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Otto Unger (Politiker)

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Johann Otto Unger (geboren 5. September 1893 in Böllberg bei Halle; gestorben 19. März 1938 in der Sowjetunion) war ein deutscher kommunistischer Buchhändler. Er war mindestens seit Oktober 1920 bis zur Enteignung durch die Nationalsozialisten 1933 Inhaber des 1918 gegründeten Verlags Junge Garde in Berlin.[1]

Leben[Bearbeiten]

Otto Unger war ein Sohn des Tischlers Johann Traugott Unger und dessen Ehefrau Anna geb. Eichholz und erlernte den Beruf des Vaters. Er wurde Gewerkschaftsmitglied des Deutschen Holzarbeiterverbands und der sozialistischen Jugend und trat 1911 in die SPD ein. Auf der Walz hielt er sich in Stuttgart auf und schloss er sich den Parteilinken um Edwin Hoernle, Clara Zetkin und Friedrich Westmeyer an. Unger wurde Soldat im Ersten Weltkrieg und an der Westfront eingesetzt. 1918 trat er zur USPD über und wurde im Ortsverein Leipzig-Lößnig Vorstandsmitglied. 1919 wechselte er zur KPD.

Unger ging nach Berlin, wo er hauptamtlicher Funktionär der KPD wurde und den Verlag „Junge Garde“ des Kommunistischen Jugendverbands Deutschlands leitete. Er wurde 1921 in den Vorstand der Kommunistischen Jugendinternationale gewählt und hielt sich eine Zeit in Moskau auf, wo er die Deutsche Rosi Rosenbaum (1905–1997) heiratete, die als Sekretärin bei der Komintern arbeitete, sie hatten zwei Kinder. Er erhielt den Parteinamen Otto Bork. Im Jahr 1926 zurück in Deutschland wurde er Agitprop-Sekretär im KPD-Bezirk Wasserkante. Im Jahr 1928 wurde seine Parteikarriere unterbrochen, als er der innerparteilichen Fraktion der Versöhnler zugerechnet wurde, und er wurde zur Basisarbeit degradiert. Ab 1931 erhielt er wieder eine leitende Funktion im Parteiverlag „Die Nachrichten“ und 1932 die Prokura bei der „Verlagszentrale“, der Dachgesellschaft aller Zeitungsverlage der KPD. Diese Verlagshäuser wurden nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten 1933 enteignet.

Unger erhielt den Parteiauftrag, den Vertrieb der illegalen Schriften und Zeitungen zu organisieren, wurde aber bereits im April 1933 von der SA verhaftet und die nächsten drei Monate im KZ Brandenburg inhaftiert. Nach der Entlassung stand er unter Polizeiaufsicht. Im Februar 1934 gelang ihm die Flucht in die Sowjetunion. Unger war dort in der deutschen Abteilung der Verlagsgenossenschaft Ausländischer Arbeiter (VEGAAR) tätig. Ende 1937 wurde Unger im Zuge der stalinistischen Säuberungen verhaftet und 1938 ermordet.

Schriften (Auswahl)[Bearbeiten]

  • Lenin-Märchen: Volksmärchen aus der Sowjetunion. Einleitung Otto Unger. Berlin: Verlag der Jugendinternationale, 1929
  • Alexander Serafimowitsch: Der eiserne Strom. Übersetzung Otto Unger. Berlin: Neuer deutscher Verlag, 1930 (zusammen mit Alexander Newerow: Taschkent, die brotreiche Stadt. Übersetzung Maria Einstein)
  • Der Weg des Dorfes zum Sozialismus. In: Die Linkskurve, 1931, S. 10–12.
  • Nikolai Smirnow: Tagebuch des Spions Edward Kent. Übersetzung Otto Unger. Berlin: Internat. Arbeiter-Verlag, 1932

Literatur[Bearbeiten]

  • Unger, Otto, in: Werner Röder, Herbert A. Strauss (Hrsg.): Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933. Bd. 1: Politik, Wirtschaft, Öffentliches Leben. München: Saur 1980, S. 776
  • Unger, Otto, in: Hermann Weber; Andreas Herbst: Deutsche Kommunisten : Supplement zum Biographischen Handbuch 1918 bis 1945. Berlin : Dietz, 2013, S. 250f.
  • Unger, Otto. In: Wladislaw Hedeler (Hg.), Inge Münz-Koenen (Hg.): Ich kam als Gast in euer Land gereist… Deutsche Hitlergegner als Opfer des Stalinterrors. Familienschicksale 1933–1956. Lukas, Berlin 2013, S. 241.
  • Unger, Otto. In: Ernst Fischer: Verleger, Buchhändler & Antiquare aus Deutschland und Österreich in der Emigration nach 1933: Ein biographisches Handbuch. 2. Auflage. Berlin: De Gruyter, 2020, S. 530f.

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Börsenblatt für den deutschen Buchhandel vom 19. April 1933, s. 34.


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