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Otto Loycke

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Otto Loycke (* 29. Mai 1893 in Posen; † 27. Juli 1945 in Vršac, Serbien) war ein deutscher Seeoffizier und zuletzt Kapitän zur See der Kriegsmarine, der unter anderem von 1933 bis 1934 Marineattaché in Italien, von 1936 bis 1937 Flottillenchef der Unterseebootflottille „Weddigen“ sowie während des Zweiten Weltkrieges zwischen 1943 und 1944 Kommandant der Seeverteidigung Albanien war.

Leben[Bearbeiten]

Otto Loycke trat als Seekadett im April 1911 in die Kaiserliche Marine und absolvierte als Angehöriger der Crew 1911 seine Ausbildung zum Seeoffizier an der Marineschule Mürwik. Während des Ersten Weltkrieges war er als Leutnant zur See, später als Adjutant und Funkentelegraphieoffizier, bis Mai 1916 auf der SMS Hessen. Anschließend war er bis Januar 1917 zur Ausbildung an der U-Boots-Schule, um dann als Oberleutnant zur See (Beförderung am 26. April 1917) bis Februar 1918 als Wachoffizier auf dem U-Boot SM U 35 unter Kapitänleutnant Lothar von Arnauld de la Perière, des berühmtesten und erfolgreichsten U-Boot-Kommandanten des Ersten Weltkrieges, eingesetzt zu werden. Anschließend war er bis Kriegsende erst Kommandant des Minenleger-U-Bootes SM UC 54[1] und dann von SM UC 27. Mit dieser versenkte er am 19. Juli 1918 das Passagierschiff Australien der Reederei Messageries Maritimes (MM) im Mittelmeer, wobei 20 zivile Passagiere und Besatzungsmitglieder ums Leben kamen.[2][3]

Nach Kriegsende trat Loycke in die Reichsmarine ein, wurde am 1. April 1921 Kapitänleutnant. Als Korvettenkapitän (Beförderung am 1. Mai 1929) war er ab 1933 bis Oktober 1934 erster Marineattaché in Italien nach dem Ersten Weltkrieg. Als Nachfolger von Kapitän zur See Karl Dönitz übernahm er als Kapitän zur See (Beförderung am 1. Oktober 1936) am 13. Oktober 1936 den Posten als Flottillenchef der Unterseebootflottille „Weddigen“ und bekleidete diesen bis September 1937, woraufhin der erst 21-jährige bisherige Kommandant der U 9, Kapitänleutnant Hans-Günther Looff, seine Nachfolge antrat.[4][5][6][7] Am 31. Oktober 1937 wurde er aus der Kriegsmarine verabschiedet.

Nach weiteren Verwendungen, u. a. von September 1939 bis November 1939 als 1. Admiralstabsoffizier beim Bevollmächtigten der Kriegsmarine in Danzig, wurde Kapitän zur See Loycke während des Zweiten Weltkrieges im November 1939 im Oberkommando der Marine (OKM) Marineverbindungsoffizier (MVO) zum Oberbefehlshaber des Heeres (OBdH), Generalfeldmarschall Walther von Brauchitsch und behielt diese Funktion bis November 1941. Am 20. August 1940 wurde er zur Verfügung gesetzt. In der Funktion als MVO berichtete er dem OKM am 21. Juni 1940, der Generalstab des Heeres befasse sich „nicht mit der England-Frage“ und halte eine Invasion für „unmöglich“.[8] Danach war er zwischen November 1941 und Mai 1943 Chef des Stabes des Deutschen Marinekommandos Italien, wobei der zum Befehlshaber des Deutschen Marinekommandos Italien ernannte Vizeadmiral Friedrich Ruge nach seinem Amtsantritt am 18. Mai 1943 ein vernichtendes Bild über Loycke sowie dessen Stab zeichnete und Loycke selbst als „völligen Pessimisten“ bezeichnete.[9]

Loycke war in Personalunion zwischen November und Dezember 1942 auch als mit der Wahrnehmung der Geschäfte beauftragter Chef des neu eingerichteten Deutschen Marinekommandos Tunesien und wurde danach von Konteradmiral Wilhelm Meendsen-Bohlken abgelöst.[10] Im Anschluss fungierte er von Juni bis September 1943 als Festungskommandant Memel und war damit dem Küstenbefehlshaber östliche Ostsee, Konteradmiral Joachim Plath, unterstellt. Im September 1943 löste er wiederum Fregattenkapitän Joachim Asmus als Kommandant der Seeverteidigung Albanien ab und verblieb in diesem Amt bis zu seiner Ablösung durch Korvettenkapitän Alfred Rodenbücher im November 1944.[11] Als Seekommandant Albanien unterstand er dem Admiral Adria, Vizeadmiral Joachim Lietzmann. Zuletzt wurde er unter Admiral Adria im Dezember 1944 als Nachfolger von Kapitän zur See Eberhard Schmidt noch Kommandant der Seeverteidigung Istrien und hatte diese Funktion bis zum Kriegsende im Mai 1945 inne.[12][13]

Im Mai 1945 geriet Otto Loycke in jugoslawische Kriegsgefangenschaft und verstarb am 27. Juli 1945 im Lazarett Vršac in Serbien.

Literatur[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

  • Bernd Bölscher: Hitlers Marine im Landkriegseinsatz: Eine Dokumentation, S. 228 u. a., 2015, ISBN 978-3-73863-5-096 (Onlineversion)

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Schiff und Zeit, Ausgaben 7–12, Seite 72, 1978
  2. James E. Cowden, John O. C. Duffy: The Elder Dempster: Fleet History 1852–1985, S. 151, 1986, ISBN 978-0-9509453-1-6
  3. Harald Bendert: Die UC-Boote der Kaiserlichen Marine 1914-1918: Minenkrieg mit U-Booten, S. 151, 2001, ISBN 978-3-8132-0758-3
  4. Rainer Busch, Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg, 1939–1945: Der U-Boot Bau auf deutschen Werften, S. 295, 1996, ISBN 978-3-8132-0512-1
  5. Lawrence Paterson: First U-Boat Flotilla, S. 5, 8, 2001, ISBN 978-0-85052-816-9 (Onlineversion)
  6. Geirr H. Haarr: The Gathering Storm. The Naval War in Northern Europe September 1939–April 1940, 2013, ISBN 978-1-4738-3131-5 (Onlineversion)
  7. Lawrence Paterson: The U-Boat War. A Global History 1939–45, S. 24, 2022, ISBN 978-1-4728-4826-0 (Onlineversion)
  8. Telford Taylor: The Breaking Wave: The Second World War in the Summer of 1940, S. 205, 1967, ISBN 978-0-671-10366-8
  9. André Pecher: Friedrich Oskar Ruge. Lebenswelt, Rolle und Selbstverständnis eines Marineoffiziers von 1914 bis 1945, S. 334, 2020, ISBN 978-3-11-063800-4 (Onlineversion)
  10. Lawrence Paterson: Schnellboote. A Complete Operational History, 2015, ISBN 978-1-84832-409-1 (Onlineversion)
  11. Bölscher, S. 41
  12. Bölscher, S. 39
  13. Stefano Di Giusto: Operationszone Adriatisches Künstenland: Udine, Gorizia, Trieste, Pola, Fiume e Lubiana durante l'occupazione tedesca, 1943–1945, S. 67, 2005, ISBN 978-88-87388-15-2


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