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Ruth Solomon

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Ruth Solomon (* 3. November 1920 in Hechingen; † 2. Mai 2019) war eine deutsche Jüdin, deren Familie in der Shoa umkam, der es selbst aber gelang, noch 1939 mit einem Kindertransport nach England zu emigrieren.

Leben[Bearbeiten]

Ruth Salomon wurde als Tochter von Leon und Mina Schmalzbach in Hechingen geboren. Am 30. Dezember 1919 hatten sich ihre Eltern nach jüdischem Ritus unter der Chuppa das Jawort gegeben. Die Mutter war eine geborene Weil.[1] Sie wurde 1888 in Haigerloch geboren und besuchte dort vier Jahre die Höhere-Tochter-Schule. Vater Leon war der letzte Rabbinatsverweser, Kantor und Lehrer in der Hechinger jüdischen Gemeinde.[2][3] Er stammte aus Jaroslau in Galizien.[4] Er war mit seinen Eltern nach München ausgewandert, wo noch fünf weitere Geschwister geboren wurden.

Leon und Mina Schmalzbach lebten mit ihrer Tochter Ruth in der Lehrerwohnung im ersten Stock des jüdischen Gemeindehauses in der Goldschmiedstr. 18. Direkt daneben, in der Hechinger Synagoge, leitete Leon Schmalzbach am Schabbat und den jüdischen Feiertagen die Gottesdienste. Nach der Scheidung ihrer Eltern 1926 lebte Ruth bei ihrer Mutter.[5] 1929 zog Mina Schmalzbach mit Ihr und ihrer Schwester und deren Ehemann nach Bayreuth in Oberfranken. In Bayreuth besuchte Ruth von 1931 bis 1937 das Mädchenlyzeum. Dort waren jüdische Lehrer und Rabbiner eingestellt, um jüdische Schülerinnen Religionsunterricht zu ermöglichen. Von 1867 bis 1938 besuchten über 180 jüdische Schülerinnen diese Schule.

Bis 1933 wurden in den Schulunterlagen keine antisemitischen Vorfälle erwähnt. Die Erinnerungen ehemaliger Schülerinnen belegen, dass bis zur Machtübergabe an die Nationalsozialisten der Umgang an der Schule untereinander zwanglos gewesen war. Einige jüdische Schülerinnen erinnern sich, dass sich Schuldirektor Gustav Pauli bei der nun folgenden antisemitischen Ausrichtung, der die Schule untergeordnet war, schützend vor sie gestellt hätte. Trotz zunehmenden Druck auf die jüdischen Schülerinnen und Schüler konnte Ruth 1937 die Schule erfolgreich abschließen. 1938 zog Ruths Mutter nach Hechingen zurück.

In Frankfurt wurde 1936 ein Ausbildungszentrum für Jüdische Jugendliche eingerichtet, wo sie in einem Internat auch Verpflegung und Unterkunft fanden. Dort absolvierte Ruth eine hauswirtschaftliche Ausbildung von 1937 bis 1938. Zusätzlich nahm sie private Nähstunden. Im März 1939 gelang es Ruth im Alter von 19 Jahren, mit einem Kindertransport nach England auszuwandern. Sie verließ Deutschland ohne ihre Eltern, nur wenige Monate nach der Pogromnacht.

Im Herbst 1941 wurden die württembergischen und hohenzollerischen Juden zum Sammellager nach Stuttgart und von dort in das Konzentrationslager Riga deportiert. Am 27. November 1941 wurden Leon und Mina Schmalzbach, zusammen mit weiteren Juden aus Hechingen, nach Riga, deportiert. Der genaue Todeszeitpunkt von Ruths Eltern in Riga ist nicht bekannt.[6]

Nach dem Zweiten Weltkrieg zog Ruth am 22. Juni 1946 mit 25 Jahren in die USA. Sie heiratete dort Joseph Albert Solomon und zog mit ihm nach Paramus, Bergen County in New Jersey. Das Ehepaar bekam zwei Kinder. Ihre Tochter Miriam Lerner übergab im Jahre 1991 das Gedenkenblatt "A Page of Testimony" für ihren Großvater Leon an die Gedenkstätte Yad Vashem in Israel.

Am 2. Mai 2019 verstarb Ruth im Kreise ihrer Familie.[7]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. The Central Database of Shoah Victims' Names. In: Yad Vashem. Abgerufen am 19. Februar 2022.
  2. Die Synagoge in Hechingen (Zollernalbkreis). In: Alemannia Judaica. Abgerufen am 19. Februar 2023.
  3. Willy Beyer: Hechingen: Das Publikum verlangt nach Zugaben. In: Schwarzwälder Bote. Abgerufen am 19. Februar 2023.
  4. The Central Database of Shoah Victims' Names. In: Yad Vashem. Abgerufen am 19. Februar 2022.
  5. Ruth Salomon (geb. Schmalzbach), in: Jüdische Lebenswelten in Hohenzollern und am Oberen Neckar, landeskunde-bw.de (pdf)
  6. Jüdische Lebenswelten in Hohenzollern und am Oberen Neckar. (PDF) In: Schule-BW.de. Abgerufen am 19. Februar 2022.
  7. Linda Sum: Ruth Schmalzbach. In: Gedenkstättenverbund Gäu-Neckar-Alb. Abgerufen am 19. Februar 2023.


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