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Wolfgang Jerchel

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Wolfgang Jerchel (* 30. Oktober 1891 in Liegnitz; † gefallen 23. April 1945) war ein deutscher Kapitän zur See der Kriegsmarine.

Leben[Bearbeiten]

Wolfgang Jerchel trat am 1. April 1911 in die Kaiserliche Marine ein.[1] Später war er November 1915 als Leutnant zur See auf der Lothringen und besuchte danach bis April 1916 unterschiedliche Ausbildungskurse. Er wurde anschließend Wachoffizier auf Torpedobooten (bis April 1916 auf G 173, dann bis August 1916 aus G 169). Von der Indienststellung im August 1916 bis Dezember 1916 war er im Schulverband Kommandant vom Küstentorpedoboot A 28, bevor er bis September 1917 Gruppenführer bei der Such-Flottille war. Am 26. April 1917 war er zum Oberleutnant zur See befördert worden.[1] Bis Januar 1918 war er Kommandant von T 141, kam dann bis April 1918 als Gruppenführer zu einer Halbflottille. Bis Kriegsende blieb er Gruppenführer, nun bei der VII. Torpedobootsflottille, hatte aber zusätzlich noch das Kommando über das neu in Dienst gestellte Minensuchboot 1916 M 98.

Nach dem Krieg in die Reichsmarine übernommen, wurde er am 28. Juli 1920 mit dem Charakter als Kapitänleutnant aus der Marine verabschiedet.

Anfang 1936 musste er zur Fortsetzung seiner Marinekarriere einen Beleg für die arische Abstammung seiner Ehefrau Maria beibringen. Sie war wohl u. a. slowenischen oder kroatischen Ursprung. Die Geburtsurkunden ihrer Großeltern waren in Triest, Haifa, Smyrna und Jerusalem. Es folgte eine umfangreiche, letztendlich erfolgreiche Erfassung der unterschiedlichen Abstammungsdaten.[2]

Als Fregattenkapitän war Jerchel dann von der Einrichtung im Oktober 1938 bis April 1940 Gruppenleiter Marine in der Wehrersatzinspektion Magdeburg.[3] Mit der Einrichtung im April 1940 wurde er Seekommandant Kristiansand-Süd. Im September 1940 übergab er das Kommando an den gerade zum Konteradmiral beförderten Hermann von Bredow und übernahm die ehemalige Dienststellung von Bredows. So war Jerchel bis Oktober 1942 erster Seekommandant Trömso, dem ehemaligen Kommandant der Seeverteidigung Polarküste.[4] Am 1. Juni 1941 war er zum Kapitän zur See befördert worden. Von November 1942 bis August 1943 war er Chef des Stabes des Küstenbefehlshabers östliche Ostsee. Im August 1943 wurde er Seekommandant Saloniki.[5] Als im April 1944 die Seekommandanten Lemnos und Saloniki zusammengelegt wurden, übernahm Jerchel den daraus entstandenen Seekommandanten Nordgriechenland mit Sitz in Saloniki. Vom April 1944 bis zur Räumung im Oktober 1944 war er einziger Seekommandant Nordgriechenland.[6] Anschließend war er bis Mitte Dezember 1944 erneut Chef des Stabes des Küstenbefehlshabers östliche Ostsee. Er blieb auch im gesamten Dezember erst mal Chef des Stabes des aus dem Küstenbefehlshaber östliche Ostsee hervorgegangenen Seekommandant Ost- und Westpreußen. Im Januar 1945 übernahm er von Konteradmiral Rudolf Stange die Seekommandantur. Mit der Teilung des Seekommandanten Ost- und Westpreußen in den Seekommandanten Ostpreußen und den Seekommandanten Westpreußen wurde er im Januar 1945 Seekommandant Ostpreußen. Konteradmiral Siegfried Sorge wurde Seekommandant Westpreußens. In dieser Position war Jerchel zugleich Festungskommandant Pillau; Pillau war am 25. Januar 1945 im Sinne des Führerbefehls Nr. 11 zur Festung erklärt worden; und Kommandant der Seewasserstraße Frisches Haff. Ende des Monats wurde im Zuge des verlorenen Versorgungskorridor über Elbing Pillau, gemeinsam mit Gotenhafen, als Umschlaghafen für der Heeresgruppe Nord bestimmt. Ebenso wurde Pillau verstärkt durch Flüchtlings- und Verwundetenströme angesteuert.

Als Ende Januar 1945 der Kommandant des Sperrwaffenarsenal Peyse, Kapitän zur See Friedrich Puhlmann, beunruhigt durch die näher heranrückende Front sich bei Jerchel nach dem Umgang mit dem Arsenal erkundigte, konnte ihm Jerchel keinen eindeutigen Befehl geben. Puhlmann entschied eigenständig, wollte das Arsenal sprengen und hatte bereits die Zeitzünder dafür deponiert, wurde aber durch einen Befehls Jerchels daran gehindert. Jerchel verwies darauf, dass Puhlmann nun unter dem Befehl der 3. Panzerarmee stehen würde.[7] Er agierte in dieser Position anscheinend nicht zufriedenstellend, sodass er bereits Anfang Februar 1945 abberufen wurde und dann bis zu seinem Tode in dem Offiziers-Ausbildungs-Regiment Wildflecken[8] war.

Literatur[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. 1,0 1,1 Rangliste der Kaiserlich Deutschen Marine für das Jahr ... E.S. Mittler und Sohn, 1918, S. 61.
  2. Simon Wiesenthal Center Annual. Rossel Books, 1987, S. 129.
  3. Walter Lohmann, Hans H. Hildebrand: Die deutsche Kriegsmarine, 1939-1945: Gliederung, Einsatz, Stellenbesetzung. Podzum, 1956, S. 9.
  4. Walter Lohmann, Hans H. Hildebrand: Die deutsche Kriegsmarine, 1939-1945: Gliederung, Einsatz, Stellenbesetzung. Podzum, 1956, S. 8.
  5. Walter Lohmann, Hans H. Hildebrand: Die deutsche Kriegsmarine, 1939-1945: Gliederung, Einsatz, Stellenbesetzung. Podzum, 1956, S. 13.
  6. Walter Lohmann, Hans H. Hildebrand: Die deutsche Kriegsmarine, 1939-1945: Gliederung, Einsatz, Stellenbesetzung. Podzum, 1956, S. 20.
  7. Egbert Kieser: Danziger Bucht 1945: Dokumentation einer Katastrophe. Bechtle, 1978, ISBN 978-3-7628-0384-3, S. 163.
  8. Das Offizier-Ausbildungs-Regiment war eine Einrichtung, welche u. a. in die Wirtschaft zu entlassene Offiziere aufnahm, aber auch Offiziere, deren weitere Eignung für die Marineführung nicht klar erkennbar war.


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