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Seifenfabrik C.G.Kämmerer

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Die Seifenfabrik C.G.Kämmerer war eine Seifenfabrik in Dessau, die aus einer Seifensiederei des Seifensieders Huth entstand.

Geschichte[Bearbeiten]

Die Witwe des früh vestorbenen Seifensieders Huth, Wilhelmine Huth, geb. Jasper, heiratete 1831 den Gesellen Christian Gottlieb Kämmerer. Mit ihm hatte sie elf Kinder. Carl Gustav Kämmerer, der älteste Sohn von Christian Gottlieb Kämmerer und seiner Ehefrau Wilhelmine (verw. Huth, geb. Jasper). heiratete 1867 Emma Hahne, Schwester von Carl Hahne (siehe Hahnemühle). Mit ihr hatte er sieben Kinder.

Kämmerer erweiterte die Produktionsräume in der Askanischen Straße, verbesserte die Fertigung und vergrößerte die Anzahl der Arbeiterinnen. Produkte seines Betriebs waren Waschseifen, Nachtlichte und Dochte. Schon seinem Vorgänger war es gelungen, Hoflieferant beim Fürsten von Anhalt zu werden. Mit dem Eintreten von Christian Gottlieb Kämmerer in den kleinen Betrieb begann die hundertjährige Geschichte der Seifenfabrik C.G.Kämmerer.

Der älteste Sohn Carl Gustav baute die Seifensiederei weiter aus und errichtete 1866 am Rande Dessaus, wo gerade eine Eisenbahnstrecke gebaut worden war, eine neue moderne Seifenfabrik.[1] Die Erfindung des Belgiers Ernest Solvay, künstlich Soda herzustellen, machte Kämmerer sich zu eigen und konnte nun als erste Seifenfabrik Fettseifen und Toilettenseifen herstellen. Die Produktpalette umfasste nun feine Seifen für die Körperhygiene in den verschiedensten Duftnoten.

Carl Gustav Kämmerer übernahm die Firmenleitung von seinem Vater und holte ab 1868 seine Brüder Eduard, Julius und Franz in die Firmenleitung. Franz übernahm die alten Räume in der Askanischen Straße und richtete dort einen Laden ein, in dem man die Firmenprodukte kaufen konnte.

Die Gründung des Deutschen Reiches ermöglichte eine Steigerung des Warenabsatzes. Einem Konkurrenten, der behauptete, seine Seife „die Seife mit der Eule“ sei die einzig reine und echte Seife, wurde per Gerichtsurteil diese Reklame verboten. Dieser Prozesssieg vergrößerte zusätzlich die Nachfrage nach den Produkten der Seifenfabrik. 1888 starb Carl Gustav Kämmerer überraschend. Sein Bruder Eduard übernahm die Leitung der Firma, denn auch Bruder Julius starb frühzeitig im Jahre 1891.

Trotz dieser Ereignisse stand die Firma in diesen Jahren sehr gut da und wurde auf der Leipziger Messe im Jahre 1897 ausgezeichnet. Die Dessaviaseife erhielt die Goldmedaille. Um das Jahr 1900 übernahm der Sohn Eduards, Clemens Georg Kämmerer, die Leitung der Seifenfabrik.

In der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg geriet die Seifenfabrik unter Druck. Großkonzerne kamen auf den Markt und drängten die kleinen Betriebe allmählich an die Seite. Als dann es dann innerbetrieblich zu finanziellen Unregelmäßigkeiten kam, musste die Seifenfabrik C.G.Kämmerer 1932 nach 100 Jahren ihre Produktion einstellen.[1] Die Fabrikation übernahm die Firma Thierack KG in Finsterwalde. Die Fabrikgebäude wurden an den Zuckerbäcker Otto Flemming in Dessau verkauft.

Einzelnachweise[Bearbeiten]


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