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Rüdiger B. Richter

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Richter im Bergkittel (2008)

Rüdiger Burkhard Richter (* 3. Juni 1961 in Helmstedt) ist ein deutscher Projekt- und Umweltingenieur (Aufbereitung gefährlicher und radioaktiver Abfälle) sowie Inbetriebnahme- und Werksleiter

Leben[Bearbeiten]

Nach einer umfassenden handwerklichen Vorausbildung studierte Richter von 1979 bis 1984 an der HTBLVA Graz-Ortweinschule. Er maturierte in der Studienrichtung Hochbau mit Auszeichnung und erwarb später mit einer Arbeit über Bodensanierung den Diplom-HTL-Ingenieur. Anschließend studierte er an der Montanuniversität Leoben Bergbau, Aufbereitungstechnik und Montanmaschinenwesen. Er praktizierte als Bergbaubeflissener in der Erzaufbereitung am Rammelsberg und am Bollrich, bei Impala Platinum in Südafrika, im Helmstedter Braunkohlerevier, bei der Auffahrung des Dornbuschtunnels und im Zinnrevier von Cornwall. Er wechselte an die Technische Universität Berlin, wo er Bergbau/Aufbereitungstechnik und Bauingenieurwesen studierte. Von 1989 bis 1991 war er studentische Hilfskraft bei Wolfgang Simonis. Seine 1991 bei der Fakultät für Verfahrenstechnik der TU Berlin eingereichte Diplomarbeit wurde mit zwei Preisen ausgezeichnet.[A 1]

Privatwirtschaft und Treuhand[Bearbeiten]

Marktredwitz (1993)

Anschließend war er zwei Jahre bei der VierIng Verfahrenstechnik GmbH in Berlin Projektleiter eines durch das Umweltbundesamt finanzierten Forschungsvorhabens zur Behandlung von hochmobilen metal- und dioxin/furan-kontaminierten, nicht zur Deponierung geeigneter, Filterstäube aus der Müllverbrennung. Diese wurden im Gegensatz zu damals propagierten Verglasungsanlagen durch das weitaus wirtschaftlichere Kapselungsverfahren unter Anwendung mehrstufiger Pelletierung behandelt. Von 1993 bis 1997 war er bei der Harbauer GmbH & Co. KG tätig.[A 2] Für sie leitete er die Inbetriebnahme des thermischen Anlagenteils – ein Prototyp (Technik) – der Bodenaufbereitungsanlage zur Behandlung von 70.000 t quecksilberkontaminierten Böden und Rückbaumassen aus dem Abbruch der Chemischen Fabrik Marktredwitz. Später war er in Berlin Werksleiter der größten Bodenwaschanlage Deutschlands (Harbauer, jetzt GBAV).[A 3] Von 1997 bis 2004 beriet er die Treuhandanstalt in der ökologischen Abwicklung und Restrukturierung der Buna-Werke und des Chemiekombinats Bitterfeld. Als Statiker für Holz- Stahl- und Mauerwerksbauten war er maßgeblich am Rückbau der Eissporthalle an der Jafféstraße sowie am kontrollierten Rückbau zahlreicher Chloralkali-Elektrolysen nach dem Castner-Kellner-Verfahren und an der Neuerrichtung einer mehrgeschossigen Chemieanlage in Schönebeck beteiligt. Als Umweltingenieur war er in Projekten der BASF Schwarzheide und der Metallurgie von Mansfeld (Unternehmen) sowie in Helbra und Hettstedt tätig. Zu den Schäden durch das Hochwasser in Mitteleuropa 2002 erstellte er 150 Gutachten für die Allianz SE. Er war Projektmanager für die Altlastensanierung im Gebiet des nachmaligen Chemieparks Bitterfeld-Wolfen. In Westdeutschland befasste er sich mit den Hinterlassenschaften der Kupferhütte im sauerländischen Marsberg.

Mittlerer Osten[Bearbeiten]

Chloralkalielektrolyseanlage in Abu Dhabi (Krupp-Uhde), zurückgebaut 2004–2005

Seit 2004 berät er Länder des Golf-Kooperationsrats in der Abfallbeseitigung und Bodensanierung. Für die Abu Dhabi National Oil Company sanierte er mit Quecksilber und Dibenzodioxin belastete Böden, besonders mit Chlorpflanzen. Für die BAUER Resources[A 4] in Abu Dhabi leitet er das Competence Center for Waste Treatment & NORM.[1] Mit einer Doktorarbeit über die Flotation wurde er 2011 in Leoben summa cum laude zum Dr. mont. promoviert.[A 5] Als Fly-in Professor hielt er von Februar bis Juli 2017 an der German University of Technology in Oman Vorlesungen über Festigkeitslehre. Für die Europäische Union berät er den Libanon mit seiner aufkommenden Öl- und Gasindustrie in der Beseitigung von Ölverschmutzungen und im Umgang mit natürlich vorkommendem radioaktiven Material. In gleicher Funktion war er von November 2016 bis Januar 2018 auf Ölbohrinseln vor Abu Dhabi.

Studentengeschichte und Restaurierung[Bearbeiten]

Richter ist Mitglied des Corps Erz (1985), des Corps Lusatia Leipzig (1987), des Corps Silvania Dresden (1992) und des Corps Saxo-Borussia Freiberg.[2] Als Dipl. Ing. wurde er 1993 vom Stifterverein Alter Corpsstudenten mit der Klinggräff-Medaille geehrt.[3] Mit Hans-Georg Balder hat er das Standardwerk über emigrierte Korporierte im Sezessionskrieg geschrieben. Als geprüfter Restaurator hat er an der Villa Meyer, am Schloss Börln und an den Corpshäusern von Saxonia Leipzig und Suevia Heidelberg (Vergoldungen) mitgewirkt. Zur Meyer-Villa gehört auch der einzige restaurierte und in Originaltechnik wieder hergestellte Sgraffito-Fries Leipzigs.[4]

Publikationen[Bearbeiten]

  • Rüdiger B. Richter: Processing of mercury-contaminated industrial wastes particularly from former chlorine-alkali electrolysis facilities and acetaldehyde sites in soil washing plants. Lambert Academic Publishing, ISBN 978-3-659-94865-7, Oct. 2016 (Zugl.: Diss. Montanuniversität Leoben 2011).
  • R. B. Richter, A. Schmidt und F. Stapelfeldt: Sanierung PAK-kontaminierter Böden und Bauschuttmaterialien in physikalisch-chemischen Bodenreinigungsanlagen. Aufbereitungstechnik 38 (1997), S. 185–193.
  • F. Stapelfeldt, R. B. Richter: Schwermetallabtrennung aus schlackehaltigen Böden unter besonderer Berücksichtigung des Aufschlußverhaltens. Aufbereitungstechnik 38 (1997), S. 297–305.
  • mit F. Stapelfeldt: Flotation von kontaminierten Böden und artverwandten mineralischen Abfällen in Bodenwaschanlagen. Altlastenspektrum 4 (2002), S. 188–192.
  • R. B. Richter, F. Stapelfeldt: Rückbau und Sanierung quecksilberkontaminierter Altstandorten der chemischen Industrie am Beispiel von Chloralkalielektrolyseanlagen. Altlastenspektrum 01/2008, S. 5–15.
  • R. B. Richter, F. Stapelfeldt, H. Flachberger und M. D. Araujo: Physikalisch-chemische und biologische Verfahren zur Behandlung quecksilberkontaminierter mineralischer Abfälle. Altlastenspektrum 3 (2008), S. 101–115.
  • R. B. Richter, H. Flachberger: Bodenwäsche und thermische Desorption: zuverlässige Technologien zur Aufbereitung quecksilberkontaminierter Böden. Berg- und Hüttenmännische Monatshefte 155 (2010), S. 1–7.
  • R. B. Richter, P. Hosemann: NORM/TENORM; Behandlung und Deponierung natürlicher radioaktiver Rückstände der Erdöl- und Erdgasindustrie – Möglichkeiten und Grenzen, Teil 1. AT Mineral processing, Vol. 53, 09/2012, S. 58–71 sowie Teil 2. AT Mineral processing, Vol. 53, 11/2012 S. 61–69
  • R. B. Richter, H. Flachberger: Sanierung kontaminierter Böden, Teil 1 und 2. AT Mineral processing 54 (2013).
  • R. B. Richter, M. Schmülling, P. Hosemann: Behandlung und Deponierung natürlicher radioaktiver Abfälle (NORM) der Erdöl- und Erdgasindustrie – ein Überblick. Altlastenspektrum 01/2014, S. 22–31.
  • R. B. Richter, A. J. Schmidt und H. Flachberger: Thermodesorption – eine bewährte Sanierungstechnologie für kontaminierte Böden und Schlämme – ein Überblick. Altlastenspektrum 3 (2018), S. 125–134.
  • B. Yarrar, R. B. Richter: Flotation, in: Ullmann's Encyclopedia of Industrial Chemistry, 2010.
  • R. B. Richter, G. Hirsch, H. Rammer, H. A. Schwarz und H. Flachberger: Erweiterung der Bodenwaschanlage „Ground Unit“ zur Behandlung von PAK-kontaminierten Böden des Altlastenstandortes O76 „Kokerei Linz“ auf Basis aufbereitungstechnischer Laboruntersuchungen. Berg- und Hüttenmännische Monatshefte 159 (2014), S. 259–272.
  • R. B. Richter, F. Stapelfeldt: Beitrag zur chemischen Fixierung von Quecksilber und seinen Verbindungen in quadratisch-planaren Thiolat-Komplexen. Altlastenspektrum 24 (2015), S. 87–93.
  • R. B. Richter, Reagan Kabogozza: Froth flotation, as a remediation process, applicable to the treatment of high mercury solid waste. Journal of Chemistry and Chemical Engineering 1 (2017), S. 35–48.
  • G. Hirsch, H. Rammer, R. B. Richter, H. Flachberger und R. Kabogozza: Progressive plant extension applied to the soil treatment facility of the Arge Ground Unit, particularly enhancement of the treatment range and optimization of the product flows: An example for successful urban mining. Berg- und Hüttenmännische Monatshefte (BHM) 161 (2016), S. 1–9.
  • R. B. Richter, S. Frisch: Abfallbehandlungsanlagen – Errichtung und Inbetriebnahme im internationalen Vergleich mit besonderem Fokus auf die GCC-Staaten. Altlastenspektrum 04/2017, S. 132–144.
  • Janez Susa, R. B. Richter: ULF cell – a novel design principle for pneumatic froth flotation apparatus utilizing uniform laminar flow. BHM Berg-und Hüttenmännische Monatshefte 163 (2018), S. 305–321.

Studentengeschichte[Bearbeiten]

  • R. B. Richter: Corpsstudenten im Amerikanischen Bürgerkrieg. Einst und Jetzt, Jahrbuch des Vereins für corpsstudentische Geschichtsforschung, Bd. 49 (2004), S. 165–196.
  • R. B. Richter, Hans-Georg Balder: Korporierte im amerikanischen Bürgerkrieg. WJK-Verlag, Hilden 2007, ISBN 3-933892-27-9.
  • R. B. Richter: Die Matrikel des Corps Silvania I an der Forstakademie zu Tharandt und ihrer Vorläufer seit 1838. Einst und Jetzt, Bd. 64 (2019), in Druck.

Weblinks[Bearbeiten]

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Diplomarbeit: Zum Wiederholstreubereich von Stoßhäufigkeitsmessungen an einer Modellkugelmühle.
  2. Harbauer
  3. gbav – Gesellschaft für Boden- und Abfallverwertung mbH
  4. BAUER Resources
  5. Dissertation: Processing of mercury-contaminated industrial wastes, particularly from former chlorine-alkali electrolysis facilities and acetaldehyde sites in soil washing plants.

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. AT Mineral Processing
  2. Kösener Corpslisten 1996, 31/375, 87/1251, 155/186
  3. Corps Erz
  4. Rüdiger Richter, Roland Mrugalla: Beitrag zur Restaurierung historisch wertvoller polychromer Wand- und Deckenmalereien in Temperatechnik aus der Neorenaissance. Am Beispiel polychromer Fassungen in der Villa des Verlegers Hermann Julius Meyer in der Käthe-Kollwitz-Straße 115 in Leipzig. Restauro 7 (2004), S. 437–438.


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