Nils Kopal
Nils Kopal (* um 1985 in Deutschland) ist ein deutscher Informatiker und Kryptologe. Neben seinen Forschungen zum verteilten Rechnen ist er international bekannt durch sein Engagement für das Projekt CrypTool, einer
freien Lernsoftware, die laufend erweitert wird, sowie für das Decrypt-Projekt, dessen Ziel es ist, verschlüsselte authentische Schriftstücke aus früheren Jahrhunderten nach Möglichkeit wieder lesbar zu machen.[1]
Leben[Bearbeiten]
Nach seiner Ausbildung zum Fachinformatiker der Fachrichtung Anwendungsentwicklung bei der Firma Amigon in Duisburg, arbeitete Nils Kopal als Software-Ingenieur zunächst bei Amigon und danach bis Ende 2010 bei deren Nachfolgefirma HAVI Logistics. Zugleich studierte er ab 2007 Angewandte Informatik an der Universität Duisburg-Essen. Im September 2012 schloss er das Studium mit dem Master of Science (M. Sc.) ab. Zwischen Oktober 2008 und März 2011 war er zudem studentische Hilfskraft am Fachgebiet Softwaretechnik an der Universität Duisburg-Essen, danach studentische Hilfskraft am dortigen Fachgebiet Verteilte Systeme und bis September 2012 dort dann Wissenschaftliche Hilfskraft.
Im Oktober 2012 wechselte er zur Universität Kassel und war dort bis März 2018 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachgebiet Angewandte Informationssicherheit (AIS).[2] Am 16. Oktober 2017 promovierte er bei Professor Arno Wacker zum Doktor der Naturwissenschaften (Dr. rer. nat.). Das Thema seiner Dissertation lautete Secure Volunteer Computing for Distributed Cryptanalysis.
Seit 2009 arbeitet er zudem für das Projekt CrypTool, ein unter Leitung von Professor Bernhard Esslinger an der Universität Siegen seit 1998 entstandenes freies didaktisches Programm zum Thema Kryptologie.[3] In der Zeit von April 2018 bis Juni 2019 arbeitete er als IT-Consulting-Projektleiter.
Im Rahmen des internationalen Decrypt-Projekts arbeitet er ferner an der Kryptanalyse klassischer Handschlüsselverfahren mit dem Ziel, verschlüsselte historische Geheimtexte zu entziffern. Seit Juli 2019 ist er als Postdoktorand an der Universität Siegen tätig.[4]
Schriften (Auswahl)[Bearbeiten]
- mit George Lasry und Beáta Megyesi: Deciphering papal ciphers from the 16th to the 18th Century. Cryptologia 2020, doi:10.1080/01611194.2020.1755915.
- mit Beáta Megyesi, Bernhard Esslinger, Alicia Fornés, Benedek Láng, George Lasry, Karl de Leeuw, Eva Pettersson, Arno Wacker und Michelle Waldispühl: Decryption of historical manuscripts – the DECRYPT project. Cryptologia 2020, 44:6, S. 545–559, doi:10.1080/01611194.2020.1716410.
- mit George Lasry und Arno Wacker: Cryptanalysis of Enigma double indicators with hill climbing. Cryptologia 2019, 43:4, S. 267–292, doi:10.1080/01611194.2018.1551253.
- mit George Lasry und Arno Wacker: Ciphertext-only cryptanalysis of short Hagelin M-209 ciphertexts. Cryptologia 2018, 42:6, S. 485–513, doi:10.1080/01611194.2018.1428836.
- mit George Lasry, Ingo Niebel und Arno Wacker: Deciphering ADFGVX messages from the Eastern Front of World War I. Cryptologia 2017, 41:2, S. 101–136, doi:10.1080/01611194.2016.1169461.
- mit George Lasry, Moshe Rubin und Arno Wacker: Cryptanalysis of Chaocipher and solution of Exhibit 6. Cryptologia 2016, 40:6, S. 487–514, doi:10.1080/01611194.2015.1091797.
- mit George Lasry und Arno Wacker: Cryptanalysis of columnar transposition cipher with long keys. Cryptologia 2016, 40:4, S. 374–398, doi:10.1080/01611194.2015.1087074.
- mit George Lasry und Arno Wacker: Automated Known-Plaintext Cryptanalysis of Short Hagelin M-209 Messages. Cryptologia 2016, 40:1, S. 49–69, doi:10.1080/01611194.2014.988370.
- mit George Lasry und Arno Wacker: Ciphertext-only cryptanalysis of Hagelin M-209 pins and lugs. Cryptologia 2016, 40:2, S. 141–176, doi:10.1080/01611194.2015.1028683.
- mit George Lasry und Arno Wacker: Solving the Double Transposition Challenge with a Divide-and-Conquer Approach. Cryptologia 2014, 38:3, S. 197–214, doi:10.1080/01611194.2014.915269.
Literatur[Bearbeiten]
- Elonka Dunin, Klaus Schmeh: Codebreaking – A Practical Guide. Robinson 2020, ISBN 978-1-47214-421-8.
Weblinks[Bearbeiten]
- Porträtfoto
- Lebenslauf
- CrypTool Portal (deutsch und englisch)
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ Beáta Megyesi, Bernhard Esslinger, Alicia Fornés, Nils Kopal, Benedek Láng, George Lasry, Karl de Leeuw, Eva Pettersson, Arno Wacker und Michelle Waldispühl: Decryption of historical manuscripts – the DECRYPT project. Cryptologia 2020, 44:6, S. 545–559, doi:10.1080/01611194.2020.1716410.
- ↑ CV und Forschungsinteressen, abgerufen am 22. Januar 2021.
- ↑ Das CrypTool-Buch – Kryptographie lernen und anwenden mit CrypTool und SageMath. 12. Auflage, 2018, PDF 7,8 MB.
- ↑ Nils Kopal, abgerufen am 22. Januar 2021.
Personendaten | |
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NAME | Kopal, Nils |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Informatiker und Kryptologe |
GEBURTSDATUM | um 1985 |
GEBURTSORT | Deutschland |
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