Prinzengarde Blau-Gelb Solingen-Ohligs 1936

Die Prinzengarde Blau-Gelb Solingen-Ohligs 1936 ist ein Karnevalsverein im Solinger Stadtteil Ohligs, der seit Gründung im Jahr 1936 regelmäßig Karnevalsveranstaltungen hauptsächlich in der Ohligser Festhalle ausrichtet.

Geschichte[Bearbeiten]

Vereinsgeschichte[Bearbeiten]

Im Jahre 1936 hat alles angefangen. An welchem Tag und in welchem Monat lässt sich leider nicht mehr genau feststellen. Jedenfalls gründeten damals einige humorvolle und dem Karneval zugeneigte Ohligser Bürger den karnevalistischen Stammtisch „Blau-Gelb Unger us“. Hierzu gehörten Eugen Buchner, Adolf Schlösser und Hans Klein. Diese drei Herren dürfen wir somit als Gründungsmitglieder unseres Vereins betrachten.

Eine erste kleine Sitzung gab es am 11.11.1936 im Vereinslokal „Adolf Schlösser“ auf der Kamperstraße in Ohligs. Hierfür wurde ein Elferrat gewählt und als erster Elferratspräsident leitete Ferdi Schwammborn diese Veranstaltung. Ende Januar 1937 wurde dann zusammen mit der Frontkämpfer-Kameradschaft die erste richtig größere Karnevalsveranstaltung im Saale von Kaspar Busch am Ohligser Markt durchgeführt.

Auf der Generalversammlung am 17. Februar 1937 beschloss man den Stammtisch „Blau-Gelb Unger us“ in „Blau-Gelb 1936 Solingen-Ohligs“ umzubenennen. Zum ersten Vorstand unseres Vereins gehörten damals: Präsident und Vorsitzender: Ferdinand Schwammborn, 2.Vorsitzender: Hermann Schlechtweg, 1.Schriftführer: Mathias Drehsen, 2.Schriftführer: August Berghaus, 1.Kassierer: Hans Klein, 2.Kassierer: Eugen Buchner. Außerdem gab es mit Adolf Schlösser auch noch einen Propagandawart in unserem Verein.

Die erste „Ausgrabung des Hoppeditz“, so nannte man damals die Eröffnung der neuen Karnevalszeit, erfolgte am 13. November.1937 im Vereinslokal „Adolf Schlösser“.

Am 28.02.1938 konnte erstmalig ein Rosenmontagszug in Ohligs gestartet werden. An diesem Rosenmontag wurde nach dem Umzug um 20.00 Uhr im Hotel Viktoria noch ein Maskenball von „Blau-Gelb“ veranstaltet.

Durch Eintritt in den Kriegszustand Ende August 1939 musste die Tätigkeit in der Gesellschaft vorläufig ruhen. Der Vorstand blieb aber zusammen und gründete einen Kegelklub Blau-Gelb, wo jede Woche gekegelt wurde.

Nach Beendigung des Krieges wurde am 11. Oktober 1945 beschlossen, dass die Gesellschaft ihre Tätigkeit wieder aufnehmen sollte.

Mit Genehmigung der Stadtverwaltung und der Militärregierung stieg dann am 11.11.1946 nach dem Kriege das erste große Fest. Unsere Gesellschaft hatte zur Ausgrabung des Hoppeditz mit anschließendem Tanz eingeladen. Der Saal bei Krings am Ohligser Markt war ausverkauft.

Im Lokal Mombauer erfolgte am 17. Februar 1949 die erste Prinzenkürung in Solingen. Das erste Prinzenpaar unserer Klingenstadt wurde gekürt, gestellt von Blau-Gelb 1936 Ohligs durch August Berghaus (August I.) begleitet von Anneliese Elspas als Venetia.

Auf der Generalversammlung am 26.03.1949 wurde durch eine Satzungsänderung die Gesellschaft umbenannt in „Große Solinger Karnevalsgesellschaft Blau-Gelb Solingen-Ohligs 1936.“

Es erfolgte am 09.07.1949 die Eintragung in das Vereinsregister. Von nun an war unsere Gesellschaft ein „eingetragener Verein (e.V.)“. Damit ist unser Verein die älteste eingetragene Karnevalsgesellschaft in Solingen.

Durch Initiative von Blau-Gelb Solingen-Ohligs 1936 wurde in der Session 1949/50 ein Stadtausschuss für den Solinger Karneval gebildet, der auch das Prinzenpaar küren und den Rosenmontagszug durchführen sollte. Den Vorsitz im Stadtausschuss übernahm als erster unser damaliger Präsident Mathias Drehsen.

Im Jahre 1950 hatte der Solinger Stadtausschuss für den Rosenmontagszug einen Aufruf an die Bevölkerung erlassen, einen Schlachtruf für den Solinger Karneval zu finden. Die drei besten Eingaben sollten prämiert werden. Als besten Schlachtruf wählte man: SOLIG LOT JONN ! Dieser Vorschlag kam von Frank Nachtigall, Mitglied von Blau-Gelb Solingen-Ohligs 1936.

Für die herausragenden Verdienste um den gesamten Solinger Karneval, wie z.B. die Prinzenstellungen und Prinzenbegleitungen, erhielt unsere Gesellschaft am 3. Mai 1952 den Titel „Prinzengarde“ und durfte sich nunmehr nennen: „Große Solinger Karnevalsgesellschaft Prinzengarde Blau-Gelb Solingen-Ohligs 1936 e.V“.

1953 wurde unsere Gala-Sitzung erstmals in der Festhalle Ohligs ausgerichtet. Seitdem ist die Festhalle unsere Veranstaltungsheimat.

1961 feierte die Prinzengarde ihr 25-jähriges Vereins-Jubiläum mit einer großen Jubiläumssitzung in der Ohligser Festhalle.

1986 wurde unsere Gesellschaft 50 Jahre alt. Natürlich wurde dieses mit einer tollen Gala-Sitzung in der Festhalle Ohligs gefeiert.

Am 21. November 1997 hatten wir den ersten Ordenskommers unserer Gesellschaft im Restaurant der WMTV-Turnhalle ausgerichtet. Hierzu eingeladen hatten wir die Solinger Karnevalsvereine, sowie Freunde und Gönner unserer Prinzengarde. Der Ordenskommers gehört seitdem zu unserem jährlichen Veranstaltungsprogramm.

Eine große Überraschung präsentierten wir auf unserer Gala-Sitzung am 19.01.1999 in der Ohligser Festhalle: Unser Ohligser Dreigestirn ! Prinz/Graf Eckes (Wittholz), Lewerfrau Rolfinchen (Hußels) und Schlieper Reiner (Sohlbach) waren der „Clou“ des Abends. Dieses Ohligser Dreigestirn hat uns 10 Jahre lang bis zu ihrem Abschied im Jahre 2009 sehr viel Freude gemacht und den Solinger Karneval bereichert.

Zusammen mit der OWG (Ohligser Werbe- und Interessengemeinschaft) und dem OTV 1888 (Ohligser Turnverein) haben wir auch den Ohligser Kinderkarneval eingeführt. Am 26. Februar 2000 gab es die erste Veranstaltung in der Ohligser Festhalle.

Mit einem Feuerwerk der guten Laune feierten wir unser 6 x 11 = 66-jähriges Jubiläum. Auf unserer „Gala“ am 19. Januar 2002 gab es in der Ohligser Festhalle nicht nur ein stimmungsvolles Programm, am Ende der Sitzung wurde auch noch ein fantastisches Indoor-Feuerwerk abgeschossen, welches die Besucher dieser Veranstaltung noch lange in Erinnerung behielten.

Am 16.10.2005 veranstalteten wir einen großen Aktionstag „Festhalle live – Ohligs lebt“. Zusammen mit der Bürgergemeinschaft für Solingen (BfS) hatten wir die Bürgerinitiative „Brif“ (Bürger retten ihre Festhalle) gegründet, weil die Stadt Solingen diese Halle schließen wollte. Insgesamt 29 Vereine und Gruppierungen hatten uns dabei unterstützt und so konnten wir bei freiem Eintritt ein fantastisches 7-Stunden-Programm präsentieren, welches über 2.000 Besucher in die Festhalle gelockt hatte. Die Schließungsabsichten der Stadt wurden daraufhin vorerst wieder zurück gestellt.

Zusammen mit dem Fußball-Verein Union Solingen starteten wir in die Session 2006/07. Mit einem Fest in „blau und gelb“ hatten wir am 11. November 2006 in die Ohligser Festhalle eingeladen, wo wir mit einer stimmungsvollen Party die Session eröffneten.

Nachdem sich die Interessengemeinschaft Solinger Karneval (ISK) im Juni 2007 aufgelöst hatte, wurde am 14.11.2007 der Festausschuss Solinger Karneval (FSK) gegründet. Gründungsmitglied und 1. Vorsitzender dieser neuen lokalen karnevalistischen Dachorganisation wurde der Präsident und Vorsitzende unserer Prinzengarde Joachim Junker.

Im Jahre 2008 haben wir am 23. Juli unser erstes 111-Tage-Fest gefeiert. Am 30. August dieses Jahres waren auch Teilnehmer an der Festparade zum NRW-Tag in Wuppertal, an dem 70 Vereinsgruppen aus Nordrhein-Westfalen eingeladen wurden und teilnehmen durften.

Seit Mai 2010 ist unsere Prinzengarde auch "online" und im Internet unter "www.prinzengarde-ohligs.de" zu finden.

Unser 75-jähriges Bestehen haben wir 2011 im Rahmen unserer großen Karnevalssitzung in der Ohligser Festhalle gefeiert. In diesem Jubiläumsjahr haben wir am 20. August auch eine Schlager- und Oldieparty mit Graham Bonney ebenfalls in der Ohligser Festhalle durchgeführt.

2018 haben wir einen neuen Senat gegründet.

Ehrenpräsidenten[Bearbeiten]

1962 Max Killing
1976 Paul Darius
1994 Otto Berger

Präsidenten[Bearbeiten]

1936-1937 Ferdinand Schwammborn
1937 Paul Winkels
1937-1939 Julius Ringel
1946-1947 Paul Brassel
1947-1951 Mathias Drehsen
1952-1956 Karl Robert Breuer
1957-1965 Max Killing
1965-1970 Hans Hübsch
1970-1976 Paul Darius
1976-1990 Klaus Kaiser
1990-2001 Otto Berger
2001- Joachim Junker

Solinger Prinzenpaare[Bearbeiten]

Die ersten drei Solinger Prinzenpaare (1948/49–1950/51) wurden von unserer Gesellschaft gestellt. 1952 wurde unserem Verein für die Verdienste um den Solinger Karneval der Titel „Prinzengarde“ verliehen.

Bisherige Solinger Prinzenpaare aus der Gesellschaft:

Session 1948/49: Prinz August I. (August Berghaus) & Venetia I. (Anneliese Elspas)
Session 1949/50: Prinz Eugen I. (Eugen Bender) & Prinzessin Inge I. (Inge Stiehl)
Session 1950/51: Prinz Mattes I. (Matthias Berben) & Prinzessin Traudel I. (Traudel Pfecht)
Session 1978/79: Prinz Rolf I. (Rolf Scherhans) & Prinzessin Ute I. (Ute Wolski)
Session 1980/81: Prinz Rüdiger I. (Rüdiger Weil) & Prinzessin Hildegard I. (Hildegard Weil)
Session 1985/86: Prinz Wolfgang III. (Wolfgang Dahl) & Prinzessin Silvia II. (Silvia Dahl)
Session 2009/10: Prinz Peter I. (Peter Welter) & Prinzessin Kathrin I. (Kathrin Welter)
Session 2012/13: Prinz Carsten I. (Carsten Becker) & Prinzessin Pamela I. (Pamela Junker)
Session 2015/16: Prinz Arnd I. (Arnd Krüger) & Prinzessin Susanne I. (Susanne Kirsznik)
Session 2016/17: Prinz Jochen I. (Jochen Kögel) & Prinzessin Danny I. (Daniela Dannies-Kögel)
Session 2018/19: Prinz Sascha I. (Sascha Wurth) & Prinzessin Gudrun I. (Gudrun Hörning)

Struktur[Bearbeiten]

Elferrat[Bearbeiten]

Die Mitglieder des Elferrates entscheiden mit einfacher Mehrheit über die Mitgliedschaft im Elferrat. Der Elferrat soll aus Mitgliedern bestehen, die dem Verein während des Geschäftsjahres aktiv (Arbeiten bei Vereinsveranstaltungen) unterstützt haben. Die beiden Adjutanten des Präsidenten werden einmal jährlich auf der Elferratsversammlung durch einfache Stimmenmehrheit gewählt.

Senat[Bearbeiten]

Der Senat hat die Aufgabe, den Verein ideell und finanziell zu fördern, das Ansehen des Vereins zu wahren und zu mehren, sowie sich jederzeit für dessen Belange einzusetzen.

Zu Senatoren können Mitglieder, Ehrenmitglieder sowie Freunde und Gönner des Vereins ernannt werden, welche die Ziele des Vereins wesentlich gefördert haben oder sich mit der Ernennung verpflichten, diese Ziele zukünftig wesentlich zu fördern.

Die Senatoren bilden den Senat, an dessen Spitze das Senatspräsidium steht.

Dieses Senatspräsidium besteht aus dem Senatspräsidenten und zwei Senatsvizepräsidenten.

Aktivitäten[Bearbeiten]

Hoppeditz-Erwachen[Bearbeiten]

Traditionell wird die Karnevalssession in Solingen von der Prinzengarde Blau-Gelb Solingen-Ohligs am 11.11. eröffnet. Dabei wird der Hoppeditz erweckt und aus seiner Tonne befreit. Seit der Session 2010/11 wird der Hoppeditz von einer stadtbekannten Persönlichkeit verkörpert, der am 11.11. mit einer Rede auch die Session offiziell eröffnet.

Sitzung[Bearbeiten]

In jeder Session wird eine große Karnevalssitzung durchgeführt. Diese findet immer am dritten Samstag im Januar statt. Die erste große Sitzung wurde am 22. Januar 1938 im Hotel Viktoria durchgeführt. Seit 1953 wurden diese Sitzungen regelmäßig in der Ohligser Festhalle veranstaltet. Lediglich in den Jahren 1992 und 1993, in denen die Ohligser Festhalle umgebaut wurde, mussten diese Sitzungen im Solinger Clemenssaal stattfinden.

Weiberball[Bearbeiten]

Seit den 1980iger-Jahren gibt es am Weiberball in der Ohligser Festhalle immer eine große Weiberballparty. Hier treten bekannte Karnevals- oder Schlagergrößen auf, so dass diese Veranstaltung auch regelmäßig schnell ausverkauft ist.

Hoppeditz-Verabschiedung[Bearbeiten]

Am Aschermittwoch wird der Hoppeditz verabschiedet. Er wird aber nicht verbrannt, sondern im Rahmen einer offiziellen "Trauerfeier" wieder zurück in seine Tonne verfrachtet, aus der er dann am nächsten 11.11. wieder befreit wird.

111-Tage-Fest[Bearbeiten]

Seit 2008 veranstaltet die Gesellschaft jährlich am 23. Juli das 111-Tage-Fest (111 Tage bis zum 11.11.), welches weltweit einmalig und inzwischen überregional bekannt ist.