Prozessarchitektur

Prozessarchitrektur wird durch den Aufbau und die graphische Darstellung aller Elemente, Vorgänge, Teil- und Nebenprozesse, die an einem Prozessablauf beteiligt sind, definiert.

Viel mehr bekannt ist der umfangreichere Begriff Geschäftsprozessmodellierung, der Bestandteil der Unternehmensabbildung ist und sich durch die graphische Darstellung von Geschäftsprozessen auf Ziele wie zum Beispiel Mitarbeiter eines Unternehmens einzuarbeiten oder zu schulen, Produktionsabläufe umzugestalten, neu zu straffen oder zu verbessern, etc., konzentriert.^[1]

Prozessarchitektur befasst sich allgemein, wie der Teilbegriff Architektur schon sagt, nur mit dem Aufbau von Prozessabläufen, die sich auch außerhalb von Unternehmen finden lassen. So beispielsweise das „Hervorgehen beim Auffinden einer bewusstlosen Person“, welches durch einen Algorithmus dargestellt wird.^[2]

Ein Prozess in visueller Form bietet eine schnelle und übersichtliche Darstellung eines Prozesses und bringt den Vorteil mit sich (im Gegensatz zu der textlichen Darstellung), Verzweigungen einzelner Prozessaktivitäten und deren Verknüpfungen zu anderen Prozessaktivitäten recht einfach abzubilden. (siehe Abb. 1)

Prozessymbole[Bearbeiten]

Die Elemente eines Prozesses werden durch sogenannte Prozesssymbole dargestellt. Mittlerweile gibt es einige Softwareprogramme unterschiedlicher Hersteller^[3], mit denen sich Prozessabläufe einfach erstellen und modellieren lassen. Jedes dieser Programme nutzt unterschiedlich gestaltete Prozesssymbole, jedoch orientieren sich die meisten an den einfachen und einheitlichen Symbolen der BPMN – Business Process Modelling Nation, mit denen man Ereignisse (Start, Ende und Zwischenprozesse), Aktivitäten, Verzweigungen, Verbindungen und Dokumente und Daten eines Prozesses darstellen kann.^[4] ^[5]

Symbolbezeichnung	Symbol	Beschreibung
Aktivität	Abgerundetes Rechteck, Prozesssymbol für Aktivitäten	Abgerundetes Rechteck: Stellen die kleinsten Tätigkeiten in einem Prozess dar.
Ereignis	Kreis, Prozesssymbol für Ereignisse	Kreis: Signalisieren in Prozessen einen Beginn, einen Zwischenereignis oder das Ende eines Prozesses.
Verzweigung	Raute, Prozesssymbol für Verzweigungen.	Raute: Sind Verzweigungen mit denen alternative Prozessabläufe dargestellt werden.
Verbindung	Pfeil, Prozesssymbol für Verknüpfungen	Pfeil: Kennzeichnen die Verbindung einzelner Aktivitäten.
Dokument, Datei	Rechteck mit abgeknickter Ecke, Prozesssymbol für Dukumente und Deteien	Rechteck mit abgeknickter Ecke: Dokumente oder Daten werden zur Bearbeitung einzelner Aktivitäten zugeordnet.

Neben den aufgeführten Prozesssymbolen existieren noch weitere variierende Symbole, durch die sich Teilprozesse oder komplexere Aktivitäten veranschaulichen lassen.

Pozessmodellierung[Bearbeiten]

Mit Hilfe der Prozesssymbole lassen sich verschiedene Prozessabläufe darstellen (siehe Abb.2). Nimmt man beispielsweise das Kochen von Kaffee als Prozess, werden zunächst die einzelnen Aktivitäten des Prozessablaufs betrachtet. So beginnt der Prozess beispielsweise mit dem Vorhaben Kaffee zu kochen (Ereignis), gefolgt von den Prozessschritten die dafür notwendig sind (Aktivitäten):

Kaffee Kochen

1 Filter in die Kaffeemaschine einlegen.
2 Kaffeepulver einfüllen.
3 Wasser in den dafür vorgesehenen Tank füllen.
4 Kaffeemaschine einschalten.

Prozessabläufe bilden sich selten aus einer Aneinanderreihung von Aktivitäten. In den überwiegenden Fallen finden sich Verzweigungen im Sinne von alternativen Prozesswegen, Entscheidungen (Beispiel Wandern: Wegstrecke rechts wählen, 15 km, länger; Wegstrecke links wählen 9 km, kürzer) oder im Fall des Vorhabens Kaffee zu kochen, eine Frage vor:

ist die Kaffeemaschine am Stromnetz angeschossen oder nicht ?

So folgen aus Verknüpfungen weitere Pfade mit Aktivitäten, die zu neuen Ereignissen bzw. Zielen frühen oder zum ursprünglichen Pfad zurückfinden können.

Kaffeemaschine am Stromnetz anschließen.
4 Kaffeemaschine einschalten.

Am Ende eines Prozesses steht erneut ein Ereignis: Kaffee ist fertig^[6]

Literatur[Bearbeiten]

Thilo Knuppertz: Prozessmanagement für Dummies. 2. Auflage. 2015, ISBN 978-3-527-71117-8.
Robert Schmitt, Tilo Pfeifer: Qualitätsmanagement,Strategien - Methoden- Techniken. 5. Auflage. 2015, ISBN 978-3-446-43432-5.
Günter Müller-Stewens, Christoph Lechner: Stategisches Management, Wie strategische Initiativen zum Wandel führen. 5. Auflage. 2016, ISBN 978-3-7910-3439-3.