Söhnke Thalmann
Söhnke Thalmann (* 13. Februar 1974 in Verden (Aller); † 22. November 2015 in Laatzen) war ein deutscher Historiker und Archivar.
Leben[Bearbeiten]
Thalmann wuchs in Hoya auf und legte das Abitur am Domgymnasium Am Wall in Verden ab. Ab 1996 studierte er an der Westfälische Wilhelms-Universität Münster Mittlere und Neuere Geschichte sowie Deutsche Phlilologie. Wenig später wechselte er an die Georg-August-Universität Göttingen. Seine ausgezeichnete Magisterarbeit verfasste Thalmann 2002 zu den „Halberstädter Ablassbriefen des 13. Jahrhunderts“. Er promovierte 2007 dann mit einer herausragenden Arbeit mit dem Titel „Ablassüberlieferung und Ablasspraxis im spätmittelalterlichen Bistum Hildesheim“. Noch 2007 trat Thalmann in den Vorbereitungsdienst für den höheren Archivdienst beim Niedersächsischen Landesarchiv am Standort Osnabrück ein. Nach der Prüfung 2009 an der Archivschule Marburg trat er den Dienst am Standort Oldenburg des Landesarchivs an. Dabei legte er Schwerpunkte auf die Auswertung der Urkunden der früheren Zisterzienserabtei Hude. Ende 2011 wurde er dann in das Hauptstaatsarchiv nach Hannover versetzt. Dort widmete er sich hauptsächlich den Adelsarchiven. 2014 wurde er zum Archivoberrat befördert und war zuletzt auch für das Bergarchiv Clausthal-Zellerfeld zuständig und Mitglied des Arbeitsgruppe Montanregion Harz bei der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen.
Am 22. November 2015 wurden er und seine beiden Kinder Johann (* 2005) und Pia (* 2011) getötet. Mutmaßlich geschah die Tat im Rahmen eines erweiterten Suizids der Ehefrau.[1][2][3]
Publikationen von und über Söhnke Thalmann[Bearbeiten]
- Sabine Graf und Hendrik Weingarten: Söhnke Thalmann †, in: Der Archivar 69. Jg. (2016), S. 94–95
- Das Chronicon archiepiscopatus Bremensis und das Chronicon Rastedense : Erzbischöfliche und klösterliche Herrschaft in der spätmittelalterlichen Historiographie des Oldenburges Heinrih Wolters, in: Niedersächsisches Jahrbuch Bd. 88 (2016), S. 7–21
- Klostergeschichte(n) aus dem Papierkorb : Bruchstücke mittelalterlicher Urkunden und Briefe zur Geschichte des Zisterzienserklosters Hude, in: Oldenburger Jahrbuch, Bd. 114 (2014), S. 9–25
- Archivalien zur Geschichte des Oldenburger Münsterlandes im Niedersächsischen Landesarchiv - Staatsarchiv Oldenburg: Vier Beispiele aus drei Epochen, in: Oldenburger Münsterland, Bd. 62 (2013), S. 110–127
- Zur Frühgeschichte des Prämonstratenserstifts Heiligenberg in der Grafschaft Bruchhausen : ein Annäherungsversuch, in: Oldenburger Jahrbuch, Bd. 110 (2010), S. 11–29
- Ablaßüberlieferung und Ablaßpraxis im spätmittelalterlichen Bistum Hildesheim, Hannover: Hahn, 2010
- Henning Rose und der gefälschte Ablaßbrief Papst Silvesters II. (1001) für St. Michael in Hildesheim : Anmerkungen zur Rezeption der älteren Hildesheimer Geschichtsschreibung im frühen 16. Jahrhundert, in: Sabine Arend (Hrsg.), Vielfalt und Aktualität des Mittelalters (2006), S. 653–677
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ Spurensuche nach Familien-Drama mit vier Toten: Warum mussten dieser Vater und seine Kinder sterben? In: bild.de. 26. November 2015, abgerufen am 19. Juli 2021.
- ↑ Traueranzeige Söhnke Thalmann, dieharke.de, 2. Dezember 2015
- ↑ Traueranzeige Laura Helena Thalmann, trauer-anzeigen.de, Göttinger Tageblatt, 24. Dezember 2015
Personendaten | |
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NAME | Thalmann, Söhnke |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Historiker und Archivar |
GEBURTSDATUM | 13. Februar 1974 |
GEBURTSORT | Verden (Aller) |
STERBEDATUM | 22. November 2015 |
STERBEORT | Laatzen |
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