Weißer Krieger, edition lex liszt 12 (mit Peter Wagner)
- refrain | color, ATS-Records (CD-0739)
- Never Reach The End, ATS-Records (CD-0912)
Sachbücher[Bearbeiten]
- Der Kosmos in den Zahlen – Die Transformation der Gesellschaft, Pro Business Verlag (2013), ISBN 978-3-86386-553-5
- Anderswelt – Das schamanische Mysterium, Edition Jotka (2018), ISBN 978-3-9503573-2-5.
Weblinks[Bearbeiten]
- Michael Pilecky bei Discogs (englisch)
- Michael Pilecky in der Internet Movie Database (englisch)
- Eigene Webpräsenz mit ausführlichem Werkverzeichnis
- Literatur von und über Michael Pilecky im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise[Bearbeiten]
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