Neues Marthastift

Das Neue Marthastift ist ein Pflegezentrum für Demenz und psychogeriatrische Erkrankungen in Basel. Das Zentrum hat zwei Preise für seine moderne und nachhaltige Architektur gewonnen.

Bau und Innovation[Bearbeiten]

Die Planungsarbeiten für das Marthastift wurden im Jahr 2012 initiiert. Beim Bau des neuen Demenzzentrums wurde besonderes Augenmerk darauf gelegt, dass das Gebäude architektonisch ansprechend ist, die Aussenanlagen ästhetisch gestaltet und die Innenräume funktional und vor allem für Menschen mit Demenz geeignet sind. Das Gelände erstreckt sich über eine Fläche von insgesamt 8400m². Die weitläufigen Gartenanlagen besitzen einen kleinen Teich und einen Schrebergarten.

Die Realisierung dieses Projekts wurde massgeblich durch eine grosszügige Spende von Marie-Hélène Kesselring-Zollikofer, der ehemaligen Präsidentin des Stiftungsrates von 2003 bis 2012, ermöglicht. Das Demenzzentrum bietet Platz für insgesamt 101 Menschen. Im Inneren des Gebäudes sind kreisförmige Gänge angelegt, so dass sich die Bewohner frei bewegen können, ohne die Orientierung zu verlieren oder sich zu verirren.^[1].

Innenraum[Bearbeiten]

Das Marthastift wurde unter Berücksichtigung der Bedürfnisse von Demenzkranken konzipiert, die Auswahl von Farben und die Lichtverhältnisse sollen eine Atmosphäre schaffen, die das Wohlbefinden der Bewohner fördert. Die Hausflure sind barrierefrei. Durch den Einfall von natürlichem Licht wird der Tagesrhythmus unterstützt.

Jede Wohngruppe verfügt über zehn bis elf Einzelzimmer mit jeweils eigenem Badezimmer. «Snoezelen»-Räume bieten den Bewohnern die Möglichkeit, ihre Sinneswahrnehmung zu verbessern. Die Cafeteria und der Garten sind für alle Bewohner zugänglich, ebenso wie der Mehrzweckraum.

Nachhaltigkeit[Bearbeiten]

Ende März 2023 wurde eine neue Solarenergieanlage installiert, die Erdwärme und Erdregister unterstützt. Die Mülltrennung leistet einen Beitrag zum Recycling. Im gesamten Haus sind LED-Lampen eingesetzt. Die Wildwiese vor dem Haus und der Therapiegarten mit Biotop bieten Lebensraum für verschiedene Pflanzen- und Tierarten.

Auszeichnungen[Bearbeiten]

Das Pflegezentrum Marthastift wurde von dem Architektenbüro Müller und Naegelin Architekten von 2015 bis 2016 erbaut. Sie gewannen den Heimatschutzpreis Basel im Jahr 2017^[2] und Auszeichnung guter Bauten 2018.^[3]

Studienprojekte[Bearbeiten]

Im Marthastift läuft bis Mitte 2024 das Projekt «StoppSturz». Es zielt darauf ab, das Sturzrisiko älterer Menschen zu verringern.

Im neuen Marthastift (NMS) konzentriert sich die Betreuung von Menschen mit Demenz, es bestehen Forschungskooperationen mit verschiedenen Hochschulen im Rahmen der Akademie Praxis Partnerschaft (APP).

Die Fachhochschule Westschweiz, HedS Fribourg, und die Universität Lausanne führen eine Studie zur IPOS Dem durch. Ziel ist es, die Lebensqualität von Menschen mit schwerer Demenz im Marthastift zu bewerten. Die Studie soll dazu beitragen, die Betreuung und Behandlung von Menschen mit Demenz zu optimieren.

Die Universitäten Basel und Bern führen eine Kooperationsstudie zur "Messung der Medikationssicherheit in der Langzeitpflege" durch, zur Messung werden Qualitätsindikatoren wie die Polymedikation verwendet. Polymedikation birgt Risiken für Medikationsprobleme und ist entscheidend für die Sicherheit der Bewohnerinnen und Bewohner.