Rudolf Braumiller

Rudolf Braumiller (* 25. Dezember 1917 in Stuttgart; † 13. Februar 1987 in Filderstadt) war ein deutscher anthroposophischer Arzt. Er war 1969 Gründungsmitglied der Michael Bauer Schule, weil er das Problem erkannt hatte, dass Kinder wegen erheblichen Schulprobleme nicht aufgenommen werden konnten. Braumiller war von 1948 bis 1983 Mitarbeiter im Kollegium der Waldorfschule am Kräherwald.

Leben[Bearbeiten]

Nachdem seine Mutter einen Vortrag von Rudolf Steiner gehört hatte, meldete sie den kleinen Rudolf Ostern 1924 zur Aufnahme in die neue Waldorfschule in Stuttgart an. Er muss bei der Eröffnungsfeier zum Schuljahresbeginn die letzte persönliche Begrüßungsansprache Rudolf Steiner vor dessen Tod gehört hatte. Nach der zwölften Klasse absolvierte Braumiller das Abitur am Wilhelms-Gymnasium Stuttgart. Er hatte dann 1937 mit seinem ehemaligen Lehrer und Schularzt Gisbert Husemann ein "Berufsberatungsgespräch ". Danach entschloss er sich zum Medizinstudium in Berlin. Als 1939 der Krieg ausbrach, wurde er zum Wehrdienst eingezogen, konnte aber in Wien bei der Studentenkompanie sein Studium beenden. Der junge Arzt wurde in der 6. Armee an der Ostfront eingesetzt. Durch eine Granatsplitterverwundung bewahrte ihn das Schicksal rechtzeitig vor der Stalingrad-Tragödie.

1946 kam Braumiller an die wieder eröffnete Waldorfschule Uhlandshöhe und lernte als Assistenzarzt von Gisbert Husemann die ganze andere Welt der schulärztlichen Praxis kennen.

1948 gründete Erich Gabert mit einer Lehrergruppe aus dem Kollegium der Waldorfschule Uhlandshöhe die zweite Stuttgarter Waldorfschule am Kräherwald. Braumiller schloss sich dieser Gruppe an und wurde dort Schularzt.

In späteren Jahren war er gleichzeitig Schularzt an der heilpädagogischen Karl-Schubert-Schule in Stuttgart-Degerloch. Diese Aufgabe war ihm ein Herzensanliegen, denn er hatte Karl schubert aus den alten Waldorfschule persönlich gekannt und vereehrt.

In den 1960er Jahrenn musste Braumiller in den Aufnahmesprechstunden der Kräherwaldschule immer wieder erleben, dass Kinder wegen erheblicher Schulprobleme nicht aufgenommen werden konnten. Im Auftrag des Bundes der Waldorfschulen suchte er nun geeignete Lehrer für die Gründung einer Förderklassenschule.

1969 hatte sich eine Lehrergruppe für eine solche Schulgründung gefunden, und Braumiller regte mit dieser Gruppe pädagogische Wochenenden an, wo man sich kennen lernen konnte.

1969 war er Gründungsmitglied des Michael Bauer Schulvereins und arbeitete jahrelang im Vorstand mit. In den ersten Jahren war er Schularzt der Michael Bauer Schule. Bei seinen gelegentlichen Besuchen in der Lehrerkonferenz zur Kinderbesprechungen war seine diagnostische und therapeutische Erfahrung eine große Bereicherung für das Kollegium.

Braumiller hatte einen ausgeprägten Humor. Er konnte zum Beispiel eine bedrückende Situation durch ein passendes Zitat aus Goethes Faust ins Heitere wenden oder in der Konferenzpause im geselligen Gespräch einen Lehrer aus seiner Schulzeit meisterhaft, aber liebenswürdig imitieren. Rudolf Braumiller war der Initator der Michael Bauer Schule.

In späteren Jahren, als die schulärztlichen Aufgaben immer unfangreicher wurden, half er der Schule, einen eigenen Schularzt zu finden und zog sich dann wieder ganz an die Waldorfschule am Kräherwald zurück. Nach 35 Jahren Mitarbeit im Kollegium der Waldorfschule am Kräherwald, trat er 1983 in den Ruhestand. Er hat, wie er einmal erzählte, systematisch an einem eigenständigen Überblick über das Vortragswerk Rudolf Steiners gearbeitet.

Als er 1987 starb, gedachte bei der schulinternen Trauerfeier an der Waldorfschule am Kräherwald die ganze Schulgemeinschaft mit großer Verehrung und Dankbarkeit Rudolf Braumillers.

Literatur[Bearbeiten]

. MBS Jahrbuch 2008/2009

Weblinks[Bearbeiten]

Literatur von und über Rudolf Braumiller in der bibliografischen Datenbank WorldCat
Literatur von und über Rudolf Braumiller im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek

Personendaten
NAME	Braumiller, Rudolf
KURZBESCHREIBUNG	deutscher anthroposophischer Arzt
GEBURTSDATUM	25. Dezember 1917
GEBURTSORT	Stuttgart
STERBEDATUM	13. Februar 1987
STERBEORT	Filderstadt