Erich von Dresky (Seeoffizier)
Friedrich Eugen Gotthard Erich von Dresky (* 29. Juli 1895 in Kämpen bei Kiel; † 21. Juli 1974[1]) war ein deutscher Seeoffizier und zuletzt Kapitän zur See der Kriegsmarine, der unter anderem zwischen 1938 und 1943 Kommandant der Marinenachrichtenschule Aurich sowie von Februar bis März 1944 in Vertretung Seekommandant Estland war.
Leben[Bearbeiten]
Erich von Dresky stammte aus dem schlesischen Adelsgeschlecht von Dresky und war der Sohn des späteren Vizeadmirals Erich von Dresky (1850–1918) und dessen Ehefrau Ida Johannsen (1858–1929).[2] Seine jüngere Schwester Ida von Dresky (1897–1974) war mit dem späteren Konteradmiral Hermann von Bredow (1893–1954) verheiratet.
Er selbst trat am 1. April 1913 als Seekadett in die Kaiserliche Marine ein und absolvierte als Angehöriger der Crew 1913 seine Ausbildung zum Seeoffizier an der Marineschule Mürwik. Später war er bis November 1914 als Fähnrich zur See auf der Elsass, wechselte dann bis Februar 1915 auf die Braunschweig und die Kaiser Wilhelm der Große. Bis Mai 1916 war er auf der Graudenz und erhielt hier am 18. September 1915 sein Patent als Leutnant zur See.[3][4] Auf der Frankfurt diente er bis Juni 1916 um bis Kriegsende als Wachoffizier auf dem Torpedoboot V 73 eingesetzt zu werden.
Nach Ende des Ersten Weltkrieges wurde er zum 27. Dezember 1919 mit dem Charakter als Oberleutnant zur See aus der Marine verabschiedet.
Später wurde er wieder in die Marine aufgenommen, ehe er am 1. April 1935 zum Korvettenkapitän befördert wurde sowie als Lehrer und Kompaniechef an der Marinenachrichtenschule (MNS) Flensburg-Mürwik tätig war.[5] Im September 1938 wurde er mit der Wahrnehmung der Geschäfte als Kommandeur der neu eingerichteten Marinenachrichtenschule Aurich beauftragt und fungierte ab Mai 1940 noch bis zu seiner Ablösung durch Korvettenkapitän Karl Ruprecht im Juli 1943 als Kommandant der MNS Aurich. In dieser Verwendung erfolgte auch seine Beförderung zum Fregattenkapitän.
Am 27. Juli 1941 kam in Aurich seine Tochter Edna zur Welt.[6]
Im weiteren Verlauf des Zweiten Weltkrieges war von Dresky zwischen Juli 1943 und November 1944 Kommandant des Marinenachrichtenmittelarsenals Gotenhafen im Befehlsbereich des Küstenbefehlshaber östliche Ostsee. Mit Wirkung zum 1. Oktober 1943 wurde er zum Kapitän zur See befördert.[7] Im Februar 1944 war er kurz in Vertretung Seekommandant Estland. Später fungierte er zwischen November 1944 und Januar 1945 als Verbindungsoffizier der Marine zum Wehrkreiskommando I Königsberg sowie zuletzt von Januar 1945 bis zum Kriegsende im Mai 1945 als Verbindungsoffizier der Marine zur 2. Armee, der sogenannten „Armee Ostpreußen“. Er geriet in britische Kriegsgefangenschaft und war wie der spätere Generalinspekteur der Bundeswehr, General Ulrich de Maizière, im Kriegsgefangenenlager Zedelgem, Camp 2226 interniert. Bei einer Untersuchung der Bedingungen in dem Camp wurde er von Angehörigen der Royal Navy befragt, wobei festgestellt wurde, dass von Dresky unterernährt war und zum Zeitpunkt der Befragung am 4. März 1946 nur noch 35 Kilogramm wog.[8]
Literatur[Bearbeiten]
- Marine-Offizier-Verband (Hrsg.), Albert Stoelzel: Ehrenrangliste der Kaiserlich Deutschen Marine. 1914–18. Thormann & Goetsch, Berlin 1930, S. 452.
Weblinks[Bearbeiten]
- Bernd Bölscher: Hitlers Marine im Landkriegseinsatz: Eine Dokumentation, S. 145, 2015, ISBN 978-3-73863-5-096 (Onlineversion)
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ Bundesarchiv: BArch MSG 225 Hildebrand, Hans.- Sammlung zu Geschichte, Organisation und Stellenbesetzung der deutschen Marinen vom 17. bis zum 20. Jahrhundert: Bundesarchiv, BArch MSG 225/123: See-, Ingenieurs-, Marineartillerie-, Verbindungs-, Sanitätsoffiziere der Reichs- und Kriegsmarine und Unterlagen zu Lohmann/Hildebrand: Buchstaben C - D. Enthält: Erich von Dresky (29.7.1895 - 21.7.1974). Abgerufen am 16. 10. 2022.
- ↑ Wer ist’s?, Band 4, S. 293, 1909 (Onlineversion)
- ↑ Rangliste der Kaiserlich Deutschen Marine für das Jahr 1916, S. 67 (Onlineversion)
- ↑ Rangliste der Kaiserlich Deutschen Marine für das Jahr 1918, S. 71 (Onlineversion)
- ↑ Rangliste der Deutschen Kriegsmarine 1935, S. 52 f., 167 (Onlineversion)
- ↑ Edna Beate von Dresky, Tochter des Friedrich Eugen Gotthard Erich von Dresky, Kapitän zur See (KptzS), Kommandeur, die am 27. Juli 1968 in Hamburg Konrad Bennecke (* 1. April 1940 in Berlin-Lichterfelde) heiratete, einen Sohn des Generals Jürgen Bennecke, der Rechtsanwalt in Wedel bei Hamburg war; wo sie am 15. Februar 1993 verstarb: Deutsches Geschlechterbuch, Band 203, C. A. Starke Verlag Limburg an der Lahn 1996, S. 70.
- ↑ Marine-Rundschau, Band 46, Ausgaben 7–12, S. 800, 1941
- ↑ Chris Madsen: The Royal Navy and German Naval Disarmament 1942–1947, S. 163, 2020, ISBN 978-1-13522-3-656 (Onlineversion)
Personendaten | |
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NAME | Dresky, Erich von |
ALTERNATIVNAMEN | Friedrich Eugen Gotthard Erich von Dresky (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Kapitän zur See |
GEBURTSDATUM | 29. Juli 1895 |
GEBURTSORT | Kämpen bei Kiel |
STERBEDATUM | 21. Juli 1974 |
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- Kapitän zur See (Kriegsmarine der Wehrmacht)
- Korvettenkapitän (Reichsmarine)
- Leutnant zur See (Kaiserliche Marine)
- Person im Ersten Weltkrieg (Deutsches Reich)
- Person im Zweiten Weltkrieg (Deutsches Reich)
- Person (deutsche Besetzung Estlands 1941–1944)
- Geboren 1895
- Gestorben 1974
- Adliger
- Deutscher Kriegsgefangener der Briten