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Herbert Weiß (Beamter)

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Herbert Weiß (1943)

Herbert Weiß (* 1. November 1899 in Dresden; † 19. Februar 1945 in Eichendorffmühl, Landkreis Ratibor) war ein deutscher Verwaltungsbeamter. Als Soldat kämpfte er in beiden Weltkriegen, zuletzt als Major der Reserve und Regimentskommandeur im Heer der Wehrmacht.

Leben[Bearbeiten]

Nach dem Realschulabschluss in Berlin-Neukölln trat Weiß als Anwärter in die Verwaltungslaufbahn der Gesetzlichen Unfallversicherung.[1] Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges meldete er sich mit 17 Jahren als Freiwilliger zur Preußischen Armee. Er wurde im Infanterie-Regiment Nr. 610 ausgebildet und kam im Mai 1918 beim 7. Rheinischen Infanterie-Regiment Nr. 69 an die Westfront.[2][3] Im August 1918 durch Granatsplitter am Hals verwundet, blieb er bei der Truppe. Als Gefreiter wurde er mit dem Eisernen Kreuz II. Klasse ausgezeichnet. Bis zur Novemberrevolution nahm er an allen Kampfhandlungen des Regiments teil.

1919 aus dem Heer entlassen, setzte er in der Weimarer Republik die Verwaltungslaufbahn in der Sozialversicherung fort. Er wurde 1930 Amtmann und 1939 Stellvertretender Geschäftsführer der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege in Berlin. Als Reserveoffizieranwärter leistete er Wehrübungen beim Brandenburger Infanterie-Regiment 68 der 23. Infanterie-Division. Dort war er seit 1938 Leutnant der Reserve. Ehrenamtlich arbeitete er als Untergruppenführer im Reichsluftschutzbund.[4]

Bei Ausbruch des Zweiten Weltkriegs wurde er zum Infanterie-Regiment 466 (257. Infanterie-Division) eingezogen und beim Überfall auf Polen eingesetzt, bis das Regiment Ende 1939 an die Westfront verlegt wurde. Als Oberleutnant der Reserve und Kompaniechef nahm er am Westfeldzug teil. Im Oktober 1940 wurde er Kompaniechef im Infanterie-Regiment 418 (123. Infanterie-Division), das am 22. Juni 1941 von Ostpreußen aus gegen Leningrad vorstieß. Am 21. Juli 1941 wurde er östlich von Dünaburg durch einen MG-Schuss in den rechten Oberschenkel schwer verwundet. Mit dem Eisernen Kreuz I. Klasse kehrte er im April 1942 zu seinem Regiment an die Kriegsfront südöstlich des Ilmensees zurück. Er wurde am 1. Mai 1942 zum Hauptmann der Reserve befördert und mit der Führung des II. Bataillons betraut. Zur Verteidigung einer strategisch wichtigen Eisenbahnstrecke warf er am 25. September 1942 mit zwei Zügen seines Bataillons weit überlegene feindliche Kräfte im raschen Gegenangriff zurück.[5][6] Dabei wurde er durch einen Schuss in die linke Schulter erneut schwer verwundet. Im Lazarett erhielt er am 7. Januar 1943 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes.[7] Als Reichsarbeitsminister gratulierte Franz Seldte.[8] Nach der Beförderung zum Major der Reserve am 1. März 1943 war er von April 1943 bis Januar 1945 Lehroffizier und Inspektionschef an der Schule IV für Fahnenjunker der Infanterie im westpreußischen Thorn.

Am 3. Februar 1945 übernahm er als Regimentskommandeur das in Potsdam neu aufgestellte Grenadier-Führernachwuchs-Regiment 1243, mit dem er zehn Tage später zur 1. Skijäger-Division an die Front bei Ratibor in Oberschlesien abrückte.[9] Er fiel bei einem von ihm selbst geführten Späh- und Stoßtruppunternehmen an der Oder.[10] Er wurde geborgen und am 3. März 1945 in einem Begräbnis mit militärischen Ehren in Ratibor beigesetzt. Nach dem Deutsch-polnischen Nachbarschaftsvertrag (1991) wurde Weiß auf den deutschen Soldatenfriedhof bei Laurahütte umgebettet.[11]

Weiß hinterließ seine Frau und zwei Söhne. Egbert Weiß war Richter am Kammergericht. Helmut Weiß war Abteilungspräsident im Bundesversicherungsamt und später Ministerialrat beim Wehrbeauftragten des Deutschen Bundestages.

Veröffentlichungen[Bearbeiten]

  • Unfallversicherung der ehrenamtlichen NSV- und WHW-Helfer. In: Reichsverband der Ortskrankenkassen: Die Ortskrankenkasse. Berlin. 25. Jahrgang. Nr. 31 vom 1. November 1938.

Literatur[Bearbeiten]

  • Ritterkreuzträger aus dem Sachsengau. In: Sachsen, Zeitschrift des Heimatwerkes Sachsen. 7. Jahrgang. Dresden September 1943. Porträtfoto S. 15.
  • Gerhard von Seemen: Die Ritterkreuzträger 1939–1945. Podzun-Pallas-Verlag. 1987. ISBN 3-7909-0051-6.

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Lebenslauf mit beruflicher und militärischer Laufbahn in: NS Beamten-Zeitung Der Sozialversicherungs-Beamte, Fachschaft Beamte der Sozialverwaltungen und Körperschaften des öffentlichen Rechts, Berlin, 12. Jahrgang, Nr. 3/4 (1943), mit Porträtfoto
  2. Walterscheid: 7. Rheinisches Infanterie-Regiment Nr. 69. In: Oberbefehlshaber des Heeres (Hrsg.), Tradition des deutschen Heeres, Heft 81, Kyffhäuser Verlag 1938, S. 9–19 (GoogleBooks)
  3. 7. Rheinisches Inf.-Reg.
  4. Die Sirene. Zeitung des Reichsluftschutzbundes Nr. 7/1943. S. 80 (mit Porträtfoto).
  5. Pressemitteilungen: Völkischer Beobachter vom 14. Januar 1943
  6. Neuköllner Tageblatt. Ankündigungsblatt der Reichs- und Staatsbehörden. 52. Jahrgang. Nr. 11 vom 14. Januar 1943.
  7. Veit Scherzer: Ritterkreuzträger 1939–1945. Die Inhaber des Eisernen Kreuzes von Heer, Luftwaffe, Kriegsmarine, Waffen-SS, Volkssturm sowie mit Deutschland verbündete Streitkräfte nach den Unterlagen des Bundesarchivs. 2. Auflage. Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2, S. 775.
  8. Amtliche Nachrichten für Reichsversicherung Nr. 3/1943. II 39.
  9. Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen SS im Zweiten Weltkrieg. Biblio Verlag. Osnabrück 1976. Band 2. S. 25 (1. Skijäger-Division), Band 13. S. 342 (Grenadier-Regiment 1243).
  10. Todesmeldung des Divisionskommandeurs Gustav Hundt vom 1. März 1945 im Familienarchiv Egbert Weiß.
  11. Akten des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. Bundesgeschäftsstelle. Vorgang 28892/Polen.


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