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Nichtlinearer Videoschnitt

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Der nichtlineare Videoschnitt (auch deutsch-englisch-gemischt nonlinearer Videoschnitt, engl.: non-linear editing bzw. NLE) ist eine Art des Videoschnitts.

Beim nichtlinearen Videoschnitt kann das Rohmaterial (aus analogen oder digitalen Videoformaten auf der Festplatte eines Computers vorliegend) in beliebiger Reihenfolge bearbeitet werden. Der Begriff „nicht linear“ sagt aus, dass im Vergleich zum klassischen Videoschnitt von Magnetbändern, das zu bearbeitende Material an beliebigen Stellen ergänzt und verkürzt werden kann, ohne dass es erneut komplett kopiert werden muss. Allerdings muss der fertig bearbeitete Film nach Fertigstellen des Bearbeitungsprozesses in ein finales Format exportiert werden.[1][2]


Unterschied zum linearen Schnitt[Bearbeiten]

Der Vorgang lässt sich am besten mit dem Bearbeiten eines Textes in einem Textverarbeitungsprogramm vergleichen: Wenn man einen Absatz des Textes entfernt, rückt der nachfolgende Absatz an den vorherigen Absatz heran. Schreibt man einen Satz dazwischen, überschreibt man nicht zwangsläufig den nächsten Satz, sondern der nachfolgende Text rückt entsprechend weiter. Genau so verhält es sich beim nichtlinearen Videoschnitt: Fügt man eine Szene ein, so wandert die nachfolgende Szene entsprechend weiter ans Ende, und der Film wird länger. Beim älteren, linearen Videoschnitt von Band zu Band konnte man eine Szene nur gegen eine andere gleich lange Szene austauschen, ohne den gesamten bis dahin geschnittenen Film nochmals kopieren zu müssen.

Arbeitsweise[Bearbeiten]

Die meisten nichtlinearen Schnittsysteme sind in ihrer Benutzeroberfläche so gestaltet, dass man in einem Arbeitsfenster alle vorhandenen Bild- und Tonclips sieht und in einem weiteren Arbeitsfenster mit einer Zeitstrahlansicht („Timeline“) aus diesen Bildern und Tönen den fertigen Film zusammenstellen kann. In der Zeitstrahlansicht werden auch die Effekte angesetzt – so öffnet sich bei einem Doppelklick zwischen zwei Szenen meistens ein Dialogfenster, in dem man zum Beispiel eine Überblendung wählen kann.

Dadurch, dass Bild und Ton als Dateien auf den Festplatten des Computers gespeichert sind, lassen sich Korrekturen verschiedenster Art am Video vornehmen (z. B. Helligkeit anpassen, Farbstich korrigieren usw.), ohne dass das Quellmaterial verändert wird. In den gängigen Programmen steht jeweils eine Reihe von Effekten zur Verfügung, mit denen das Video verändert werden kann. Auch lassen sich mit wenigen Handgriffen unterschiedliche Versionen eines Filmes erstellen, indem die Timeline, also die Abspielanweisung des digitalisierten Materials, kopiert und weiterbearbeitet wird.

Geschichte[Bearbeiten]

Als Festplatten noch teuer und die Rechner noch nicht so leistungsfähig waren, konnte nach diesem Verfahren nur in verminderter Qualität gearbeitet werden (Offline-Edit). Ziel war es dabei, eine Schnittliste mit allen Daten zu erhalten, die für ein automatisches Nachschneiden im herkömmlichen Band-zu-Band-Betrieb nötig waren. Inzwischen sind die Systeme so leistungsfähig und Massenspeicher so preisgünstig, dass bis hin zur fertigen Fernsehsendung oder zum fertigen Werbespot alle Arbeiten innerhalb des Computers in der endgültigen Qualität erfolgen können. Nach Fertigstellung eines Projektes kann der fertige Film entweder auf analoge oder digitale Videobänder kopiert werden, es können MPEG-2-Dateien für die DVD-Produktion erzeugt werden oder das Material wird direkt auf einen Sende-Server kopiert und von dort ausgestrahlt.

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Rainer Hattenhauer: Informatik für Schule und Ausbildung. Pearson Deutschland GmbH, 2010, ISBN 978-3-86894-901-8, S. 132 (google.de [abgerufen am 9. Juni 2019]).
  2. Thomas Petrasch, Joachim Zinke: Videofilm: Konzeption und Produktion. Hrsg.: Ulrich Schmidt, Universität für Angewandte Wissenschaften Hamburg. Carl Hanser Verlag GmbH & Company KG, 2012, ISBN 978-3-446-43158-4, S. 220–221 (google.de [abgerufen am 9. Juni 2019]).

Siehe auch[Bearbeiten]


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