Rudolf-Alois Kauffmann
Rudolf-Alois Kauffmann, genannt Alois (* 1804 in Luzern ; † 1889 ebenda) war ein Schweizer Metzger, Unternehmer und Grossgrundbesitzer.
Leben und Werk[Bearbeiten]
Rudolf-Alois Kauffmann war der einzige Sohn des aus Konstanz stammenden Joseph-Konrad (1754–1841) und der aus Schwarzenberg stammenden Alosia, geborene Halter. Joseph-Konrads Cousine war Angelika Kauffmann. Joseph-Konrad kam 1779 nach Luzern und erhielt 1801 das Bürgerrecht dieser Stadt. Im gleichen Jahr eröffnete er seine eigene Metzgerei am Grendel. 1811 wurde er mit seinem Sohn in die Bürgergemeinde Luzern aufgenommen und erwarb in der Folge Liegenschaften an der Baselstrasse 56 und der Furrengasse 33.
Rudolf-Alois Kauffmann erlernte den Beruf des Metzgers und wurde 1822 in die Zunft der Metzger aufgenommen. Von 1843 bis 1848 war er Stubenmeister und von 1851 bis 1862 deren Kerzenmeister. Nach Wanderjahren, die ihn nach Paris, Rheinland und München führten, kehrte er 1826 nach Luzern zurück. Von seinem Vater übernahm er in der alten Fleischschaal (Fleisch-School) auf dem Weinmarkt, dessen Fleischbank. Im gleichen Jahr heiratete er die aus Willisau stammende Franziska, geborene Barth (1803–1883). Zusammen hatten sie acht Kinder.
Nach dem Tod des Vaters erbte er die Liegenschaften und übernahm die Geschäfte, die er erfolgreich weiter führte. Zudem erwarb er 1840 die Liegenschaft St. Karli, die er später der Familie Pfyffer von Altishofen verkaufte. 1843 erwarb er von der Witwe des Fridolin Balthasar (1819–1858), Cäcilia Balthasar-zur Gilgen das Landgut «Hirschmatte». In der Folge zog er mit seiner Familie vom bisherigen Wohnsitz an der Furrengasse in das Herrenhaus Hirschmatt und verpachtete die dazu gehörige Landwirtschaft.
Zwischen 1850 und 1860 gab Kauffmann seine Verkaufsfläche in der Fleisch-School auf und eröffnete in seiner Liegenschaft an der Furrengasse die «Metzgerei Kauffmann». Diese führte er bis 1870. Bereits 1925 existierten die Geschäfte am Grendel, in der Furrengasse und an der Weggisgasse nicht mehr.
Zwischen 1856 und 1889 verkaufte Kauffmann, dass grosse Hirschmattgelände, und der Landwirtschaftsbetrieb musste der Luzerner Neustadt weichen. Durch den Verkauf erlöste er über 630 000 Schweizer Franken. Als das Quartier im Zuge der Stadtplanung von 1897 erschlossen wurde, erhielt er eine eigene Strasse – den Kauffmannweg. Nach dem Tod seiner Frau (1883) umsorgte ihn seine Tochter Maria-Anna und sein Schwiegersohn, der Advokat Walter Winkler-Kauffmann, im Hirschmatthaus.
Kauffmann unterstützte den Politiker Casimir Pfyffer und setzte sich für die neue Bundesverfassung von 1848 ein. Seine letzte Ruhestätte fand Kauffmann ursprünglich auf dem Gottesacker bei der Hofkirche Luzern. Als Anfang des 20. Jahrhunderts im Friedental Hallengräber gebaut wurden, verfügte sein Sohn und Metzgereinachfolger Karl Kauffmann-Genhart (1835–1922) die Verlegung von Sarg und Grabmal seines Vaters in das Familiengrab auf dem Friedhof Friedental. Das Familiengrab wurde vom Bildhauer, Restaurator und Kunstpädagogen Joseph Vetter (1860–1936) geschaffen.
Nach seinem Tod zerstritten sich die Erben und die ganze Liegenschaft Hirschmatt mit den bestehenden Bauten wurde an die Baufirma Kellerhof verkauft. 1982 wurde die Metzgerei Kauffmann an die Bell AG verkauft. 2016 wurde die «Chauffme-Metzg» an der Hirschmattstrasse 10 in Luzern geschlossen.
Literatur[Bearbeiten]
- Hans Kaufmann: Die Familie Kauffmann. Chronik der Kauffmann AG (PDF).
Weblinks[Bearbeiten]
- Literatur von und über Rudolf-Alois Kauffmann in der bibliografischen Datenbank WorldCat
- Rudolf-Alois Kauffmann in Quartierverein Hirschmatt-Neustadt
Personendaten | |
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NAME | Kauffmann, Rudolf-Alois |
ALTERNATIVNAMEN | Kauffmann, Rudolph Alois; Kauffmann, Alois Rudolf |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Fleischer, Unternehmer und Grossgrundbesitzer |
GEBURTSDATUM | 1804 |
GEBURTSORT | Luzern |
STERBEDATUM | 1889 |
STERBEORT | Luzern |
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