Naturseife
Unter Naturseife versteht man eine Untergruppe der Seife. Sie zeichnet sich dadurch aus, dass neben dem zur Verseifung verwendeten NaOH (Natriumhydroxid oder auch Ätznatron) sämtliche verwendete Zutaten zur Herstellung natürlichen Ursprungs sind. Naturseifen werden meist in Manufakturen von Hand gefertigt. Naturseifen erfreuen sich wachsender Beliebtheit, ebenso wie der gesamte Naturkosmetikmarkt, der seinen Marktanteil in den letzten 10 Jahren nahezu verdoppeln konnte [1]
Naturseife im Vergleich zur Flüssigseife[Bearbeiten]
Bei den meisten gängigen Flüssigseifen handelt es sich überwiegend um ein Gemisch aus Wasser und Tensiden, sowie Duftstoffen und Konservierungsmitteln. Tenside sind oftmals nur schwer biologisch abbaubar. Naturseifen werden dazu im Gegensatz in erster Linie aus natürlichen Ölen und Fetten hergestellt. Häufig verwendete Öle und Fette sind hierbei beispielhaft Olivenöl, Kokosöl, Rizinusöl, Sheabutter oder Traubenkernöl. In veganen Naturseifen werden keine tierischen Fette wie etwa Schweinefett als Inhaltsstoff verwendet. Rohstoffe wie beispielsweise Milch oder Honig können in vegetarischen Naturseifen Verwendung finden. Naturseife enthält keine künstlichen Tenside und auch keine Konservierungsstoffe.
Eine weitere Abstufung im Kontext der Nachhaltigkeit bei den verwendeten Rohstoffen ist die Methode der Rohstoffgewinnung bzw. des Anbaus. Entsprechend können sowohl konventionell hergestellte Rohstoffe genutzt werden oder aber auch nachhaltiger ausgewählte Rohstoffe aus kontrolliert biologischem Anbau.
Herstellungsmethoden[Bearbeiten]
Es gibt mehrere Möglichkeiten eine Naturseife herzustellen. Im Kern werden immer Öle und Fette mit einer Lauge verrührt und miteinander verbunden. Hierbei entsteht eine chemische Reaktion, die aus Fetten und Lauge die eigentliche Seife (die zerlegten Fettsäuren) und natürliches Glycerin macht. Beim "Oven Hot Process" (OHP) wird dem Seifenleim Hitze bis zu 100 Grad zugeführt, damit die Verseifung schneller erfolgt und man die Seife schneller nutzen kann. Bei der Kaltverseifung, auch "Cold Process" (CP) genannt, werden die ausgewählten Öle und Fette bei 35 °bis 45° (je nach Schmelzpunkt des entsprechenden Fettes) mit der Lauge auf einer ähnlichen Temperatur zusammengeführt. Dadurch ist dieses Verfahren energiesparender als der OHP. Es wird daher nicht wirklich kalt verseift sondern eher handwarm. Der Seifenleim ruht dann in seiner Form für etwa 24 Stunden. In dieser Ruhephase wird der Seifenleim fest und es entsteht die eigentliche Seife.
Da die Temperaturen bei der Kaltverseifung nicht so hoch sind wie beim Oven Hot Process, braucht die Seife etwas länger um noch überschüssiges Wasser zu verlieren und in den nun noch folgenden 4 bis 6 Wochen zu einer Naturseife zu reifen. Bei Seifen mit hohem Olivenölanteil kann dieser Reifeprozess durchaus noch länger dauern.
Düfte in Naturseifen[Bearbeiten]
Neben den pflegenden Inhaltsstoffen von Naturseifen gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten, Naturseife zu beduften. Bei der Wahl der Düfte kann man weitestgehend in natürliche und synthetische Duftstoffe unterscheiden. Künstlich hergestellte Düfte sind meist günstiger herzustellen als natürliche Duftstoffe. Synthetische Parfümöle sind allerdings häufig nur schwer biologisch abbaubar und somit eine zusätzliche Belastung für die Umwelt. Zu den natürlichen Möglichkeiten der Beduftung zählen vor allem ätherische Öle. Diese werden meist durch Destillation aus Blüten, Hölzern und Früchten gewonnen und sind somit frei von künstlichen Inhaltsstoffen. Neben dem Dufteffekt können ätherische Öle auch weitere positive Einflüsse auf Haut und Seele haben. Dem ätherischen Lavendelöl spricht man zum Beispiel eine beruhigende Wirkung zu.
Auch ätherische Öle der Naturseifen, wie zum Beispiel Linalool oder Limonene als natürlicher Bestandteil der Pflanzen, können allergische Reaktionen auslösen.
Einzelnachweise[Bearbeiten]
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